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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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offenbar tatsächlich um ein Verhörprotokoll«, flüsterte er. »Es geht um den Kampf der Verbündeten gegen die Ungeheuer, die Murgurak beschworen hat. Ich lese die Worte Hammar und Cimbral.« »Der Schrecken der Fluten und der Fluch der Wälder«, ergänzte Gilraen aufgeregt. »Lies weiter.«
    »Hier sind noch drei weitere Namen aufgelistet«, rätselte Kai. »Lu...custa. Die anderen beiden kann ich nicht entziffern.«
    »Lucusta war der Schwärm der Nacht«, flüsterte der Elf. »Sein Leib soll aus Tausenden dämonischer Heuschrecken bestanden haben. Steht mehr über ihn darin?« Kai schüttelte den Kopf. Er hätte gern selbst mehr über die neun Albtraumkreaturen erfahren. »Das Ganze liest sich, als ob der Befragte nur am Kampf gegen diese fünf teilgenommen hätte. Herrje ... da«, Kai deutete auf eine bestimmte Stelle des Pergamentbogens und fuhr aufgeregt fort, »hier ist der Glyndlamir namentlich erwähnt. Hier steht ebenfalls, dass er vom Elfenkönig Avalaion erschaffen wurde. Er vereint zweierlei Kräfte in sich: die Mächte des Unendlichen Lichts und jene des Traums.«
    »Weiter «, forderte ihn Gilraen ungeduldig auf.
    Kai verzweifelte fast an der krakeligen Schrift. Immer wieder stieß er auf Worte, deren Bedeutung er nicht kannte oder die er nicht entziffern konnte.
    »Wenn ich das richtig verstehe«, murmelte er, »vermochte das Unendliche Licht die Kreaturen zu verletzen. Obwohl, dieses eine Wort hier bedeutet >zurückdrängen< ... Dummerweise werden die nachfolgenden Zeilen von dem Blatt mit der Zeichnung verdeckt.« Der Zauberlehrling wandte sich einem dritten Bogen zu, der halb unter dem Pergamentstapel hervorragte. »Offenbar haben sich diese Albtraumkreaturen zur Wehr gesetzt. Wenn ich mich nicht irre, handelt diese Verhörpassage davon, wie der damalige Träger des Glyndlamir vom Gift des Cimbral heimgesucht wurde. So ähnlich jedenfalls. Hier steht, der Schatten habe seinen Leib befallen, doch da er der Hüter des Amuletts war, habe seine Kraft die Finsternis in ihm wieder vertrieben.«
    »Das Licht hat ihn geheilt ?« Mit weit aufgerissenen Augen trat Gilraen neben ihn. »Na ja, hier steht was von >vertrieben<«, sagte Kai langsam, »aber ich schätze, das läuft auf das Gleiche hinaus.« Er hatte eine vage Vorstellung, was damit gemeint sein konnte. Kai überlegte, ob er Gilraen berichten sollte, auf welche Weise ihm Fi mithilfe des Glyndlamir bereits beigestanden hatte. Immerhin wusste er jetzt, dass der Elf kein Handlanger der Nebelkönigin war. Doch dann hätte er ihm auch Fis These unterbreiten müssen, nach der die wundersamen Geschehnisse mit seiner Rolle als Letzte Flamme in Verbindung standen. Solange aber Gilraen Geheimnisse vor ihm hatte, wollte er die seinen ebenfalls bewahren.
    »Steht da noch etwas?«, wollte Gilraen wissen.
    »Nicht über den Glyndlamir«, antwortete Kai. »In den nachfolgenden Zeilen geht esum die Riesen, mit denen sich Sigur Drachenherz verbündet hatte. Leider enden die Zeilen hier. Wenn du mich fragst, wirkt das Ganze so, als habe sich Murgurak ein Bild machen wollen, auf welche Weise es seinen Gegnern gelang, seine Kreaturen zu besiegen. Wenn wir es allerdings schaffen würden, diese brüchigen Bogen ...«
    Kais Satz blieb unvollendet, denn schon wieder dröhnte geisterhaftes Hufgetrappel durch das Gemäuer. Aufgeschreckt wirbelten Kai und Gilraen herum und machten sich kampfbereit. Doch das Geräusch verging wieder.
    »Dieses Hufgetrappel habe ich oben schon gehört«, wisperte Kai.
    Angespannt sahen sich die beiden an.
    »Lass uns die anderen suchen«, schlug Kai vor. »Ich hab bei alledem ein ganz schlechtes Gefühl.«
    Gilraen nickte, und so ließen sie die wertvollen Aufzeichnungen schweren Herzens zurück. Der Elf führte ihn aus dem düsteren Kellergeschoss wieder nach oben. Sie erreichten einen halbrunden Raum mit Schießscharten an den Außenwänden, zwischen denen Wandteppiche hingen, auf denen düster gerüstete Kämpfer mit Schwingen bewehrten Ritterhelmen abgebildet waren. Doch im Moment interessierte Kai all das nicht. Von dem Raum zweigten zwei Türen sowie eine Mauernische ab, in der eine Treppe spiralförmig hinauf zu den oberen Stockwerken des Baus führte.
    »Wohin jetzt?«, rief Kai. »Ich habe längst die Orientierung verloren.«
    »Die Tür dort hinten führt zu diesem Schreckenskabinett mit dem Fell aus Lippen, in dem wir dich verloren haben«, erklärte der Elf und deutete auf die Pforte zu ihrer Linken. »In dem Raum dort«, er

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