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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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Hand umklammerte. Jimenez und die anderen Cops waren damit beschäftigt, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was die Presse tun würde, wenn sie davon erfuhr, dass ein Cop aus Phoenix einen Cop aus Tempe erschossen hatte, daher entging ihnen die Tatsache, dass das Schwert, über das Fagles lamentiert hatte, wirklich existierte.
    »Ich komme bald nach«, sagte Hal und winkte. »Snorri wird sich gut um dich kümmern, er weiß, dass du unterwegs bist. Und mach dir keine Gedanken wegen dieser Typen«, fügte er mit einem Blick auf die Sanitäter hinzu. »Leif wird ihnen heute Nacht einen Besuch abstatten und sie werden sich an nichts mehr erinnern.« Da mir die Sanitäter endlich eine Sauerstoffmaske aufgesetzt hatten, konnte ich nicht mehr antworten und nickte nur schwach.
    ›Komm bald zurück, Atticus. Ich werde mich ziemlich langweilen. Diese Werwölfe können nicht mit mir reden. Und irgendwie kitzelt diese komische Tarnung.‹
    Vermutlich sehen wir uns schon morgen zum Mittagessen wieder , beruhigte ich meinen Hund.
    ›Gibt’s dann Würstchen?‹
    Nur wenn Hal mir bestätigt, dass du brav gewesen bist.
    ›Ich nehm dich beim Wort‹, sagte Oberon, und seine Stimme in meinem Kopf wurde schwächer, während der Rettungswagen sich entfernte.
    Einverstanden, also sei brav , schickte ich noch auf den Weg, inder Hoffnung, er könne es hören. Wir jaulten bereits die Mill-Avenue hinauf und versetzten vermutlich sämtliche Kiffer, die an der Ecke vor dem Trippie Hippie abhingen, in einen Zustand akuter Paranoia. Sirenen rissen sie immer so brutal aus ihrem relaxten Zustand, Mann.
    Fahrten hinten in einem Rettungswagen sind langweilig und zugleich nervenaufreibend. Beides konnte ich im Moment nicht gebrauchen. Da der Rettungssanitäter nicht mehr mit mir reden wollte und Leif ohnehin dafür sorgen würde, dass er sich an nichts erinnerte, beschloss ich, ihn ein bisschen zu ärgern. Bin ich erhaben über unreife Streiche? Nein. Sie halten mich jung.
    Unter Einsatz einer geringen Menge der kürzlich in meinem Bären-Anhänger gespeicherten Energie verflocht ich ein paar Fasern des elastischen Bands seiner Unterhose mit einigen feinen Haaren in der Mitte seines Rückens ein paar Zentimeter darüber. Das Ergebnis war ein sofortiger Hosenreißer. Die sind schon seit zweitausend Jahren ein Riesenspaß, aber sie sind umso lustiger, wenn das Opfer ein scheinheiliger Besserwisser ist.
    Allerdings hätte ich es lieber bleiben lassen, denn seine Reaktion – ein mädchenhaftes Kreischen, gefolgt von einem schrillen »Ahh! Verdammt, was war das?«, und einem abrupten Versuch aufzustehen, bei dem er sich den Kopf am Wagendach stieß – ließ mich heftig lachen, was wiederum eine blutige Hustenattacke und böse Schmerzen auslöste. Geschah mir vermutlich recht. Ich besudelte die Innenseite der Sauerstoffmaske mit Blut und löste dann rasch den Bann, damit er sich wieder beruhigen und mir helfen konnte.
    Er hatte mich nicht lachen sehen, daher dachte der arme Kerl, seine Verrenkungen hätten mich in Aufregung versetzt. Und sobald er etwas Raum in seinen Shorts geschaffen hatte, kümmerte er sich sehr fürsorglich um mich. Es war die beste Rettungswagenfahrt aller Zeiten.
    Als wir das Krankenhaus erreichten und sein Partner nach hinten kam, um beim Ausladen meiner Trage zu helfen, bemerkte er Mr. Hosenreißers rotes Gesicht.
    »Was ist passiert?«, fragte er.
    »Er hatte etwas Probleme während der Fahrt, aber im Augenblick ist er stabil«, sagte Hosenreißer, während sie die Rollbahre herauszogen und auf die automatischen Türen des sterilen Notaufnahmebereichs zuschoben.
    »Aber du siehst aus, als wäre dir was passiert«, beharrte sein Partner. »Bist du okay, Mann?«
    »Mir geht’s bestens«, schnappte Hosenreißer. »Nichts ist passiert. Ich … ahh, Himmel noch mal!«
    Ich konnte einfach nicht widerstehen, wenn er dermaßen schwindelte. Außerdem heißt es doch immer, Lachen sei die beste Medizin. Wer immer diesen Spruch erfunden hat, hatte aber nie Blut im linken Lungenflügel, da bin ich mir sicher.
    Dr. Snorri Jodursson bekam mich zu Gesicht, als ich gerade mit einer weiteren Hustenattacke kämpfte. Er sah aus wie Mitte vierzig, obwohl er natürlich wesentlich älter war, wie alle Mitglieder des Tempe-Rudels. Er trug einen blauen OP-Kittel, der seine eisblauen Augen und die buschigen blonden Augenbrauen darüber hervorhob. Seine scharf geschnittene Nase und das markante Kinn verliehen ihm das Aussehen eines Donnergottes,

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