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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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niedrigen Decke des Tunnels zu stoßen. Sie war mit Verkrustungen aus Salz und Schimmel überzogen, und der flackernde Schein von Kais magischer Fackel warf unheimliche Schatten an die Wände.
    »Ich habe mit ihr verabredet, dass sie versuchen soll, auf dem Luftweg in die Burg zu gelangen«, antwortete der Magister angespannt. »Sie soll sich in den unterirdischen Gewölben Gryffeneggs verstecken. Da unten ist es finster genug, sodass sie uns dort auch jetzt am Tag nützlich sein kann. Sollten wir also gezwungen sein, aus irgendeinem Grund die Flucht anzutreten, versucht tiefer in den Berg unter Burg Gryffenegg zu gelangen.«
    Kai ging voran, während Gilraen ganz am Ende ihrer kleinen Kolonne Magister Äschengrund stützte, der es sich trotz seiner Erschöpfung nicht hatte nehmen lassen, sie zu begleiten.
    Natürlich hatte Kai Magister Eulertin längst auf den fehlenden Schatten des Drakologen angesprochen, doch sein Lehrmeister hatte diesen Makel längst bemerkt. Eine Erklärung für dieses Phänomen hatte er leider auch nicht anzubieten.
    In diesem Moment war vor ihm ein Flattern von Schwingen zu hören. Es war der kleine Drache, der aufgeregt schnaubte, sich kurz nach ihm umdrehte und dann wieder den Gang voranstob.
    »Schätze, Olitrax hat etwas entdeckt«, sagte Kai zu den anderen. Ihm war inzwischen fast egal, um was es sich dabei handelte, wenn er nur aus dieser engen Gesteinsröhre herauskam. Noch einmal nahm er alle Kraft zusammen und mühte sich Stufe um Stufe weiter nach oben. Er wollte sich schließlich nicht vor Fi blamieren, die direkt hinter ihm herging, und der der anstrengende Marsch nicht das Geringste auszumachen schien. Er hatte sich eben kurz nach ihr umgesehen und auf ihrem hübschen Gesicht war kaum eine Spur von Erschöpfung zu entdecken gewesen.
    Endlich endete ihr Aufstieg und der Gang mündete in einer kleinen Kammer. Kai hob seine magische Fackel und sie sahen auf eine Steintür, vor der Olitrax bereits auf sie wartete.
    »Nicht die Tür berühren!«, keuchte Haragius Äschengrund hinter ihm. »Wer die Tür von dieser Seite aus anfasst, löst einen tödlichen Metamorphosis-Fluch aus.« »Einen was?«, fragte Fi.
    »Äh, der Eindringling wird zu Staub verwandelt«, gestand der Drakologe kleinlaut und über seine lange Nase huschte eine feine Röte.
    »Der Markgraf wünschte damals etwas Wirksames«, sagte Äschengrund entschuldigend. »Immerhin galt es zu verhindern, dass sich über diesen Fluchttunnel Feinde in die Burg schleichen. Aber der Fluch lässt sich für eine Weile mit jenem Gegenzauber außer Kraft setzen, den uns damals Magistra Illudia beigebracht hat. Erinnerst du dich, Thadäus?«
    »Natürlich«, erklärte der Däumlingsmagier. »Wie könnte ich unseren Kampf gegen die Schwarzfeen von Colona vergessen. Ist damals ja denkbar knapp ausgegangen.« Er schwebte vor die Tür und rezitierte eine lange Zauberformel.
    Haragius Äschengrund wandte sich derweil an Kai und deutete mit dem Kinn auf Olitrax.
    »Wo habt ihr diesen Drachen gefunden?«, wisperte er aufgeregt. »Ich kann beim besten Willen nicht seine Art bestimmen. Und ich verstehe nicht, warum er so klein ist. Das ist selbst für einen Jungdrachen außergewöhnlich.«
    »Wir haben ihn im Feenreich gefunden«, flüsterte Kai. »Er ist dort geschlüpft und war mörderischer Kälte ausgesetzt.«
    Jäh glühte der Saphir am Ende von Eulertins Zauberstab auf und der Klang von zerbrechendem Glas hallte durch den Gang.
    »Wir können«, sprach der Däumling zufrieden und ließ Fi den Vortritt. Die Tür ließ sich problemlos öffnen.
    Sie gelangten in einen Lagerraum, in dem Kisten und Säcke bis unter die Decke gestapelt waren.
    Olitrax setzte sich wieder auf Kais Arm und blähte aufgeregt seine Nüstern. »Haragius«, sprach Eulertin den Drakologen an. »Wir müssen zu den privaten Gemächern des Markgrafen. Gibt es von hier aus einen Weg, über den das möglichst unauffällig zu bewerkstelligen ist?«
    »Na ja«, keuchte der Fryburger Magister und kratzte sich umständlich an seiner wirklich enormen Nase. »Wir befinden uns direkt unter dem Bergfried. Um zum Palas zu gelangen, wo Seine Durchlaucht residiert, müssten wir einmal quer über den Burghof. Aber der dürfte gut bewacht sein. Ebenso natürlich der Eingang. Eine zweite Möglichkeit bestünde darin, über einen der Wehrgänge zum Hauptgebäude zu gelangen. Aber auch dort sind mit Sicherheit Wachen. Weitere Wachen finden sich außerdem auf den ...«
    »Magister«,

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