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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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so ist es dem Angreifer gelungen, so rasch zu entkommen.«
    »Und der Aurastein?«, hakte Cordovan nach. »Wofür ist der?«
    »Nun ja, Gordan erklärte mir die Astralreise wie eine Schifffahrt auf fremden Meeren. Ein Aurastein gleicht einem Leuchtturm. Ohne eine Aura, die dich ans Ziel führt, verirrst du dich.«
    »Und wie weit kann man sich ... versetzen?«
    Dezlot verschränkte die Arme vor der Brust und zupfte an seinem imaginären Kinnbart, wie Gordan es früher immer getan hatte. »Ich bin nicht sicher. Theoretisch unbegrenzt. Aber je weiter entfernt ein Stein ist, desto stärker muss man sich auf ihn konzentrieren.«
    »Also hat der Angreifer vermutlich einen solchen Stein hier in Berenth gehabt«, überlegte Cordovan. »Er rannte vor den Wachen davon und war von einem Moment auf den anderen verschwunden.«
    Dezlot nickte. »Was dafür spricht, dass er einen Stein in unmittelbarer Nähe hatte.«
    »Gestern, als du geschlafen hast, erfuhr ich, dass der Wanderzirkus plötzlich ohne Führung ist«, sagte Cordovan ernst.
    Dezlot wurde hellhörig. »Wie?«
    »Couryn – einer deiner Saufkumpane – kam zu mir und erzählte mir, dass der Zirkus nun von jemand anderem geleitet wird.«
    »Was ist mit Tizir geschehen?«
    Cordovan zuckte die Achseln. »Das konnte Couryn mir nicht sagen.«
    »Also wissen wir nun, nach wem wir suchen«, stellte Dezlot fest.
    »Ja«, sagte Cordovan. »Ich hätte auf dich hören sollen.«
    »Und ihn auf meinen bloßen Verdacht hin einsperren?«
    »Ja, dann hätte ich den Anschlag verhindern können.«
    »Das glaube ich kaum. Du hast selbst gesagt, dass du ihn ohne Beweise nicht festhalten kannst. Er hätte sich bestimmt nicht verraten.«
    Cordovan stemmte die Hände auf die Armlehnen und drückte sich schwerfällig aus dem bequemen Sessel. Er ging zwei Schritte vorwärts, stützte sich mit einer Hand am Kaminsims ab und starrte schweigend ins Feuer.
    »Selbst jetzt wissen wir noch immer nicht mit Sicherheit, ob Tizir der Mörder ist, den wir suchen.«
    »Ein Wanderzirkus ist ein gutes Versteck für einen Magier«, warf Cordovan ein.
    Dezlot schüttelte den Kopf, brach die Bewegung jedoch abrupt ab, als die Schmerzen ihn einholten. »Ein Zirkus erregt ständiges Aufsehen. Kein Magier möchte das.«
    »Aber du hast es doch gespürt, oder?«
    Dezlot rief sich die Begegnung mit dem alten Tizir noch einmal in Erinnerung und nickte schließlich zögerlich. »Ja, da war etwas. Ich konnte den Finger nicht darauf legen, aber seine Nähe war beunruhigend.«
    Cordovan nickte zustimmend. »Wir werden ihn finden, wenn er noch in der Stadt ist. Er ist unsere beste Spur.«
    »Er ist unsere einzige Spur.«
    ***
    »Hat dich auch niemand gesehen?«, fragte Tizir nervös, als Tondar das Zimmer mit einer Schüssel Suppe in der Hand betrat. Seit sich der alte Magier in Berenth versteckte, erledigte der Junge alles für ihn. Dies war schon die vierte Schänke, da Tizir nicht wagte, zu lange an einem Ort zu verweilen.
    »Nein, Meister. Niemand außer der Köchin hat mich beachtet.«
    »Und was hat sie gesagt?«, drängte Tizir.
    Tondar schürzte die Lippen, als müsste er genauer über die Frage nachdenken. »Sie hat mir zu meinem enormen Appetit gratuliert«, antwortete er schließlich.
    Niemand hatte gesehen, wie Tizir die Schänke betrat. Niemals. Immer, wenn sie einen Ortswechsel vornahmen, musste Shango Tizir auf seine magischen Kräfte zurückgreifen.
    Ein harmloser Luftzauber ließ ihn unsichtbar werden und unbemerkt mit Tondar eintreten. Sobald sie sich im Zimmer befanden, achtete Tizir darauf, sich und seinen Geist mithilfe einer Meditation, die er einst in einem Tempel in Phelion erlernt hatte, vor der Außenwelt zu verschließen.
    Mit dieser Konzentrationsübung war es ihm möglich, die Spuren der eigenen magischen Aura nahezu völlig zu verwischen. Genug, um die Bemühungen der Kleriker ins Leere laufen zu lassen. Lediglich einem Meistermagier könnte es noch gelingen, ihn zu entdecken.
    »Gut, gut. Spiel weiter den Tölpel vom Lande, der hier sein Geld durchbringt, bis der Winter vorüber ist«, sagte Tizir mit einem zufriedenen Grinsen. »Sorg einfach dafür, dass wir nicht auffallen.«
    »Meister, werden die Soldaten nicht jeden Winkel nach Euch absuchen?«, fragte Tondar, der nicht verstand, weshalb sie sich noch in Berenth aufhielten, wo Tizirs Tarnung als harmloser Führer eines Gauklerzuges aufgeflogen war.
    »Ich warte auf neue Anweisungen des Herolds, du Tölpel«, antwortete der alte Magier

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