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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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erbitterte Krieg der Magier. Dutzende Zauberer lagen bereits am Boden und rührten sich nicht mehr. Einige von ihnen wiesen tiefe Bisswunden auf. Die Zauberer, die noch übrig waren, bekämpften sich mit Wasser-, Luft- und Erdelementaren. Glitzernde Schilde wurden gewoben, Blitze flammten auf und rumpelnde Erdkugeln rollten aufeinander zu.
    Kai landete mit seinem Flügelpferd in einer Seitengasse und entdeckte dort Magister Chrysopras und Magistra Wogendamm. Sie hatten sich schützend vor Doktorius Gischterweh aufgebaut, der bewusstlos hinter ihnen lag. Erbittert setzten sie sich gegen zwei Stadtmagister zur Wehr, die grelle rote Kugeln auf sie abfeuerten. Kai riss den Zauberstab nach vorn und erstickte die Kugeln in einer jähen Flammenwand. Beide Parteien wirbelten zu ihm herum.
    »Junge!«, wisperte die Magistra ungläubig.
    »Die Letzte Flamme!«, ächzte einer der Stadtmagister.
    Kai rannte an den Wettermagiern vorbei und deutete mit seinem Zauberstab drohend auf die beiden Zauberer aus Halla, die nicht so recht wussten, was sie tun sollten. Über ihm flog Olitrax heran und stieß eine Glutwolke aus.
    Auf dem großen Platz wurde noch immer gekämpft. Es waren nur noch wenige Zauberer übrig, die sich um Seine Magnifizenz Aureus von Falkenhain und Magister Eulertin geschart hatten, der winzig klein vor dem bärtigen Mann schwebte. Beide lieferten sich ein erbittertes Zauberduell.
    »Hört auf mit diesem Wahnsinn!«, schrie Kai und beschwor eine hohe Flammensäule herauf, die die Blicke aller Beteiligten fesselte.
    Die beiden Gruppen der Zauberer stellten ihre Kampfhandlungen augenblicklich ein und lösten sich zögernd voneinander. Kai sah, dass ihm misstrauische aber auch erleichterte Blicke zugeworfen wurden.
    Magister Eulertin sauste auf einem schwebenden Blatt auf Kai zu. »Dem Unendlichen Licht sei Dank, Junge!«
    »Ich verlange, dass Ihr mir Euren Lehrling ausliefert, verräterischer kleiner Däumling!«, brüllte Aureus von Falkenhain herrschsüchtig.
    »Ihr seid ein Narr und Ihr werdet immer einer bleiben, Aureus«, antwortete der Däumlingsmagier. »Begreift endlich: Ihr müsst die Pforte zum Pandämonium wieder schließen. Und das schnell!«
    »Nein, Thadäus Eulertin!« Die Augen des Stadtmagisters blitzten. »Begreift Ihr endlich, dass der Krieg verloren ist, wenn wir die Macht des Pandämoniums nicht selbst nutzen. Gegen Morgoya hilft nur ein unerwartetes Durchgreifen.«
    »Aber doch nicht, indem wir versuchen, den Schatten mit dem Schatten auszutreiben!« Kai trat einen Schritt vor und deutete auf all die herumliegenden Zauberer. »Seht doch, wozu all das geführt hat. Ein Bruderkrieg. Die Kräfte des Guten haben sich gegenseitig niedergestreckt.«
    »Was weißt du denn schon, Junge?«, brüllte der oberste Stadtmagister. »Mehr, als Ihr ahnt, mein törichter Freund.« Die Stimme die plötzlich den Platz erfüllte, war dunkel und furchteinflößend. Überall im Koboldviertel ballten sich jetzt die Schatten zusammen, ganz so, als würden die wenigen Lichtquellen von einer schweren Last erdrückt. Eine schreckliche Kälte machte sich breit, die den Atem der Zauberer vor ihren Lippen in Nebelstreife verwandelte. Dann war ein beunruhigendes Schwirren und Brummen zu hören, und jäh stieg über den Hausdächern ein riesiger Schwärm Kakerlaken auf, der sich zu einer finsteren Wolke zusammenballte und ihnen die Sicht auf die Gargylen und Feenstreiter nahm.
    »Bevor ihr alle sterbt, solltet ihr wissen, dass ich die elementaren Siegel niemals ohne Eure Hilfe hätte öffnen können, Eure Magnifizenz. Denn dies ist den Schattenkräften verwehrt.« Die unheimliche Frauenstimme lachte spöttisch. »Ich habe Euch also zu danken.«
    »Morgoya?«, fauchte von Falkenhain und sah sich fieberhaft nach der Nebelkönigin um.
    »Aber ja, wir kennen uns bereits, Eure Magnifizenz. Oder wer, glaubt Ihr, hat all die Monate über mit Euch Korrespondenz geführt? Was meint Ihr, wer sonst den Einfluss hätte, Euch all jene Bücher und Schriften zuzuspielen, die Euch auf das Geheimnis unter Colona aufmerksam gemacht haben? Und Ihr habt nicht nur die lästigen Siegel gebrochen, Ihr habt auch dafür gesorgt, dass jene, die sich mir hätten entgegenstellen können, übereinander hergefallen sind. Ich gebe zu, Ihrhabt meine kühnsten Erwartungen sogar noch übertroffen.«
    »Nein, Ihr lügt! Ihr lügt!« Aureus von Falkenhain ächzte und ging erschüttert in die Knie, als er erkannte, dass er die ganze Zeit über nichts anderes

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