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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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eingemischt haben, um die Stadt zu retten.«
    Alayna erschauderte, als sie auf die Leichen hinabblickte. »Das Erste wäre mir sehr viel lieber«, sagte sie.
    »Mir ebenfalls«, erklärte Trahn.
    Der Magier richtete sich wieder auf, und sie gingen weiter die Straße entlang. Je weiter sie nach Norden kamen, desto schlimmer wurde die Zerstörung. Werkstätten und kleine Läden waren nur noch verkohlte, eingestürzte Ruinen, und oft war der Boden, über den die Magier gingen, von Blut getränkt. Außer Badens Pferd und den beiden Leichen hatte man alle Opfer des Angriffs aus diesem Teil des Dorfs weggebracht. Bald schon hatten die drei Magier die Ruinen am Marktplatz hinter sich gelassen und kamen zu niedergebrannten Wohnhäusern, zerstörten Feldern und totem Vieh. Und schließlich erreichten sie ein Feld direkt am Nordrand des Dorfes, wo sie die menschlichen Opfer der Gewalttaten dieser Nacht fanden. Offensichtlich hatten die Überlebenden sie hierher getragen und die Leichen so liebevoll wie möglich Reihe um Reihe niedergelegt. Es waren buchstäblich Hunderte von ihnen, Erwachsene und Kinder, die dort unter den Sternen lagen, verstümmelt und verbrannt, viele so unkenntlich wie die beiden auf dem Markplatz, und keinem von ihnen war mehr zu helfen. Alayna war nicht in der Lage, den Blick abzuwenden, und sie spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog. Sie sank in die Knie, würgte, von Krämpfen geschüttelt, bis sie nichts mehr im Magen hatte. Jaryd hatte sich von der Alptraumszene abgewandt und weinte, aber Trahn starrte nur die Leichen an, sein dunkles Gesicht so starr und kalt wie Stein. »Kommt«, sagte er schließlich und wandte sich ab, und seine angespannte, beherrschte Stimme war noch viel schrecklicher als seine trostlose Miene. »Hier können wir nichts mehr tun.«
    Jaryd half Alayna auf die Beine und umarmte sie ebenso leidenschaftlich wie zärtlich, als hoffte er, aus dieser Umarmung die Kraft zu schöpfen, die er brauchte, um sich an jenen zu rächen, die für diese Untat verantwortlich waren. Dann nahm er ihre Hand, und sie folgten Trahn zurück in die Stadtmitte. Noch bevor sie das letzte der immer noch schwelenden Bauernhäuser erreicht hatten, begegneten sie allerdings einer großen Gruppe Männer und Frauen, von denen viele Fackeln, Äxte, Mistgabeln und andere Werkzeuge, die auch als Waffen dienen konnten, bei sich hatten. »Seid ihr die Magier, von denen der Eulenmeister gesprochen hat?«, fragte ein kahler, bärtiger Mann. »Seid ihr gekommen, um den Verräter abzuholen?«
    Alayna spürte, wie ihr Herz beinahe ausgesetzt hätte, und sie warf Jaryd einen raschen Blick zu. Der junge Magier starrte den Mann an, dessen Gesicht im Fackellicht bleich aussah.
    »Niemand hat uns geschickt«, erwiderte Trahn schließlich. »Aber wir kennen wahrscheinlich den Eulenmeister, von dem du sprichst. Wie ist sein Name?«
    Der Mann runzelte die Stirn und sah eine Frau, die neben ihm stand, fragend an. Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht«, sagte der Mann und wandte sich wieder Trahn zu. »Er hat die Männer getötet, die unsere Stadt angegriffen haben, und«, fügte er hinzu und zeigte auf einen langgezogenen, dunklen Fleck an seinem Unterarm, »er hat unsere Wunden geheilt. Aber er hat uns nicht gesagt, wie er heißt.« »Ich bin Falkenmagier Trahn«, erklärte der dunkelhäutige Magier. »Und meine Begleiter sind Magierin Alayna und Magier Jaryd.«
    »Ich bin Wenfur, das Oberhaupt des Stadtrats von Wasserbogen.«
    »Es ist uns eine Ehre, Wenfur«, entgegnete Trahn und lächelte den Mann an. »Wir sind auf der Suche nach einem Eulenmeister, und wir glauben, dass er hier vielleicht vorbeigekommen ist. Könntest du bitte den Mann beschreiben, der euch geheilt hat?«
    Wenfur nickte. »Selbstverständlich. Er war hoch gewachsen und kräftig, hatte dunkles Haar und ein freundliches Gesicht.«
    Das Bild, das vor Alaynas geistigem Auge aufflackerte, als der Mann den Eulenmeister beschrieb, löste tausend Erinnerungen aus, von denen nun alle überschattet waren von dem inzwischen vertrauten Schmerz verratener Freundschaft. »Sartol«, sagte sie, aber erst, als der Mann sie anschaute, begriff sie, dass sie laut gesprochen hatte.
    »Ihr kennt ihn also«, stellte Wenfur fest und lächelte sie an. »War noch ein anderer Eulenmeister bei ihm?«, fragte Jaryd, der die Bemerkung des Mannes einfach ignorierte. »Auch groß, aber schlanker und mit rötlich grauem Haar?« Der Mann sah ihn misstrauisch an. »Den kennt ihr

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