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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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gegründet. Diejenigen, die sich der neuen Zunft nicht unterordnen wollten, aber auch jene, die von der Universität abgewiesen wurden, wurden zu Vogelfreien erklärt. Seit damals dürfen nur noch jene ihr Handwerk als Zauberer ausüben, die von einem studierten Magier oder an der Universität selbst ausgebildet werden.« »Ich dachte, die Begabung zu einem Zauberer sei so selten, dass die Magier froh wären, überhaupt neue Zauberlehrlinge zu finden«, sagte Kai.
    Amabilia lachte freudlos. »Das ist leider nur ein Teil der Wahrheit. Es gibt mehr magisch Begabte, als du denkst. Denke nur an euch Irrlichtjäger. Glaubst du ernsthaft, es genügt, ein Instrument zu bauen und ein Klagelied anzustimmen, um ein Irrlicht anzulocken?«
    Kai sah Amabilia nachdenklich an. Er hatte sich diese Frage in den letzten Monaten selbst oft gestellt.
    »Darf ich?« Amabilia streckte ihre Hand nach seiner Flöte aus und betrachtete sie nachdenklich. »Eiche, natürlich. Höchst erstaunlich. Thadäus berichtete mir, dass du sie vor ihrer Anfertigung im Traum gesehen hast.«
    Kai nickte.
    »Du musst wissen, dass bei vielen die Kraft so schwach ausgeprägt ist, dass sie ihre Gabe nicht einmal erkennen, geschweige denn, dass sie je Gefahr liefen, davon verzehrt zu werden. Kaum ein Magier würde sich die Mühe machen, einen Minderbegabten auszubilden. Nein, die sind nur an den hoffnungsvollen Talenten interessiert, um sich durch sie einen Namen zu machen.« Ein bitterer Zug stahl sich auf Amabilias Lippen. »Und dann gibt es außergewöhnlich Begabte wie dich, Kai, bei denen das Tier eines Tages mit ungezügelter Macht ausbricht, wenn sie nicht lernen, mit ihrer Gabe umzugehen. Thadäus hat dir erklärt, was mit ihnen geschieht?«
    »Ja, hat er«, antwortete Kai ruhig. »Die Macht bricht sich auf andere Weise Bahn. Man wird zu einem Werwolf oder einem anderen schrecklichen Ungeheuer. Das wäre beinahe mit mir passiert, aber Magister Eulertin hat mich mithilfe eines Zaubertranks geheilt.«
    »Ja, das kann geschehen. Doch hin und wieder findet einer von ihnen den Weg zu anderen Ausgestoßenen, die sie bei sich aufnehmen, sie unterrichten und ihnen Schutz und Obdach gewähren.«
    »Und das sind die Hexen?«
    Amabilia nickte.
    »Gibt es denn nur weibliche Hexen?«
    »Nein, unter uns gibt es natürlich auch einige Männer. Aber Männer sind oft rechthaberisch und können Geheimnisse nur schlecht für sich behalten. So kommt es, dass wir Frauen für gewöhnlich lieber unter uns bleiben.«
    Kai musterte Amabilia prüfend. »Leidet Ihr denn ebenfalls an so einem Fluch? Seid Ihr gar ... eine Werwölfin?«
    Amabilia lachte schallend. »Nein, da mach dir mal keine Sorgen.« Noch immer drehte sie die Flöte interessiert hin und her. »Ich bin eine Hexe, weil sich mein Talent erst als erwachsene Frau gezeigt hat. Zu spät, als dass mich noch ein Magier aufgenommen hätte. Ich wurde von einer alten Kräuterfrau unterrichtet. Thadäus meint, inzwischen sei ich stärker als viele seiner studierten Kollegen. Na ja, er ist daran ja auch nicht ganz unschuldig. Leider ist er der einzige Magier, den ich kenne, der uns gegenüber keine Vorbehalte hegt. Er hat sogar für mich gelogen.«
    »Wirklich?«
    »Ja. In Sperberlingen glauben sie, ich hätte nach dem Tod meines Mannes die Universität besucht. Aber das ist nicht wahr.«
    »Magister Eulertin hält große Stücke auf Euch. So viel ist sicher.«
    »Tut er das?« Amabilia neigte interessiert ihr Haupt. »Ich halte auch große Stücke auf ihn. Spricht er denn manchmal von mir?«
    »Na ja«, antwortete Kai. »Ehrlich gesagt spricht Magister Eulertin nur sehr selten über private Dinge.«
    »Hm. Ist ja auch nicht so wichtig.« Amabilia räusperte sich und doch kam es Kai so vor, als habe sie eine andere Antwort erhofft. Sie gab ihm nun die Flöte zurück. »Pass gut auf sie auf, Kai. Sie ist unersetzlich. Dabei hat sich ihr Potenzial noch lange nicht entfaltet. Ja, ich glaube, ohne Hilfe wird es das auch nicht tun. Doch darum werden wir uns später kümmern. Ich hoffe, du bist inzwischen wieder so weit bei Sinnen, dass wir uns dem Drachenbeinstaub widmen können?«
    Kai nickte. »Wollt Ihr mir nicht endlich verraten, wie wir an diese Drachenknochen kommen? Hält sich hier etwa irgendwo so ein Schuppentier versteckt ? Ich meine, es wird sich doch nicht ohne Kampf von einem Körperteil trennen.«
    Amabilia gluckste vergnügt. »Hältst du mich für wahnsinnig? Sehe ich etwa wie eine Drachentöter in aus? Nein. Die

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