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Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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»Soso, tat er das? Nun, dann ist es wohl wahr«, antwortete Magister Eulertin orakelhaft. »Sie ist übrigens eine meiner engsten Vertrauten. Außerdem hat diese Dystariel dein Leben gerettet. Das nur zu deiner Information.« Der Däumling hob mahnend einen Zeigefinger, an dem ein Saphirring funkelte. »Aber das beantwortet natürlich deine Frage nicht. Mort Eisenhand war die rechte Hand eines Hexenmeisters mit Namen Morbus Finsterkrähe. Beide dienten sie als Agenten der schrecklichen Nebelkönigin Morgoya von Albion. Finsterkrähe und Eisenhand haben in Morgoyas Auftrag versucht, Hammaburg zu unterwerfen. Das Ganze liegt erst ein knappes Jahr zurück.«
    »Hammaburg stand kurz davor, an Morgoya zu fallen?« Kai umfasste erschüttert die Eichenflöte an seinem Gürtel. Er wusste nicht viel über die böse Zauberin jenseits des Nordmeeres. Und von diesem Morbus Finsterkrähe hatte er noch nie gehört. In Lychtermoor war nur bekannt, dass die unheimliche Nebelkönigin vor etwa zwei Jahrzehnten den König von Albion gestürzt und auf der Insel ein Reich der Schatten errichtet hatte. Man erzählte sich Schreckliches darüber.
    »Dass du davon nichts wusstest, ist kein Wunder«, fuhr Eulertin fort. »Der Stadtrat hat Finsterkrähes Intrige bislang geheim halten können. Man wollte eine Panik verhindern. Ich berichte dir nur deswegen davon, weil du schon so tief in die Geschichte verstrickt bist. Wäre es mir nicht gelungen, Morbus Finsterkrähe zu besiegen, vielleicht würde Morgoya bereits heute über jeden von uns triumphieren.«
    »Aber Albion ist doch weit weg«, meinte Kai. »Morgoya herrscht bloß über eine Insel. Habe ich jedenfalls gehört.«
    »Bei den Winden des Nordmeeres, nur eine Insel?« Der Däumlingszauberer starrte kopfschüttelnd zu Kai auf. »Ich vergesse immer wieder, dass es bei euch Menschen so wenig Schulen gibt. Du hast ja keine Vorstellung. Komm, ich zeige dir diese ... kleine Insel.«
    Der Däumlingszauberer schnippte fast unhörbar mit den Fingern und der Gänsekiel glitt hinter ihm aus dem Tintenfässchen. Die Schreibfeder klopfte sich selbstständig am Glasrand ab, nahm eine waagerechte Position ein und schwebte direkt neben Eulertin. Der Däumling setzte sich mit einer geübten Bewegung auf sie und nickte. Sanft erhob sich die Feder und segelte mitsamt ihrem Passagier quer durch den Raum auf eines der Regale zu. Kai folgte dem kleinen Zauberer staunend. Der suchte indes die Regalwand ab.
    »Wo habe ich sie nur wieder hingelegt«, fluchte der Winzling und kratzte sich den Bart. »Ich hab doch gestern noch mit ihr gearbeitet. Los, Junge, bring mir mal meine Wünschelrute. Sie liegt auf dem Pult neben dem Brieföffner. Hoffe ich jedenfalls.« Kai suchte die Arbeitsfläche des Schreibpultes ab. Schnell war der Brieföffner gefunden. Er bestand aus Fischbein und hatte die Form einer Kralle mit langem, spitzem Nagel. Aber wo war diese Wünschelrute, von der der Däumlingszauberer gesprochen hatte ? Erst auf den zweiten Blick entdeckte er den gegabelten Holzspan. Er hatte kaum die Größe eines Zahnstochers.
    »Meint Ihr das hier?« Kai hielt das zerbrechliche Hölzchen hoch.
    »Ja, das ist sie«, antwortete Eulertin zufrieden. »Ich lege sie immer dort ab. Damit ich wenigstens sie finde, wenn ich schon alles andere verlege.«
    Vorsichtig reichte Kai dem Zauberer seine Wünschelrute.
    »Leider werde ich mit den Jahren immer vergesslicher«, entschuldigte sich Eulertin bei Kai und zwinkerte ihm zu, während er die Wünschelrute in beide Hände nahm und das Ende auf das Zimmer ausrichtete. »Aber so schlimm wie bei meinem einstigen Lehrmeister, dem seligen Balisarius Falkwart, ist es noch lange nicht. Der hat mit zweihundertdreißig Jahren nicht einmal mehr sein Bett gefunden.«
    Eulertin war zweihundertdreißig Jahre alt? Kai sah den Däumling mit großen Augen an. »Außerdem beschleicht mich schon lange der Verdacht, dass Quiiiitsss hin und wieder Dinge versteckt, um mich zu ärgern«, murmelte Eulertin, während er sich mitsamt der Feder mal hierhin und mal dorthin drehte. »Aus diesem Grund habe ich diese Wünschelrute angefertigt. Wenn ich mal wieder etwas vermisse, finde ich mit ihrer Hilfe alles wieder. Ah, da ist sie ja!«
    Die kleine Rute in Eulertins Hand zuckte unmerklich und der Zauberer flog zu einem Bord an der Wand, auf dem verschieden große Kristalle glitzerten. Versteckt zwischen den Kristallen steckte ein aufgerolltes Pergament.
    Der Zauberer legte die Wünschelrute auf der

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