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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Frost erstarrt war. All das war dem Wirken Glaciakors zu verdanken.
    »Bitte, Drachenkönig, Ihr müsst mir sagen, was dieser Glaciakor plant«, keuchte er. »Die gesamte Schöpfung ist in Gefahr.«
    Pelagor schwieg und sein rasselnder Atem ging jetzt stoßweise.
    »Verdammt, helft uns, Pelagor!«, brüllte Kai den Drachen an. »Sagt uns, was es ist! Macht nicht den gleichen Fehler wie damals! Hier geht es schon lange nicht mehr um Macht und Vorherrschaft irgendeiner Rasse. Hier geht es um die Schöpfung selbst! Ihr und die anderen Drachen, Ihr seid ebenso wie wir anderen einst aus dem Unendlichen Licht getreten. Wollt Ihr, dass unsere Welt an die Schatten fällt?«
    Ich weiß, röhrte die heisere Stimme des Drachenkönigs hinter Kais Stirn. Und ich bereue mein damaliges Tun schon lange, Menschenjunge. Ich habe selbst mit dazu beigetragen, das Schicksal der Drachen zu besiegeln ... Glaciakor will den EISIGEN SCHATTEN befreien. Das machtvollste und letzte jener neun Urmonster, die Murgurak einst aus den Schatten gezerrt hat... Drachenherz und seine Verbündeten haben diese letzte Beschwörung damals verhindert. Doch noch immer schlummert der EISIGE SCHATTEN dicht hinter der Dämonenpforte in den Schattenklüften und wartet nur darauf hervorzubrechen ... Rasselnd schöpfte der Drache Atem. Gelingt es ihm, wird die ganze Welt in Eis und Dunkelheit versinken. Sie wird in jenen Urzustand zurückfallen, bevor das erste Lebewesen aus dem Unendlichen Licht trat. Glaciakor glaubt, er werde sich dann zum unumschränkten Herrscher über die Welt aufschwingen können ... doch er begeht einen großen Irrtum. Der EISIGE SCHATTEN wird alles Leben auslöschen, auch seines.
    »Oh nein!« Kai taumelte erschrocken zurück und musste sich an seinem Zauberstab festklammern, um nicht wieder hinzustürzen. »Pelagor ... irgendetwas müssen wir doch dagegen unternehmen können. Bitte. Niemand von uns ist so alt und weise wie Ihr. Wenn einer ein Mittel gegen dieses Unheil kennt, dann Ihr! Ich ... ich bin Adept der Magie. Vielleicht kann ich Euch von diesen Waffen befreien ?«
    Verzweifelt blickte Kai zu den Mondsilberwaffen auf, mit denen der Drache an den Fels geschlagen war. Doch im selben Moment wusste er, dass er nichts tun konnte. Die Schwerter, Äxte und Lanzen waren so tief in den Fels getrieben worden, dass er sie nie daraus hervorziehen konnte. Die Greifenreiter würden nun mit dem auskommen müssen, was sie besaßen ...
    Nein, es ist hoffnungslos, Menschenjunge, vernahm er die Drachenstimme wieder. Noch bevor mich Glaciakor hier überrascht hat, hatte ich mich dazu entschlossen, meinen einstigen Irrtum wieder gutzumachen. Die Feenkönigin hatte mich um ein Bündnis gebeten. Ich sollte bei ihrem Konzil erscheinen, um jener Schar zu helfen, die sich dem Kampf gegen Morgoya und die Schatten verschworen haben. Und auch Berchtis versprach, im Austausch etwas für mich tun . . .
    »Was?«, wollte Kai wissen.
    Sie sollte sich um meine Brut kümmern, wenn ich nicht mehr bin . . . doch Glaciakor hat sie mir geraubt und wahrscheinlich getötet. Seine Rache ist damit... vollkommen. Röchelnd sank der Drache wieder in sich zusammen.
    Der Zauberlehrling strich sich fahrig eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Pelagor ... Drachenkönig, sprecht Ihr etwa von einem Drachenei?«
    Pelagors Haupt hob sich mühevoll und er schnaubte.
    »Euer Junges ist nicht tot«, rief Kai aufgeregt, »Glaciakor hat es mit ins Feenreich gebracht. Vermutlich konnte er damit noch glaubwürdiger Eure Rolle spielen. Er hat es in der tödlichen Kälte zurückgelassen, damit es dort sterben sollte. Euer Junges ist dort geschlüpft und wir haben es gerettet. Es geht ihm gut. Sein Name ist Olitrax.« Unmöglich!, rasselte Pelagors dröhnende Stimme. Unsere Brut braucht Wärme, um zu überleben. Drachenfeuer. Magisches Feuer.
    »Ich bin ein Feuermagier!«, rief Kai. »Na gut, kein richtiger. Ich bin bloß Adept, und es gibt keinen Magier mehr, der mir die Weihe abnehmen kann. Aber ich habe mich um ihn gekümmert.«
    Pelagor spannte mit neuer Kraft seinen Nacken und hob den gewaltigen Reptilienschädel, um Kai anzusehen. Lange und durchdringend durchbohrte er ihn mit seinen saphirblauen Augen. Er schnaufte unruhig und beständig trat Rauch aus seinen Nüstern.
    Du sprichst die Wahrheit, sagte Pelagor schließlich. Dann bist du . . . die Letzte Flamme?
    Kai nickte.
    Die Feenkönigin muss es gewusst haben, dröhnte die Stimme des Drachen mit einem Anflug neuer Kraft. Pelagor hob

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