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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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von Raugrimms Leuten verfolgt. Aber die Männer konnten die Drachenboote abschütteln. Es vergingen drei Tage, in denen ich mich im Lagerraum versteckt hielt. Und dann ...« Gilraen schwieg.
    »Was dann?«, forderte ihn der Däumlingszauberer auf, weiter zu berichten. »Ich weiß es nicht. Oben an Deck war Geschrei zu hören. Und plötzlich wurde es kalt. Sehr kalt. Und alle Geräusche verstummten. Irgendwann habe ich mich nach oben geschlichen, um nachzusehen, was passiert war. Sie waren alle tot. Zu eisigen Statuen gefroren. Aber noch immer trieb das Schiff gen Süden. Ich habe mich daher wieder unter Deck geflüchtet und versucht, der eisigen Kälte mit meinen Kräften zu trotzen. Dann bin ich bewusstlos geworden. An mehr erinnere ich mich nicht.« »Hm«, brummte Magister Eulertin. Und dann abermals. »Hm.«
    Kai starrte den Elf an und schüttelte unmerklich den Kopf. Diese Geschichte klang in seinen Augen irgendwie zu glatt. Er wollte etwas sagen, doch Eulertin bedeutete ihm mit einer Handbewegung zu schweigen.
    »Wirst du mir jemals verzeihen können?«, wollte Gilraen von Fi wissen. »Du warst ihr Opfer. Sie hat dich benutzt, Gilraen«, antwortete die Elfe gefasst. »Vergiss das nicht. Ich für meinen Teil werde dir immer dankbar dafür sein, dass du versucht hast, meine Mutter zu retten.«
    »Ich hasse die verdammte Nebelhexe!«, flüsterte Gilraen. »Ich hasse sie mehr als alles andere auf der Welt!«
    »Ich hasse sie ebenfalls«, antwortete Fi. »Nun sind wir wieder zusammen und wir werden es ihr eines Tages gemeinsam heimzahlen.«
    Längst war die Nacht hereingebrochen und am Himmel stand hell und klar der Vollmond. Kai lehnte still gegen das lebende Geländer aus Ästen von Amabilias Baumhaus und blickte hinab auf das in allen Farben schimmernde Dächermeer von Sperberlingen. Hunderte von Lampions beleuchteten die Straßenzüge und Häuser in wundervollen Gelb-, Blau- und Grüntönen, ganz so, als ob unzählige Glühwürmchen den vielen Däumlingen zum Mondfest leuchteten. Leises Lachen und Singen drang aus der Tiefe empor. Vor allem auf dem bunt erleuchteten Dorfplatz war festliches Treiben auszumachen, insbesondere seit Fi und Gilraen dort erschienen waren. Irgendjemand hatte Gilraen ein Musikinstrument in die Hand gedrückt, dem der blonde Elf zum Entzücken der Dorfbewohner wunderbare Klänge entlockte.
    Kai schien es noch immer einem Wunder gleichzukommen, wie schnell sich Gilraen wieder erholt hatte. Es war kaum drei Stunden her, seit Amabilia ihm die Drachenessenz eingeflößt hatte. Fi wirkte seitdem wie ausgewechselt. So fröhlich und unbeschwert wie mit Gilraen hatte er sie in all den Monaten noch nicht erlebt. Auch dies, nein, vor allem dies war etwas, was Kai besonders schmerzte.
    Hinter ihm erklangen Schritte und Kai räusperte sich, um den Kloß in seiner Kehle loszuwerden. Magister Eulertin trat neben ihn, um ebenfalls einen Blick auf das bunt erleuchtete Dorf zu werfen. Er schmauchte eine geschwungene Pfeife, die leise knisterte und kleine Wölkchen in den Abendhimmel entließ. Kai hatte sich schon gefragt, wann seine lange Unterredung mit Amabilia beendet sein würde.
    »Und, traust du ihm?«, wollte er wissen.
    »Wem?«, antwortete Kai, obwohl ihm sehr bewusst war, wen sein Lehrmeister meinte. »Gilraen.«
    Kai zögerte und wählte seine Worte mit Bedacht. »Ich weiß es nicht. Er hat ohne Zweifel eine harte Zeit hinter sich und ich glaube Fi, dass er sehr tapfer ist. Aber ...« »Aber?«
    »Na ja ... also wenn er heimlich an Bord war und gar nicht versucht hat, Asmus und seinen Leuten mit seinen Kräften beizustehen« - Kai blickte Eulertin direkt an -, »dann frage ich mich, wie es kam, dass bei ihm dieses Hexenfieber ausbrach. Ich meine, Eure drei verbündeten Windmagier in Hammaburg haben mir berichtet, dass so etwas nur nach großen Zauberanstrengungen passiert.«
    »Gut beobachtet, mein Junge.« Eulertin paffte einen Rauchkringel über die Brüstung. »Und wir sollten auch nicht die Sache mit den Frostgeistern vergessen«, ereiferte sich Kai. »Koggs meinte, die seien erst nach dem Unglück aufgetaucht. Gilraen war zu dem Zeitpunkt das einzige lebendige Wesen an Bord. Eigentlich hätten sie sich sofort auf ihn stürzen müssen.«
    »Ich sehe, meine Ausbildung war nicht ganz umsonst«, erklärte der Magier zufrieden. »Wenngleich es für das zweite Rätsel auch eine Lösung geben mag, die mit der Natur unseres geheimnisvollen Freundes zu tun hat.«
    »Seine Elfenmagie?«, wandte

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