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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Augenblick zum anderen in dunklen Rauch auf.
    »Was? Wie kann das ...?« Kai sprang auf und sah sich gehetzt um. »Aber sie hat doch zu mir gesprochen? Sie ...«
    »Das war nicht Fi«, grollte Gilraen. »Das, was hier lebt, spielt mit unseren Ängsten. Es versucht uns in den Wahnsinn zu treiben.«
    »Das heißt, Fi lebt?«, stammelte Kai. Ihm fiel eine zentnerschwere Last von seinen Schultern.
    »Vermutlich.« Gilraen erhob sich wieder und blickte ihn an. »Wie kommst du eigentlich darauf, dass Fi und ich Geliebte sind?«
    Kai wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. »Fi hat mir gesagt, dass ihr einander versprochen seid.« »Das hat sie dir gesagt?«
    »Na ja, sie sprach von ... lichtverschworen.« »Lichtverschworen?« Plötzliches Erkennen trat in Gilraens Augen. »Deswegen also all dein Zorn gegen mich?« Kai schwieg betreten.
    »Wir Elfen verloben uns nicht. Wenn wir lieben, dann lieben wir. Meine Gefährtin hieß Aluriel und sie starb durch die Hand Morgoyas. >Lichtverschworen< bedeutet so viel wie ... >Blutsbrüderschaft<. Verschworen bis in den Tod. Fiadora und ich sind die Hüter des Glyndlamir. Wir sind Kampfgefährten. Und Freunde. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.«
    Kai sah Gilraen fassungslos an. »Es tut mir leid«, sagte er nach einer Weile. »Ich schätze, ich habe mich eben wie ein ziemlicher Narr aufgeführt.«
    »Nur eben?« Gilraen schnaubte ungehalten und sah ihn ernst an. »Fi braucht uns, Kai. Sie glaubt, dass sie allein für das Schicksal unseres Volkes die Verantwortung trägt. Und vielleicht hat sie damit gar nicht mal so unrecht.« Der Elf reichte ihm die Hand. »Freunde?«
    Kai nickte zögernd und schlug ein. »Freunde ... es sei denn, ich finde heraus, dass uns das, was du vor uns verbirgst, schadet. Denn irgendetwas verschweigst du uns. Das weiß ich.«
    »Jeder von uns hat seine Geheimnisse, Zauberlehrling«, erwiderte Gilraen knapp. »Und jetzt lass uns die anderen finden, bevor uns dieses unbekannte Etwas zuvorkommt. Ich spüre, all das hier ist erst der Anfang.«

Dunkles Omen
    Abermals ertönte donnerndes Hufgetrappel und irgendwo über Kai und Gilraen war e in lautes Röhren zu hören.
    »Der Lärm kommt von oben!«, keuchte Kai.
    Alarmiert hetzten sie eine schmale Treppe empor. Kai riss eine schwarz lackierte Tür auf und hielt schockiert inne. Vor ihm tobte ein dämonischer Kampf.
    Dystariel stand neben einem großen Fernrohr, das hoch zum Dachstuhl aufragte, und schlug mit ihren Krallen auf einen krakengleichen Fangarm ein, der sich aus einem kunstvoll bestickten Teppich schlängelte. Ein Beschwörungsteppich ! Er bildete eine Pforte ins Schattenreich.
    Der unheimliche Tentakel besaß schwarze Widerhaken und ragte bis zur Raumdecke auf, von wo aus er immer wieder mit Wucht auf die Gargyle einpeitschte. Und noch etwas enthüllte sich Kais Blicken. Neben dem großen Himmelsteleskop lag der entstellte Leichnam eines jungen Mannes mit schwarzen Haaren, dessen Antlitz ihm nur zu vertraut war.
    Bei allen Moorgeistern, das war er selbst!
    Was ging in diesem verfluchten Turm vor sich ?
    Dystariel schien ihre Ankunft erst jetzt zu bemerken, denn völlig überraschend hielt sie in der Bewegung inne und starrte Kai ungläubig an. Der mächtige Fangarm nutzte ihre Unachtsamkeit und schlug zu. In hohem Bogen flog Dystariel gegen eines der Regale, während die dämonischen Widerhaken mit hässlichem Laut über ihren Körper schrammten.
    »Wir müssen ihr helfen!«, schrie der Zauberlehrling und jagte dem Fangarm zwei Kugelblitze entgegen. Die sprühenden Geschosse explodierten und hinterließen dunkle Löcher im Fleisch des dämonischen Ungeheuers. Doch die Wunden schlossen sich bereits wieder. Gleich einer bösartigen Schlange schnellte der Tentakel zu ihm herum und wirbelte auf ihn zu. Kai sprang zur Seite. Ein dumpfes Wummern rollte durch das Zimmer, und dort wo er eben noch gestanden hatte, klaffte ein tiefer Riss im Boden. Dystariel schüttelte sich und richtete sich wieder auf. Einen Regen aus Holzsplittern und Papierfetzen hinter sich herziehend, jagte sie zur Zimmerdecke empor und krallte sich flügelschlagend im Dämonenfleisch ihres Gegners fest. Kai hatte bereits einen neuen Feuerwusel beschworen, als er Gilraen entdeckte. Der Elf hielt zu seiner Überraschung Sonnenfeuer in der Hand. Geduckt hetzte er zu dem Beschwörungsteppich und schlug kraftvoll zu. Die magische Klinge durchtrennte den Fangarm mit einem Hieb.
    Mit lautem Knall explodierte der widerliche Tentakel und

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