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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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sich gleich zu erklären. Aber ganz gleich, wie wir uns entscheiden, eure Rolle dabei ist die gleiche. Ihr müsst ungesehen in die Stadt schlüpfen und mit Therons Stab und unseren beiden Fragmenten der künstlichen Vögel zur Großen Halle kommen. Ich hoffe, dass diese Beweisstücke und eure Beschreibung dessen, was am Hain geschah, genügen werden, den Orden von unserer Unschuld und Sartols Schuld zu überzeugen.« Er wandte sich Alayna zu, die schweigend zugehört hatte, während er seinen Plan erläuterte. »Ich verstehe, dass es dir widerstrebt, so vorzugehen, Alayna«, sagte Baden mit unerwartetem Mitgefühl. »So schwierig diese Begegnung auch für uns alle sein wird, für dich wird es am schwersten. Wenn du einen anderen Vorschlag hast, höre ich ihn mir gerne an. Aber ich bin überzeugt, dass dieser Plan uns die beste Möglichkeit gibt, mit Sartol fertig zu werden.« Alayna stand einen Augenblick vollkommen reglos da. Dann seufzte sie und schloss die Augen. »Ich habe keine Alternativen anzubieten, Baden, und ich begreife, was du vorhast.« Sie öffnete die Augen wieder und sah den Eulenmeister an. »Es tut mir Leid, was ich vorhin gesagt habe.«
    »Dass du meinen Plan dumm findest?«, fragte Baden, und seine Augen blitzten vergnügt.
    Alayna lachte. »Ja.«
    »Nun, du solltest dich noch nicht entschuldigen«, sagte er. »Es könnte eine ganz gute Beschreibung dessen sein, was wir jetzt vorhaben.« Er zwinkerte ihnen zu, als ginge es um vollkommen harmlose Dinge. Dann kehrte er zusammen mit den jungen Magiern wieder auf den Bergpfad zurück. »Trahn! Orris!«, rief er. »Machen wir uns auf den Weg. Es wird Zeit, dass wir Sartol einen Besuch abstatten.« Der Weg führte steil aus den Bergen abwärts. Er kam Jaryd sogar noch steiler vor als die Route, die er und Baden vom Westen aus in die große Stadt genommen hatten, als sie zur Mitsommerversammlung hierher gekommen waren.
    So vertraut er auch in den letzten paar Wochen mit dem Reiten geworden war, diesen Abstieg fand er dennoch sehr anstrengend. Zweimal wäre er beinahe über den Kopf seines Pferdes auf den felsigen Weg gestürzt, und als das Gelände schließlich wieder ebener wurde, war sein Umhang schweißnass, und er stellte fest, dass er die Zügel so verkrampft festgehalten hatte, dass ihm nun die Hände wehtaten. Zum Glück begegneten sie auf diesem Weg den Hang hinab noch niemandem. Aber beinahe sofort, nachdem sie den Falkenfinderwald betreten hatten und am kristallblauen Wasser des Daciasees entlangritten, hörten sie, wie sich Stimmen von einem Weg her näherten, der den ihren kreuzte. Rasch und so lautlos wie möglich duckten sich Jaryd und Alayna in ein nahe gelegenes dichtes Gehölz, während die anderen abstiegen, Vorräte auspackten und so taten, als hätten sie eine Rast eingelegt. Jaryd sah aus dem Schatten, wie vier Falkenmagier in Sicht kamen. Er erkannte einen von ihnen als Radomil, erinnerte sich aber nicht an die Namen der anderen. Die vier hielten kurz inne, um Orris, Trahn und Baden zu begrüßen, stiegen aber nicht ab und zogen bald weiter.
    »Das war knapp«, sagte Baden, nachdem die vier außer Hörweite waren.
    »Ich würde eigentlich davon ausgehen, dass wir Radomil trauen können«, erklärte Jaryd, nachdem er mit Alayna wieder aus dem Gebüsch gekommen war.
    Orris hatte die muskulösen Arme vor der Brust verschränkt und nickte zustimmend. »Ich kenne Mered recht gut. Ich traue ihm ebenfalls.«
    »Ihr habt vermutlich beide Recht«, gab Baden zu. »Ich halte Radomil für einen guten Freund und habe großen Respekt vor Mered. Zweifellos sind die beiden anderen auch gute Menschen. Aber wenn man unsere Situation bedenkt, können wir es uns einfach nicht leisten, ein Risiko einzugehen. Es geht nicht nur darum, ob diese Magier vertrauenswürdig sind. Wir müssen auch sicher sein, dass sie uns glauben und weiter an uns glauben werden, nachdem sie Sartols Anklage gehört haben. Wir würden von jedem, den wir ins Vertrauen ziehen, ziemlich viel verlangen, also sollten wir darauf achten, dass wir von seiner Loyalität absolut überzeugt sind.«
    »Hast du dabei eine bestimmte Person im Sinn?«, fragte Trahn.
    Der Eulenmeister zögerte. »Ja«, erwiderte er. Jaryd glaubte, er würde noch mehr sagen, aber stattdessen presste er die Lippen aufeinander und fuhr sich in einer seltsamen, nervösen Geste mit der Hand über den Mund. »Ja«, wiederholte er einen Augenblick später.
    Alayna strich sich mit den Fingern durchs dunkle Haar. »Das

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