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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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auch nicht gerade geholfen, dass Sartol schon erschöpft gewesen war, nachdem er die Alten getötet und gegen Jaryd und Alayna gekämpft hatte. Orris hatte ihn nicht verwunden können - ja, der Vogel des Falkenmagiers hatte ihm die Stirn aufgekratzt, aber es war der Eulenmeister selbst gewesen, der sich die Brandwunde am Bein zugefügt hatte, um Orris als mächtiger und gefährlicher darzustellen, als er wirklich war. Aber der Falkenmagier war stark genug gewesen, Sartols Angriff abzuwehren und zu fliehen. Huvan hatte seinen verfluchten Falken getötet, aber Orris lebte noch - vermutlich die einzige lebende Seele, die wusste, dass Sartol den Orden verraten hatte. Und deshalb war Baden so wichtig. Baden und Orris waren nie miteinander ausgekommen - das konnte jeder Dummkopf sehen - und Baden hatte daher Sartols Geschichte von Orris' Verrat nur zu gerne geglaubt. Darüber hinaus war es Baden offenbar gelungen, auch Trahn zu überzeugen, und das war keine geringe Leistung. Sartol wusste genau, was Trahn von ihm hielt. Wenn die Zeit gekommen war, würde er den dunkelhäutigen Magier beinahe mit ebenso großem Vergnügen umbringen wie Peredur und die alte Hexe. Aber er durfte nicht voreilig sein. Im Augenblick zählte nur, dass Baden Sartols Version der Ereignisse am Hain bestätigen würde, falls Orris nach Amarid zurückkehren und ihn des Verrats und des Mordes bezichtigen sollte. Orris würde niemanden von seiner Unschuld überzeugen können - nicht, wenn Baden gegen ihn stand.
    Die größere Gefahr lag in der Möglichkeit, dass Orris und Trahn sich zusammentun würden. Wenn Orris Trahn auf seine Seite brachte, wäre es möglich, dass Trahn Baden überzeugte. In diesem Fall würde Sartol alle drei als Verräter am Orden und an Tobyn-Ser hinrichten lassen müssen, was viel komplizierter sein würde. Er würde rascher handeln müssen, um mit der nächsten Phase seines Planes beginnen zu können. Nichts war wichtiger als das. Aber zunächst musste er sicher sein können, dass Baden ihm wirklich glaubte.
    Der hagere Magier drehte sich um und sah Sartol an. »Fertig?«, fragte er.
    Sartol reckte und streckte sich noch einmal. »Habe ich denn eine Wahl?«
    »Eigentlich nicht«, erwiderte Baden und schüttelte grinsend den Kopf.
    »Dann bin ich bereit.«
    Der Eulenmeister lachte leise.
    Ein Lachen, dachte Sartol bei sich. Das ist ein Anfang. Sie stiegen wieder in den Sattel und galoppierten weiter nach Norden, wobei sie den Westrand des Sumpfes ebenso umgingen, wie die Gruppe es ein paar Tage zuvor getan hatte. Anla und Huvan kamen von Osten her zurückgeflogen und flatterten über ihnen, im gleichen Tempo wie die Pferde.
    Nachdem der letzte Rest Tageslicht verschwunden war, bedienten sich die Magier abermals ihrer Macht, um ihren Weg mit den Ceryllen zu beleuchten. Helle Sterne erschienen am Himmel, und in der Ferne, im Nordwesten, schimmerte Licht hinter den Fenstern eines kleinen Dorfes. Dennoch, sie ritten schweigend weiter, und der Hufschlag ihrer Pferde dröhnte noch lange Zeit über die Ebene, bis Baden schließlich das Zeichen zum Anhalten gab.
    Als Sartol unter Schmerzen aus dem Sattel stieg, bemerkte er zufrieden, dass Baden sich ebenso steif und ungelenk bewegte wie er selbst. Er dachte daran, eine Bemerkung darüber zu machen, wie schnell sie vorangekommen waren, aber wieder versagte er es sich, den Eulenmeister zum Sprechen zu bewegen. Stattdessen holte er Käse, Fladenbrot und Trockenfleisch aus der Satteltasche, setzte sich auf einen Stein und begann zu essen. Baden ließ sich ihm gegenüber am Boden nieder, und Sartol warf ihm den Beutel mit dem Fleisch zu. Schweigend holte Baden einen Streifen heraus und begann, darauf zu kauen. Blicklos starrte er ins Gras zu seinen Füßen.
    »Kannst du mir bitte den Wasserschlauch reichen?«, fragte Sartol kurz darauf und zeigte auf den ledernen Schlauch, den Baden von den Pferden mitgebracht hatte.
    Baden beugte sich vor und reichte dem anderen Eulenmeister den Schlauch, dann lehnte er sich zurück und aß weiter.
    Sartol tobte innerlich über das Schweigen des Magiers. Das war, als wäre man mit einem Stein oder einem Stück Holz unterwegs. Es war ihm inzwischen egal, was für einen Eindruck er machen würde; er musste einfach herausfinden, ob Baden ihn verdächtigte.
    »Wie geht es dir überhaupt, Baden?«, wagte er sich schließlich vor. »Seit wir den Hain verlassen haben, hast du kaum ein Wort gesagt.«
    Baden lächelte dünn. »Ich weiß. Es tut mir Leid. Ich hatte

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