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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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schwach ist«, gestand sie.
    Fylgaron nickte. »Ja, das wäre eine weise Entscheidung in Bezug auf Dezlot, nicht wahr? Doch dann würde uns dieser zweite Magier wohl entkommen.« Er musterte sie eingehend und holte tief Luft, als kosteten ihn die nächsten Worte viel Kraft. »Dezlots Eingreifen könnte für uns von Vorteil sein. Wenn sich zwei Magier gegenseitig bekämpfen, wird der König einsehen müssen, dass er die Geschicke des Landes nicht ohne unseren Rat leiten kann.«
    »Aber das ist ...«
    »Politik!«, schnitt er ihr das Wort ab. »Wir erdulden ein kleines Übel, um größeren Schaden abzuwenden.«
    Sie legte die Hände aufeinander, was die Einheit des Götterpaares Alghor und Magra verdeutlichte, und verbeugte sich knapp. Dann verließ sie eilig das Zimmer.
    Sie wollte den königlichen Palast gerade verlassen, als eine Kutsche, flankiert von mehreren Soldaten der königlichen Garde, auf den Hof fuhr.
    Phelyne kannte das Wappen, das in das dunkle Holz des Kutschwagens eingelassen war. Graf Totenfels? Was will er im tiefsten Winter in Berenth? Noch dazu ohne Geleitschutz?
    Sie trat einen Schritt zur Seite, um einem schnaufenden Soldaten Platz zu machen, der offensichtlich geradewegs zu König Jorgan rannte.
    Den nächsten Soldaten hielt sie am Arm zurück: »Was ist los?«
    »Krieg«, keuchte der Mann. »Eine Armee marschiert auf Berenth zu, sagt Totenfels.«
    »Ist er sicher?«
    »Er ist nur mit knapper Not entkommen«, schnaufte der Soldat. Dann riss er sich los und verschwand rennend im Palast.
    Totenfels war inzwischen aus seiner Kutsche gestiegen und marschierte ebenfalls schnurstracks zum großen Portal. Sein besorgter Blick entging ihr nicht. Phelyne zögerte. Einerseits wollte sie so rasch wie möglich zu Cordovan und Dezlot zurück, um dem Jungen von ihrem Gespräch mit Fylgaron zu berichten, doch schließlich siegte ihre Neugier.
    Im Amtszimmer des Königs erwartete sie eine Ansammlung ernster Mienen. Jorgan stand mit dem Rücken zu den Anwesenden und starrte zum Fenster hinaus. Prinz Vareth beugte sich über eine Reihe von Landkarten und Schriftstücken.
    Nach einem kurzen Seitenblick darauf erkannte Phelyne, dass es sich um Auflistungen der ländlichen Milizen und der Stadtgarde handelte.
    Totenfels saß in einem bequemen Ohrensessel und blies sich wärmend in die Hände. Irgendwie hatte Ordensmeister Fylgaron bereits davon Wind bekommen, denn der alte Kleriker saß in einem ebensolchen Sessel neben dem Grafen und musterte Totenfels misstrauisch. Die beiden Soldaten, die Totenfels begleitet hatten, standen nervös zu Phelynes Rechten.
    Offenbar warteten die Anwesenden auf eine Reaktion des Königs. Gespanntes Schweigen lag über dem Raum.
    Schließlich atmete Jorgan tief durch und wandte sich Totenfels zu. »Zuerst muss ich Euch wohl für die Warnung danken, Graf. Dergeron hat also überlebt. Ich muss gestehen, ich hätte nicht gedacht, ihn so bald wiederzusehen.«
    Die Äußerung des Königs ließ Phelyne aufhorchen.
    »Wir werden so viele Truppen zusammenziehen wie möglich. Berenth wird nicht unvorbereitet sein, wenn der Feind unsere Tore erreicht«, fuhr der König fort, ehe er erneut eine Pause einlegte.
    Phelyne war nicht sicher, weshalb Jorgan einen solch unentschlossenen Eindruck machte, bis der König wieder das Wort ergriff.
    »Eure Offenheit, Eure eigene Beteiligung an diesem Komplott betreffend, ehrt Euch sehr, Graf, jedoch weiß ich nicht, wie ich mich angemessen verhalten soll.«
    Totenfels begegnete Jorgans Blick, und Phelyne erkannte in seinen Augen echte Reue. »Verfahrt mit mir, wie es das Gesetz verlangt, aber gestattet mir einen Wunsch. Ich muss dem Magier Gordan eine Nachricht von Tharador überbringen.«
    Jorgan zog erstaunt eine Braue hoch. »An Eurer Geschichte ist anscheinend mehr, als ich zuerst annahm.« Ein dünnes Grinsen huschte über seine Lippen. »Ihr habt Schneid, das muss ich Euch lassen. Ihr kommt zu mir und warnt mich vor einem Krieg, den Ihr teilweise geplant habt. Und nun, bevor ich über Euch richte, offenbart Ihr mir, dass der Paladin Euch schickt.«
    »Der Paladin?«, platzte es aus Fylgaron heraus. Auch die übrigen Anwesenden sahen Jorgan neugierig an.
    Der König überhörte den wütenden Tonfall des Klerikers. »Ihr habt also Tharador getroffen. Hat er das Buch Karand vernichtet?«
    »Ihr wisst von dem Buch?«, fragte Totenfels verblüfft.
    Jorgan nickte. »Gordan hat mir davon erzählt, kurz, bevor er starb.«
    »Er ist tot?«, stieß Totenfels

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