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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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die Kleriker einen großen Gottesdienst in der alten Kathedrale der Götter ab. So war es Tradition, und selbst Jorgans Anmaßung, das Heiligtum als Palast zu nutzen, konnte daran nichts ändern. Doch dieser Mann war ihm dabei nie aufgefallen, obwohl er den Wappenrock eines vollwertigen Mitglieds der Garde trug, was bedeutete, dass er bereits seit zwei Jahren Dienst versah.
    Es schien undenkbar, dass Fylgaron ihm in dieser Zeit noch nicht begegnet sein sollte.
    Doch was ihn noch mehr verwunderte, war eine magische Störung. Er hatte eine starke Aura gespürt, die im nächsten Augenblick wieder verlosch. Zunächst hatte er es für eine Zufälligkeit des Astralraums gehalten, doch als sich das Phänomen wiederholte, wurde er misstrauisch. Diese Störung hatte ihn auf den Rundgang der Ordensfestung getrieben.
    Es handelte sich mit Sicherheit nicht um die Aura des alten Tizir – die hatte Fylgaron gespürt, sobald der Gaukler Berenth betrat, doch sie war es nicht. Tizirs Kraft überstieg kaum die eines Taschenspielers. Er war höchstens ein besserer Scharlatan, mehr nicht.
    Aber diese Aura ... Diese Aura war etwas völlig anderes. Fylgaron spürte eine immense Kraft auflodern, nur um sie kurz danach vergeblich zu suchen. Immer wieder flackerte sie auf und erlosch. Ein ständiges Spiel, dessen Sinn er nicht verstand. Einige Magier konnten ihre Aura verbergen, um nicht von Feinden aufgespürt zu werden. Dieses Flackern hingegen glich einem regelrechten Signalfeuer. Ein Licht, gleißender als die Sonne und doch im Schatten verborgen.
    Er trat an eine der Türen, die ins Innere der Festung führten.
    »Schnell! Schickt nach Phelyne! Sie soll umgehend zu mir auf den östlichen Rundgang kommen! Los!«, bellte er den nächstbesten Ordensbrüdern entgegen, die zufällig an der Tür vorbeiliefen. Der Befehl wurde rasch weitergetragen, und Fylgaron beobachtete wieder die Stadt.
    Wo sind sie hin? Verdammt!
    Cordovan und sein geheimnisvoller Begleiter hatten den Vorplatz verlassen. Vermutlich befanden sie sich auf direktem Wege zur königlichen Kathedrale.
    »Verflucht!«, spie er missmutig aus, als Phelyne den Rundgang betrat.
    Die junge Frau stutzte: »Verzeiht, Meister Fylgaron, ich kam geradewegs zu Euch.«
    Er wedelte abwehrend mit den Händen. »Ich habe nicht deinetwegen geflucht. Ich sah Kommandant Cordovan mit einem mir unbekannten Soldaten«, erklärte er. »Sie waren bei den Gauklern. Bei Tizir im Zelt. Irgendetwas geht da vor sich.«
    »Könnte dies Gordans Werk sein?«, fragte sie besorgt.
    Fylgaron zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht ... Du hast gesagt, Gordan war in Begleitung eines jungen Mannes?«
    Phelyne nickte. »Eigentlich kaum ein Mann, eher ein Jüngling. Dezlot Nybar.«
    »Hm.« Fylgaron legte die Stirn in Falten und rieb sich das stoppelige Kinn. »Ist er ein Schüler oder bloß ein Tölpel?«
    »Er ist sicher ein Magier«, antwortete Phelyne voll Überzeugung. »Mein Angriff ließ ihn wehrlos in sich zusammensacken.«
    »Ah, ausgezeichnet«, lächelte der Ordensmeister. »Dann dürfte es dir ein Leichtes sein, ihn erneut zu finden, nicht wahr?«
    Sie nickte.
    »Du kannst jetzt gehen.«
    Bald werden alle Magier vom Angesicht der Welt verschwunden sein! , dachte er, nachdem sie ihn allein auf dem Rundgang zurückgelassen hatte.
    ***
    Lediglich am Stand der Sonne konnte er noch erkennen, wie lange sie bereits wieder dem Pfad folgten. Ul’goth wischte sich mit dem linken Handrücken den Schweiß von der Stirn und verlagerte Faerons Gewicht ein wenig mehr auf seinen breiten Rücken. Seit sie am Morgen aufgebrochen waren, trug der Hüne den noch immer schlaffen Körper des Elfen nun schon. Allmählich zweifelte Ul’goth ernsthaft daran, ob Faeron je wieder die Augen öffnen würde. Die Kälte machte selbst dem mächtigen Ork zu schaffen, und er war bei Bewusstsein und in Bewegung. Wie viel schwerer musste sie für Faerons geschwächten Leib zu ertragen sein?
    Calissa ging schweigend neben ihm, doch ihr andauerndes Schnaufen verriet ihm, dass die junge Frau am Ende ihrer Kräfte war. Khalldeg tat sein Bestes, um sie zu stützen und ihr so das Marschieren zu erleichtern, doch die Todfelsen forderten unerbittlich ihren Tribut.
    Aus einem unterbewussten Impuls heraus blieb Ul’goth plötzlich stehen und blickte sich um. Die Sonne stand hoch am Himmel, dennoch erstrahlte der Fels um sie herum in einem kräftigen Rot wie sonst nur zur Abenddämmerung.
    »Wartet!«, forderte er die beiden Gefährten

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