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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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würde lieber vorher verschwinden.«
    Und so sorgte Dr. Snorri Jodursson dafür, dass ich bereits kurz nach Einbruch der Dunkelheit die Klinik wieder verließ, und zwar in einem Rollstuhl durch einen Nebeneingang, was den Vorteil hatte, dass ich alle Menschen vermied, die im Aufwachraum auf mich warteten. Allerdings entgingen wir nicht dem Kerl, der vor dem Nebeneingang wartete. Und das war Detective Carlos Jimenez. In seinem Gesicht spiegelten sich beunruhigende Anzeichen von Skepsis.
    »Sie sehen ziemlich gut aus für jemanden, den man in die Brust geschossen hat«, sagte er.
    »Detective.« Ich nickte ihm zu. »Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Ich brauche eine Aussage.«
    »Ich wurde in Tempe angeschossen. Ihr Revier liegt in Phoenix. Da haben Sie eine Aussage. Genau genommen sind es sogar zwei.«
    »Ich weiß, Mr. O’Sullivan, ich brauche nur Ihre Version der Ereignisse für meinen Bericht. Es gibt immer eine Menge Untersuchungen, wenn ein Cop erschossen wird, und es wird geradezu irrwitzig, wenn er von anderen Cops erschossen wird. Tun Sie mir also bitte den Gefallen, ja?«
    »Meinetwegen. Detective Fagles hat mich ohne Grund angeschossen, während ich mit erhobenen Händen dastand und keinerlei bedrohliche Bewegungen oder Äußerungen machte. Das mutige und entschlossene Einschreiten von Detective Carlos Jimenez verhinderte, dass ich weitere Verletzungen erlitt, und es rettete möglicherweise sogar mein Leben. Ich werde Tempe zudem auf mehrere Millionen Dollar verklagen. Wie klingt das?«
    »Das war großartig. Danke. Wohin wollen Sie so eilig?«
    »Vielleicht in ein Striplokal. Es geht Sie jedenfalls nicht das Geringste an. Kommen Sie, Doktor, gehen wir.« Snorri schob mich weiter, und dabei bemerkte Jimenez den Gegenstand, der an der Rückenlehne des Rollstuhls hing.
    »Hey, ist das eine Scheide? Oder vielmehr ein Schwert?«
    »Hoppla. Ein Déjà-vu«, sagte ich und machte Snorri ein Zeichen, mich weiterzuschieben. »Das klingt auf gespenstische Weise nach den Fragen, die Detective Fagles mir heute gestellt hat, als er eigentlich nach dem Hund suchen sollte, den ich nicht mehr besitze.«
    »Wenn es sich um das Schwert handelt, von dem Detective Fagles gesprochen hat, dann haben Sie es unerlaubt von einem Tatort entfernt«, entgegnete Jimenez, während er uns mit einem oder zwei Schritten Abstand folgte.
    »Falls es das betreffende Schwert ist, Detective – und das ist ein riesengroßes falls , denn niemand außer Detective Fagles hat dieses imaginäre Schwert je gesehen –, dann befindet es sich nun ebenso legal in meinem Besitz wie heute Mittag in meinem Laden. Guten Abend, Sir.«
    »Warten Sie einen Moment«, rief Jimenez. »Wo kann ich Sie finden, wenn ich weitere Informationen benötige?«
    »Sie wissen doch schon, wo ich wohne und wo ich arbeite«, sagte ich.
    »Dann gehen Sie jetzt nach Hause?« Er war echt hartnäckig.
    »Ich sag Ihnen was. Wenn Sie mich weder zu Hause noch in meinem Laden antreffen, können Sie mich über Hal Hauk kontaktieren, meinen Anwalt.« Mein Plan war ursprünglich gewesen, an diesem Punkt aus dem Rollstuhl zu steigen und in Richtung Norden zum Civic Centre zu laufen, aber Jimenez machte mir einen Strich durch die Rechnung. Und das wurde ihm klar, als wir den Parkplatz verließen und die Straße erreichten, wo Snorri aufhörte, den Rollstuhl zu schieben.
    »Was, niemand holt Sie ab?«, fragte Jimenez.
    »Gute Nacht, Detective«, wiederholte ich laut.
    Er ignorierte mich und wandte sich an Snorri. »Ist Mr. O’Sullivan offiziell aus dem Krankenhaus entlassen worden?«
    »Ja, auf meine Verantwortung.«
    »Und wer sind Sie?«
    »Dr. Snorri Jodursson.«
    »Was können Sie mir über seinen Zustand sagen, Doktor?«
    »Wie Sie sicher verstehen werden, kann ich Ihnen im Moment noch gar nichts sagen. Aber sobald ich eine offizielle Anfrage erhalte, können Sie selbstverständlich seine Krankenakte und meine Aufzeichnungen einsehen. Und je eher Sie mich in Ruhe lassen, desto schneller kann ich den ganzen Papierkram erledigen.«
    »Sie beide sind ein merkwürdiges Paar«, sagte Jimenez und verschränkte die Arme vor der Brust. Dann schwieg er, stand einfach nur da und starrte uns an. Ich hielt den Blick auf das Scottsdale Stadion auf der anderen Straßenseite gerichtet, während Snorri aller Wahrscheinlichkeit nach zurückstarrte. Ich ging davon aus, dass Jimenez als Erster blinzeln würde – Werwölfe sind in der Hinsicht einfach unschlagbar –, aber Snorri hatte nicht die

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