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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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Geduld, ihn in aller Ausführlichkeit niederzustarren. Stattdessen führte er ein rechtliches Argument an, um Zeit zu sparen.
    »Wenn Sie uns jetzt bitte entschuldigen würden, Detective,denn ich muss mit meinem Patienten unter vier Augen sprechen«, sagte Snorri. Ich konnte förmlich spüren, wie er dabei diese Werwolf-Schwingungen aussandte, die besagten: »Verzieh dich, aber schleunigst.«
    Nach etwa zwei Sekunden senkte Jimenez den Blick. »Natürlich, Doktor. Einen schönen Abend noch. Ihnen auch, Mr. O’Sullivan. Ich melde mich bei Ihnen.« Wir erwiderten nichts, und er marschierte etwa zwanzig Meter den Gehweg entlang. Dann blieb er stehen, zog ein Päckchen Zigaretten aus seinem Jackett und klopfte es gegen seine Handfläche. Er blickte zurück in unsere Richtung, während er sich eine Zigarette zwischen die Lippen schob und anzündete, ganz offensichtlich in der Absicht, hier zu warten und zu beobachten, wer mich abholte. Wie lästig.
    »Snorri, schieb mich in Richtung Civic Center Park«, flüsterte ich, auf sein gutes Hörvermögen vertrauend, und er folgte meinem Hinweis. »Jetzt, da du ihm den Blick auf mich verstellst, werde ich mich und das Schwert mit einem Tarnzauber belegen«, sagte ich. »Ich stehe auf, während du mich schiebst, und gehe neben dir her. Da es dunkel ist, wird er die Bewegung wohl kaum bemerken. Wenn wir die Kreuzung an der Second Street erreichen, biegen wir um die Ecke, sind kurze Zeit nicht mehr zu sehen, und du kannst zurückgehen und ihm erklären, ich sei in einen wartenden Wagen gestiegen.«
    »Verstanden«, flüsterte er. »Er folgt uns. Und gerade hat er sein Handy herausgeholt.«
    »Kannst du hören, mit wem er spricht?«
    »Moment.« Für einen Augenblick war nichts weiter zu vernehmen als die Geräusche des Rollstuhls, der über die Risse im Gehweg rumpelte. Dann sagte Snorri: »Er bittet die Polizei von Scottsdale, einen Wagen zu schicken, der dir folgt.«
    »Ha! Der wird wohl kaum rechtzeitig hier sein.« Ich umgab mich und Fragarach mit einem Tarnzauber und fühlte, wiemeine Energievorräte absoluten Tiefstand erreichten – das war der Preis, den ich für meine Hosenreißer-Spielchen zahlte. Dann verlagerte ich mein Gewicht nach vorne auf die Fußrasten und sprang seitlich auf die Straße, damit Snorri den Rollstuhl weiterschieben konnte, als säße ich noch darin. Ich probierte meinen ersten tiefen Atemzug, seit ich angeschossen worden war, und stellte sofort fest, was für eine schlechte Idee das war.
    »Versuch nicht, tief Luft zu holen, bevor du völlig ausgeheilt bist«, empfahl mir Snorri, während ich japsend meine Kehle umklammert hielt. »Möglicherweise lässt die lokale Betäubung nach und die Schleimhäute in deiner Kehle sind immer noch wund und extrem trocken.«
    »Danke für die rechtzeitige Warnung«, flüsterte ich, und meine Luftröhre fühlte sich an, als wäre sie aus geschmolzenem Schotter.
    »Tja, deswegen werde ich ja auch so gut bezahlt«, erwiderte er leichthin.
    »Da wir gerade dabei sind«, keuchte ich, »vielleicht lässt du Hal einen Blick auf deinen Bericht werfen, bevor du ihn den Cops aushändigst, einfach um sicherzustellen, dass er mit dem übereinstimmt, was wirklich vorgefallen ist.«
    »Ich werde ihn darum bitten.«
    Ich drehte mich um und spähte über die Schulter zu Jimenez, der uns folgte. Er beschleunigte sein Tempo, als er sah, dass wir uns der Ecke näherten. Ich streckte die Hand aus, löste Fragarach von der Rückenlehne des Rollstuhls und schlang ihn mir auf den Rücken.
    »Ich werde jetzt zum Park hinauftraben. Sag Hal, ich möchte ihn morgen zum Lunch im Rúla Búla treffen, und er soll Oberon mitbringen.«
    »Okay. Gute Besserung und versuch dir nicht allzu viele Sorgen zu machen. Wir halten dir den Rücken frei.«
    »Danke, Snorri. Du bist jeden Cent wert.« Ich bog nachrechts ab, überquerte die verlassene Straße und betrat einen breiten Grünstreifen, der mit alten Olivenbäumen bestanden war, die dem Civic Center seinen besonderen Charakter verliehen. Nachdem ich etwas Energie aus einem Baum gezogen hatte, um wieder freier atmen zu können, wenn auch immer noch unter Schmerzen, ließ ich Snorri und Jimenez hinter mir, damit sie Wo ist der Druide ? spielen konnten. Ich trabte den letzten halben Kilometer zum Civic Center Plaza, einer weitläufigen Grasfläche, auf der ein paar alte Eichen und vereinzelte Bronzestatuen standen. Die ganze Anlage war für meinen Geschmack etwas zu manikürt, dennoch stellte sie eine

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