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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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besessen, Morgoyas bestes Kriegsschiff zu kapern und bis nach Colona zu bringen.
    Im nächsten Moment begann die Galeere mit ihrem Beschuss. Die Katapulte und Lafetten der Torsionsgeschütze an Bord dröhnten, und die vor dem Ufer liegenden Drachenboote wurden von einem tödlichen Hagel aus Steinkugeln, Speeren und Bolzen getroffen. Masten knickten um und Planken splitterten. Morgoyas Soldaten schrien und viele von ihnen stürzten in den Fluss. Eines der Drachenboote schlug leck und füllte sich gurgelnd mit Wasser. Auch die Männer auf den Wehren begannen mit neuem Elan auf die Feinde zu schießen.
    Koggs und Bilger legten die schwarze Galeere jetzt quer zur Brücke und eröffneten den Beschuss auf die Drachenboote, die das Ufer noch nicht erreicht hatten. Doch Kais Freude währte nicht lange. Über die Stadt zog sich ein lautes Knarren, in das sich triumphierendes Gargylengekreische mengte. Entsetzt sah Kai wieder auf. Die Gargylen hatten die Besatzung auf dem Wolkenschiff nun endgültig niedergerungen. Ein Dutzend der Himmelsbestien schraubte sich geifernd indie Höhe, nur um anschließend mit angelegten Schwingen und rasender Geschwindigkeit auf das Schiff niederzustürzen. Ihre granitenen Leiber durchpflügten Decksaufbauten und Schiffswände wie Katapultgeschosse. Weiße Holzsplitter regneten in die Tiefe. Grüner Rauch stieg jetzt über dem Wolkenschiff auf. Knarrend neigte es sich auf die Seite, und eine lange Rauchfahne hinter sich herziehend, stürzte es auf das Dächermeer nieder. »Oh nein!« Kai sah von der Mauerkrone aus, wie das Wolkenschiff in eine der Stadtmauern einschlug. Bis zum Marktplatz waren das Dröhnen des Aufschlags und das Prasseln von Steinen zu hören.
    »Ragosch! Hrundar!«, brüllte Kai. »Zur Stadtmauer mit euch, schnell! Ein Durchbruch!«
    Die beiden Trolle grunzten und zusammen mit der Hälfte ihres Haufens folgten die Hünen Kai durch die Gassen der Stadt. Der Himmel über ihnen war nun wieder schwarz von Gargylen. Die fliegenden Ungeheuer schwärmten aus und machten Jagd auf Bürger und Gardisten. Nur ein einzelner Greifenreiter war am Himmel zu sehen, der sich mit einem der Ungeheuer ein erbittertes Duell lieferte.
    Sie rannten an einem niedergestreckten Riesenhabicht vorbei, der mit gebrochenen Schwingen auf einem Platz lag. Kai fragte sich einen Moment lang, wo sich all die Zauberer befanden. Beim Labyrinth im Koboldviertel? Er musste unbedingt dorthin, sobald er den Trollen den Weg gewiesen hatte.
    Endlich erreichten sie eine Straße, die direkt zu dem eingestürzten Mauerabschnitt führte. Ein breites Loch klaffte in der Mauer und der Platz davor war übersät mit Steinquadern, verkohlten Wrackteilen und Toten.
    Zu ihrem Grausen quoll ihnen ein unaufhörlicher Strom Untoter durch den eingestürzten Mauerabschnitt entgegen. Nur etwa drei Dutzend Zwerge und einige wenige Stadtgardisten standen den schrecklichen Gestalten gegenüber. Die restlichen Verteidiger waren tot oder schreiend davongerannt.
    Die Zwerge jedoch hatten sich mit ihren Schilden, Speeren und Äxten zwischen den Häusern aufgebaut und erwarteten die wankenden Toten mit unerschütterlicher Disziplin.
    Kai schleuderte der unheimlichen Leichenarmee drei Feuerbälle entgegen, die große Löcher in ihren Reihen hinterließen.
    Der Befehlshaber der Zwerge wirbelte herum und riss die Augen auf, als er die vielen Trolle auf sich zulaufen sah. Kai erkannte ihn. Es war Bergkönig Thalgrim. Der bärtige Zwergenherrscher hielt eine breite Kriegsaxt in den Händen und wirkte in seinem mondsilbernen Kettenhemd wie ein schimmernder Fels in der anrollenden Brandung. »Die Trolle stehen auf unserer Seite!«, schrie ihm Kai entgegen, während die Untoten unter Stöhnen und Ächzen die Waffen in ihren verwesten Armen hoben. »Dann sollen sie zeigen, dass sie uns Zwergen an Tapferkeit ebenbürtig sind!«, brüllte Thalgrim.
    Schilde krachten, als die erste Woge der geisterhaften Armee auf die Zwerge traf. Kai ließ zwei weitere Feuerbälle zwischen den Untoten explodieren, doch der Strom der Angreifer riss nicht ab. Auch die Trolle hielt jetzt nichts mehr zurück. Brüllend stürmten sie vor und gemeinsam mit den Zwergen metzelten sie die wankenden Leiber nieder. Innerhalb kürzester Zeit war die breite Straße von Kriegsgeschrei erfüllt. Da vernahm Kai das Schlagen kräftiger Schwingen. Drei Gargylen jagten über den Straßenzug hinweg und Kai feuerte ihnen sogleich eine seiner Flammenlanzen entgegen. Eine der Gargylen schrie

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