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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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was aber angesichts der Antipathie seines Rudels gegen THOR kein Kompliment war, das ich je laut aussprechen würde. Sein blondes Haar war an den Seiten kurz geschnitten und oben mit viel Sorgfalt zu einem Strubbelkopf zerzaust, wie ihn eingebildete junge Modeschnösel heutzutage gerne trugen – aber auch das würde ich ihm nicht sagen.
    »Atticus, du hast auch schon besser ausgesehen«, sagte er, während er mit der Trage Schritt hielt, die von ein paar Schwestern in den Vorbereitungsraum gerollt wurde. »Erzähl mir das Nötigste, wenn du dich dazu in der Lage fühlst.«
    »Kann ich offen sprechen?«, fragte ich und verdrehte die Augen in Richtung der Schwestern, die meine Trage schoben.
    »Klar doch, sie gehören zu meinem Team«, sagte Jodursson. »Du kannst dich auf ihre Diskretion verlassen, solange du dafür bezahlst.«
    »Gut, es muss Blut aus meinem linken Lungenflügel entfernt werden«, erklärte ich, »und verwende bitte ein Lokalanästhetikum. Ich kann es mir nicht leisten, das Bewusstsein zu verlieren.«
    »Wenn das alles ist, brauchen wir dich überhaupt nicht aufzuschneiden. Wir führen einfach einen Schlauch durch deine Luftröhre ein, laden die Flüssigkeit schwach elektrisch auf und ziehen sie dann unter Einsatz von Magneten heraus. Bei Patienten mit Lungenentzündung machen wir das ständig. Trotzdem brauchst du eine örtliche Betäubung, denn es schmerzt höllisch, aber immerhin bleibst du bei Bewusstsein. Ist das in Ordnung?«
    »Perfekt. Verbuche die ganze Sache als ambulante Behandlung, denn du musst mich gleich danach wieder gehen lassen. Die gesamte Rechnung geht an Magnusson und Hauk, keine Versicherung. Vermerke in deinen Akten die üblichen Tests und Untersuchungen, die du bei normalen Menschen durchführst. Aber vermutlich ist das ohnehin alles Routine für dich. Und vergiss nicht, die Schusswunde zu erwähnen und wie kunstvoll du sie geflickt hast, denn die Cops werden den Fall genau unter die Lupe nehmen. Das lässt sich leider nicht vermeiden.«
    »Entferne ich eine Kugel?«
    »Nein, es war ein glatter Durchschuss, und die Cops buddeln sie gerade irgendwo in meinem Laden aus.«
    »Und du bist sicher, dass die Kugel glatt zwischen deinen Rippen durch ist? Ich muss mir keine Sorgen um frei herumschwirrende Knochensplitter machen?«
    »Ziemlich sicher. Ich bin nur halb ertrunken.« Sie schobenmich in einen Aufzug und warteten, bis sich die Türen schlossen.
    »Was dagegen, wenn ich eine Röntgenaufnahme von deiner Brust mache? Die Cops werden ohnehin eine sehen wollen. Gehört zur Standardprozedur.«
    »Ich habe die Löcher in meinem Lungenflügel bereits geschlossen, ebenso wie die Eintritts- und Austrittswunden, daher würde die Aufnahme wohl einen merkwürdigen Eindruck machen.«
    Zum ersten Mal runzelte Jodursson die Stirn. Bis dahin hatte er mit einem halben Lächeln im Gesicht gesprochen. »Da warst du möglicherweise effektiver, als angebracht gewesen wäre.«
    »Du wirst mir für mehrere tausend Dollar Brustbandagen in Rechnung stellen, die ich nie brauchen werde, also sind wir quitt, denke ich. Du und dein Team, ihr müsst einfach nur überzeugend lügen, wenn man euch als Zeugen befragt.« Die Aufzugglocke klingelte, die Türen glitten auf und die Schwestern rollten mich hinaus auf einen betriebsamen Flur mit mehreren Operationssälen.
    »Du willst also die Cops verklagen?«, fragte Jodursson.
    »Klar, warum nicht? Jemand muss doch für all das hier bezahlen, und ich bin nicht scharf darauf.«
    »Ist die Klage aussichtsreich?«
    »Sie ist aussichtsreich, dafür wird Hal schon sorgen. Fünf Cops haben gesehen, wie ein sechster mich angeschossen hat, obwohl ich mit erhobenen Händen dastand und keinen Widerstand leistete. Außerdem habe ich das Ganze auf Video. Du musst nur noch eine gute Geschichte über deine medizinischen Wunderleistungen erfinden, und die Sache hat Hand und Fuß.«
    »Ausgezeichnet. Ich werde die Rechnung dementsprechend erhöhen.«
    »Wegen Leuten wie dir brauchen wir dringend eine Gesundheitsreform, weißt du das?«
    Jodurssons Grinsen kehrte zurück. »Zusätzlich fällt auch noch das Schweigegeld für mein Team an.«
    »Klar, kein Problem. Dieser Fall wird eine Menge Aufmerksamkeit erregen, für die Presse ist so was ein gefundenes Fressen. Lass Hal einfach wissen wie viel, und ich sorge dafür, dass du es von ihm bekommst.«
    »Müssen wir uns beeilen?«
    »Je schneller, desto besser. Du wirst hier schon bald von Polizei und Presse belagert, und ich

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