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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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und blickte ermattet zu ihm auf.
    »Lass uns gehen, Kai.«
    Überrascht drehte sich der Zauberlehrling herum. Hinter ihm stand Fi. Er wusste nicht, wann sie gekommen war und wie viel sie von alledem hier mitbekommen hatte, er war einfach nur froh, dass er nicht alleine Zeuge von Pelagors Sterben gewesen war.
    »Er ist tot«, flüsterte Kai und erhob sich wieder.
    »Ja, ich weiß«, antwortete die Elfe und präsentierte ihm die mondsilberne Spitze Sonnenfeuers, die ein Jahrtausend unter dem Herzen Pelagors gesteckt hatte. Sie hatte den Splitter aufgehoben.
    »Wir haben Pelagor fälschlicherweise verdächtigt. Wir haben es in Wahrheit mit Glaciakor zu tun«, erklärte Kai zu Fis Erstaunen. »Der Eisdrache wurde von Morgoya geweckt!«
    Fis Blick wanderte hinauf zu den Waffen, die in dem Drachenleib steckten. Sie waren unerreichbar für sie.
    Zu seiner Verwunderung zog sie einen ihrer Pfeile aus dem Köcher, löste die Eisenspitze vom Schaft und verankerte stattdessen den Splitter Sonnenfeuers an seinem Ende. »Nur ein Schuss«, sprach sie kalt. »Aber ich verspreche dir, er wird sein Ziel finden! Lass uns zu den Schattenklüften aufbrechen. Hier können wir nichts mehr tun.« »Was ist mit diesem Sturmdrachen?«, wollte Kai wissen.
    »Er war plötzlich verschwunden. Ich befürchtete, er sei zur Höhle zurückgekehrt. Und da habe ich mir Sorgen um dich gemacht und bin ebenfalls zurück. Den Greif habe ich auf Patrouille um den Berg geschickt. Ich kann ihn jederzeit...«
    Ein infernalisches Gebrüll hallte von den Wänden und ein großer, blauschwarzer Schatten verdunkelte den Eingang, hinter dem es bereits besorgniserregend düster war. »Elende Schattenmacht!«, keuchte der Kai. »Dieser verdammte Sturmdrache ist nicht einfach verschwunden, der hat uns eine Falle gestellt!«
    Unerbittlich walzte das blaue Drachenungetüm durch die Gesteinsröhre auf sie zu. Fi spannte ihren Bogen. Rasch wichen sie bis vor den toten Leib Pelagors zurück und sahen sich um. Doch die Höhle war hier zu Ende. Es gab keine Fluchtmöglichkeiten.
    Der Sturmdrache war bereits so nah heran, dass Kai die Mordlust in seinen Augen erkennen konnte. Er starrte sie triumphierend an und neigte seinen Schädel. Fi zielte weiterhin auf ihn, doch sie zögerte.
    »Ich weiß nicht, ob ein Treffer ausreicht«, wisperte sie. »Wenn nicht, sind wir verloren.«
    Doch Kai hörte kaum zu. Er spürte beim Anblick des Sturmdrachen, wie sein Herz zu hämmern begann. Schweiß perlte auf seiner Stirn und er fühlte in sich eine große Hitze aufsteigen.
    »Nicht.« Gefasst legte er seine Hand auf ihren Bogen. »Ich glaube, ich kann ...« Ohne Vorwarnung riss der Sturmdrache seinen Schlund auf und ein gewaltiger Feuerball rollte auf sie zu. Fi schrie auf und sprang zur Seite, doch Kai handelte instinktiv. Er streckte die Hand mit seinem Zauberstab aus und der Flammenstrahl des Drachen beschrieb einen jähen Bogen und wurde zur Höhlendecke emporgewirbelt. Der flüssige Feuerstrom verteilte sich hoch über ihnen an der Decke, wo sich nun ein Meer aus Flammen ausbreitete. Eis knackte. Es zischte und heiße Dampfschwaden wallten in der Höhle auf.
    Der Zauberlehrling war ebenso überrascht wie Fi und der Sturmdrache. Abermals spie ihnen der Drache seinen Feueratem entgegen und wieder schaffte es Kai, den Drachenhauch zu einer der Wände umzulenken.
    Fasziniert bemerkte er, dass sich das Flammenmeer über ihnen allein auf seinen Wunsch hin teilte. Er streckte prüfend die Hand aus, und wie Lavatropfen leckte die Glut von der Decke und sammelte sich in der Luft über seinen Fingern zu einem enormen Glutball.
    »Aller guten Dinge sind drei. Jetzt bin ich dran, du hinterhältiges Mistvieh!« Kai schleuderte dem Sturmdrachen den Feuerball mit Macht entgegen. Eine gewaltige Explosion erschütterte die Höhle und der Drache wurde schwer gegen die Wand ge- schleudert. Er schüttelte schnaubend sein Haupt, blickte Kai überrascht und hasserfüllt an und zog sich lauernd zurück. Dann hatte er den Höhlenausgang erreicht, breitete seine Schwingen aus und flog davon.
    Mit großen Augen trat Fi neben ihn. »Kai! Wie hast du das gemacht?« Der schluckte und konnte seinen Blick einfach nicht von der brennenden Decke lösen, die die Drachenhöhle in knisternd rotes Licht hüllte.
    »Fi, ich habe gerade entdeckt, dass mir Pelagor ein Geschenk gemacht hat. Ich glaube ... ich bin jetzt ein richtiger Feuermagier!«

Die Schattenklüfte
    Langsam versank die silberne Mondscheibe hinter den

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