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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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nicht vor, ein so schweigsamer Reisegefährte zu sein.« Er hielt einen Augenblick inne. »Ich mache mir Sorgen um Jaryd, so wie du dich sicher um Alayna sorgst. Und ich kann immer noch nicht glauben, dass Jessamyn tot ist; sie war, so lange ich mich erinnern kann, Teil meines Lebens.« Sartol nickte. »Ich weiß, dass ihr einander sehr nahe gestanden habt. Und ich kann nicht aufhören, an Alayna zu denken. Wir waren nur sehr kurze Zeit Freunde, wenn man es mit deiner langen Freundschaft mit Jessamyn vergleicht, aber sie wird mir schrecklich fehlen.« Und ich hätte nur zu gerne ein einziges Mal, bevor ich sie getötet hätte, ihren jungen Körper unter mir gespürt.
    Baden sah ihn ernst an. »Du glaubst also nicht, dass sie und Jaryd den Hain überlebt haben?«
    Das überraschte ihn. »Nun ja, ich ... eigentlich nicht. Glaubst du das denn?«
    Baden schüttelte den Kopf. »Ich verstehe, dass das vielleicht dumm von mir ist, aber ich denke immer wieder, dass sie vielleicht eine Möglichkeit gefunden haben.«
    Das mochte Arick verhüten! Sartol erschauderte innerlich.
    »Ich hoffe wirklich, dass du Recht hast, aber ich befürchte das Schlimmste.«
    Baden schwieg einen Augenblick und aß ein Stück Brot. Schließlich fuhr er fort, und Sartol fand das recht seltsam: Plötzlich schien Baden zum Reden aufgelegt zu sein. »Von allem anderen abgesehen«, sagte der Eulenmeister, »tut es mir auch Leid, dass wir aufbrechen mussten, bevor wir Theron gesehen haben. Seit der Versammlung sind mehr als vierzehn Tage vergangen, und wir haben überhaupt nichts erreicht.«
    Sartol lächelte in sich hinein, denn nun sah er eine Möglichkeit, sich Badens Unterstützung zu sichern. »Das stimmt nicht ganz«, entgegnet er. »Wir haben einen Verräter innerhalb des Ordens entlarvt. Das wird doch sicher von Wert sein.«
    Baden nickte. »Du hast vermutlich Recht. Aber wir hatten nicht einmal die Gelegenheit, Orris zu verhören. Die Sache ist, wir wissen immer noch nicht, wer letztendlich für diese Angriffe verantwortlich ist oder was ihr Zweck sein soll, wenn man einmal davon absieht, dass sie das Vertrauen der Menschen in den Orden zerstören.«
    »Glaubst du immer noch, dass Theron und die Unbehausten etwas damit zu tun haben?«
    »Ich bin nicht mehr so sicher«, erwiderte Baden. »Orris' Verrat muss in irgendeinem Zusammenhang mit den Angriffen stehen - deshalb war er vielleicht am Ende der Versammlung, als Jessamyn sich entschloss, diese Delegation zusammenzustellen, so versessen darauf, sich uns anzuschließen. Ich kann mir nicht vorstellen, wieso die Unbehausten die Hilfe eines Magiers brauchen sollten, um ihre Pläne auszuführen.«
    Sartol tat so, als dächte er darüber nach. »Nun«, sagte er schließlich, »wenn nicht die Unbehausten, wer dann?« Baden zuckte hilflos die Achseln. »Ich habe keine Ahnung. Und das ist wahrscheinlich der Grund, wieso ich glaube, so wenig erreicht zu haben. Zuvor hatte ich zumindest eine Theorie; sie mag falsch gewesen sein, aber es war wenigstens ein Ansatzpunkt. Jetzt ist mir nicht einmal mehr das geblieben.« Sartol schwieg, und Baden fuhr fort: »Ich bin den ganzen Tag diese Angriffe noch einmal im Kopf durchgegangen und habe versucht, irgendein Muster zu finden, entweder in den Zeitpunkten oder den Schauplätzen.« »Eine interessante Idee. Ist dir irgendetwas aufgefallen?« »Noch nicht«, sagte Baden und starrte wieder zu Boden. »Die Schauplätze zumindest scheinen vollkommen zufällig gewählt zu sein. Es gab geringfügigere Vorfälle beinahe überall in Tobyn-Ser: Sowohl das Obere als auch das Untere Horn waren betroffen; es gab mehrere Angriffe in Tobyns Wald, zwei in Leoras Wald, einen sogar in der Großen Wüste. Und dann waren da die Morde bei Sern - auf der Insel in der Südbucht - und danach, erst vor kurzem, die Angriffe auf der Nordebene und Tobyns Ebene.« Sartol setzte zu einer Antwort an, aber gleichzeitig blicke Baden auf, als hätte er vor, noch mehr zu sagen. Beide hielten inne, und Sartol lachte verlegen. »Ich wollte dir nicht das Wort abschneiden«, entschuldigte er sich.
    »Keine Sorge«, sagte Baden ungewohnt nachgiebig. »Was wolltest du denn sagen?«
    »Nur, dass ich begreife, was du meinst: dass es nämlich kein offensichtliches Muster gibt. Nach den Vorfällen in Taima und Kaera sieht es so aus, als wäre kein Teil des Landes verschont geblieben.«
    Baden nickte, den Blick auf Sartols Gesicht gerichtet. »Genau«, sagt er zerstreut, als dächte er schon wieder an

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