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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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weit ist.«
    Amabilia blickte von Eulertin zu Fi und ein rätselhaftes Lächeln huschte über ihre Lippen. Sie füllte einen weiteren Löffel Schaum in den Krug und drückte ihn dem Däumlingsmagier in die Hand, der das Gefäß wie einen kostbaren Schatz hielt. Die Hexe wischte Hände und Brille an ihrer Schürze ab und nickte dann. »Ich bin fertig. Lasst es uns angehen.«
    Fi sprang auf und eilte zur Küchentür. Kai folgte ihr und den beiden Magiern durch einen Gang hinüber zu Amabilias Schlafkammer, in der sie Gilraen untergebracht hatten. Gilraen lag ausgestreckt auf Amabilias Baldachinbett und rührte sich nicht. Seine Kleider lagen zusammengefaltet auf einem Stuhl neben dem Bett, er selbst trug ein langes weißes Hemd. Kai musste zugeben, dass der Elf inzwischen noch elender aussah, als vor ein paar Stunden in der Kutsche. Die geheimnisvolle Krankheit wütete von Stunde zu Stunde schlimmer in ihm.
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, setzte sich Amabilia gemeinsam mit Fi auf die Bettkante. Die Elfe hob Gilraens Kopf, und die Hexe führte den Krug mit dem Zauberheilmittel an die Lippen des Bewusstlosen.
    Kai betrachtete das Geschehen gespannt vom Eingang des Zimmers aus und sah, dass Magister Eulertin unmerklich seinen Zauberstab anhob. Er hielt sich offenbar bereit einzugreifen, sollte etwas Unvorhergesehenes geschehen. Kai griff instinktiv nach seiner Flöte.
    »Wundert euch jetzt bitte nicht«, murmelte Amabilia, »aber ich muss dem Ganzen etwas nachhelfen.« Sie flüsterte eine Zauberformel und jäh schäumte die Flüssigkeit im Krug wieder auf. Fi, die den Kopf ihres Gefährten erschrocken auf das Kissen fallen ließ, hob diesen auf ein Kommando der Hexe hin wieder an. Der Inhalt des Krugs ballte sich von einem Moment zum anderen zu einer gallertartigen Substanz zusammen, die ein befremdliches Eigenleben entfaltete. Wie eine grüne Nacktschnecke kroch sie aus dem Krug und wühlte sich zwischen die Lippen des Elfen. Gilraens Augen traten hervor, er würgte, und Kai konnte beobachten, wie das Heilmittel durch die Kehle in seinen Magen kroch.
    »Verflucht, was macht Ihr da mit ihm?« Fi sah dem Geschehen fassungslos zu. »Keine Bange, die Formel habe ich persönlich entwickelt und im Selbstversuch getestet«, antwortete Amabilia gelassen.
    »Du hast was?« Eulertin starrte die Hexe ungläubig an. Der Elf sank wieder ruhig auf das Laken.
    »Seht ihr«, meinte die Hexe. »Was regt ihr euch auf?«
    In diesem Moment flatterten Gilraens Lider und sein Körper verkrampfte sich. Schreiend warf er den Kopf hin und her.
    »Was geschieht mit ihm?« Fi drückte ihn zurück in die Kissen und sah Amabilia panisch an.
    »Das Heilmittel. Es entfaltet seine Wirkung«, antwortete die Zauberin und stand auf. »Wir können im Moment nichts anderes tun als abwarten.«
    Noch immer warf sich der Elf hin und her, als plötzlich ein wölfisches Knurren aus seiner Kehle drang. Sein Körper bäumte sich auf und die edlen Gesichtszüge verzogen sich zu einer grauenvollen Fratze, doch schon im nächsten Moment lag er wieder regungslos und entspannt zwischen den Kissen.
    Plötzlich schlug Gilraen die Augen auf, blinzelte und sah sich verwirrt um. Als er Fi neben sich entdeckte, schreckte er hoch und krächzte ungläubig etwas auf Elfisch. Fi lachte und antwortete ihm in ihrer melodiösen Sprache. Sie umfasste erleichtert Gilraens Hände und drückte ihre Lippen auf seine Stirn. Kai fühlte sich bei dem Anblick, als habe er soeben wieder einen Schluck von Amabilias bitterem Wurzelsaft zu sich genommen.
    »Wo sind wir hier?«, sagte Gilraen leise in ihrer Sprache. »In Sperberlingen«, antwortete Fi und strahlte dabei über das ganze Gesicht. »Sperberrlingen ?« »Ein Däumlingsdorf, Gilraen«, fuhr die Elfe aufgeregt fort. »Es liegt ganz in der Nähe von Mondraiosch in den Harzenen Bergen.«
    »Das heißt, ich bin auf dem Kontinent?«
    »Ja, das heißt es«, antwortete Magister Eulertin ruhig.
    Gilraen richtete sich mühsam auf und strich sich das schweißnasse lange Haar hinter die spitzen Ohrmuscheln. Kai musste zugeben, dass der Elf selbst in diesem Zustand beneidenswert gut aussah. Ein triumphierendes Lächeln stahl sich auf die Lippen des Geheilten. »Das heißt, ich bin in Sicherheit? Ich bin dieser lichtverdammten Nebelhexe entkommen?«
    Fi nickte und lächelte.
    »Wie geht es Euch?«, fragte Amabilia mit sanfter Stimme.
    Der Elf betastete vorsichtig seinen Bauch und fuhr sich dann über die Arme. Als er merkte, wie aufmerksam

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