Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
Vom Netzwerk:
auf und schlich lautlos davon.
    »Soll ich ihn gleich jetzt töten?«, fragte er ohne Umschweife, als Alynéa später in der Nacht sein Zimmer betrat.
    Die Magierin legte den Kopf schief und blickte ihn zweifelnd an: »Meinst du das ernst? Es wäre wohl reichlich auffällig, wenn der Idiot am selben Tag, an dem er den Bund mit mir einging, stirbt, findest du nicht?«
    Verren zuckte teilnahmslos die Achseln: »Mir ist gleichgültig, wann ich ihn töte. Und mir ist gleich, was die Leute denken. Du bist jetzt offiziell die Gräfin dieses Landes. Ich dachte, du willst den unangenehmen Teil schnell hinter dir lassen.«
    Sie schien kurz über seine Worte nachzudenken. »Bisher war es ausgesprochen angenehm«, sagte sie mit einem neckischen Grinsen.
    Verren verbarg seinen Groll und zuckte erneut mit den Achseln. Eines Tages werden dir deine Lügen im Hals stecken bleiben! , dachte er und stimmte in ihr Grinsen mit ein, was Alynéa fälschlicherweise als Bestätigung sah.
    »Wann soll ich ihn dann töten?«, fragte er ungeduldig.
    »Ich weiß nicht«, gestand Alynéa. »Zuerst muss der Pöbel mich als seine Gräfin lieben. Und die Leute müssen glauben, dass ich Totenfels ebenso sehr liebe wie sie.«
    Verrens Blick wanderte über das Nachtkleid, das sie trug, und er erinnerte sich deutlich an den Anblick ihrer Rundungen, die der Stoff so halbherzig verbarg.
    Sie bemerkte, wie seine Augen über ihren Körper wanderten, und näherte sich ihm mit weichem Hüftschwung.
    »Wird dein Ehemann nicht misstrauisch, wenn du ihn in eurer Hochzeitsnacht allein lässt?«, fragte Verren voll unverhohlenem Spott.
    »Was den Grafen angeht, so ist diese Nacht bereits vorüber, und er träumt dem nächsten Tag entgegen«, lachte Alynéa und warf den Kopf in den Nacken. Die weiße Haut ihres Halses duftete verführerisch. »Doch mein Verlangen ist noch lange nicht befriedigt!«
    Hure! Warum liebst du mich nicht? Warum? Er zog sie zu sich heran und raffte ihr Kleid um ihre Hüfte zusammen. Bereitwillig sank sie auf seinen Schoß, und für einen kurzen Moment fühlte sich Verren an sein früheres Glück erinnert. Gleich darauf brannte sich ein anderes Bild in seinen Kopf: Alynéa und Totenfels gemeinsam im Bett. Hure! , schrie es laut in Verrens Kopf.
    ***
    Seit mittlerweile fünf Tagen beobachtete Nnelg für Ul’goth den verschlungenen Pfad durch die Todfelsen. An diesem Morgen sah er die Befürchtungen des Orkkönigs wahr werden.
    Eine Armee der Gnome marschierte durch den dichten Schnee. Paarweise zogen sie sich in einer endlosen Kolonne durch das verlassene Gebirge. Sie würden Ul’goth und seine Gefährten wohl nicht mehr einholen können, aber ein solcher Aufmarsch kampfbereiter Gnomen konnte nur eines bedeuten: Krieg.
    Es beginnt , dachte der alte Schamane besorgt. Die Schlacht um die Seelen der Sterblichen. Die Schlacht des Glaubens.
    An der Spitze des Heeres erblickte er allerdings keinen Gnom, sondern einen Menschen, und sein Anblick ließ Nnelg erschaudern. Der Krieger trug eine dunkle Rüstung gnomischer Handwerkskunst, doch Nnelg fragte sich unwillkürlich, ob es das dunkle Metall oder der Krieger selbst waren, die für die kalte Aura sorgten, die der Schamane deutlich spürte.
    Der Schwarze Krieger meiner Vision! So viele Jahre habe ich darauf gewartet. Seit Jahren stehe ich auf diesem Plateau und beobachte den Pfad in der Hoffnung, dass dieser Tag niemals kommen möge. Und nun ist er hier.
    Er nickte entschlossen und verschwand im Inneren seiner Höhle. Dort packte er mit knorrigen Fingern ein fertig geschnürtes Bündel und griff mit der anderen Hand nach seinem Schamanenstab.
    Nnelg zog sich den ausgehöhlten Trollschädel wie eine Kapuze tief ins Gesicht. Dann stellte er sich in der Mitte der Höhle auf und begann, mit dem Stab in langsamem Takt auf den Boden zu schlagen.
    Nnelgs Kehle entrang sich ein tiefes Brummen. Er hielt den Ton, welcher die Luft leicht vibrieren ließ, und rief sich das Bild des Schneetrolls vor Augen, dem er dieses Fell abgenommen hatte, versuchte, sich an die Stärke der Kreatur zu erinnern. Das Bild des Trolls wurde in seinem Geist lebendig, und er spürte seine wilde Kraft.
    Thaurgs Kinder sind wahrhaft gesegnet , dachte der alte Schamane.
    Er hörte den eigenen Atem, der wie das Schnaufen eines wilden Stiers klang, und der Takt seines Stocks wurde vom Pochen seines Herzens übertönt.
    Abrupt brach sein leiser Singsang ab und wurde durch einen animalischen Schrei ersetzt, der das Ende des Zaubers

Weitere Kostenlose Bücher