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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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hier ist nicht der beste Platz, um einfach herumzustehen«, sagte sie.
    Baden lachte leise. »Wahrscheinlich nicht. Ich bringe euch beide jetzt zu der Lichtung, die ich erwähnt habe.« Er warf Trahn einen Blick zu.
    »Du und Orris, ihr könnt schon in Richtung Amarid weiterziehen«, sagte er. »Ich werde ein paar Meilen weiter wieder auf den Weg stoßen und dort auf euch warten.« Trahn nickte, und seine grüne Augen blitzten in einer Mischung aus Erwartung und Kampfgeist, die Jaryd schon öfter an ihm aufgefallen war. Nicht zum ersten Mal war er froh, dass der Falkenmagier auf ihrer Seite stand. Trahn sah erst Alayna und dann Jaryd an. »Arick möge euch beide beschützen«, sagte er, »um euretwillen und im Interesse des ganzen Landes.«
    »Dich ebenfalls«, entgegnete Alayna.
    Jaryd sah seinen Freund an und lächelte. »Pass auf dich auf, Trahn«, sagte er zu dem Falkenmagier und verließ sich darauf, dass sein Tonfall alles vermittelte, was er mit Worten nicht ausdrücken konnte.
    Orris schwang sich mit einer raschen, präzisen Bewegung aufs Pferd. »Ich würde mich freuen, euch beide wiederzusehen«, sagte er forsch. »Versucht, nicht zu spät zu unserer Verhandlung zu kommen.«
    Jaryd nickte und grinste. »Wir tun unser Bestes.« Ohne ein weiteres Wort zogen die beiden Falkenmagier, einer dunkelhaarig, einer blond, beide mit langem, zusammengebundenem Haar, weiter in Richtung Amarid. Jaryd sah ihnen nach, bis sie unter den Bäumen verschwunden waren.
    »Kommt«, sagte Baden und lenkte sein Pferd auf einen schmalen Seitenpfad, der Jaryd zuvor nicht einmal aufgefallen war. »Es ist nicht weit, aber ich möchte gerne wieder zu Trahn und Orris stoßen, bevor sie anderen begegnen. Je weniger Fragen wir aufwerfen, desto besser.«
    Jaryd sah sich noch einmal auf dem Hauptweg und in der Umgebung um, um sich zu überzeugen, dass niemand sie beobachtete, dann folgte er Baden auf den schmalen Pfad, und Alayna ritt hinter ihm her. Wie der Eulenmeister versprochen hatte, war es nicht weit, aber der Wald war dicht und der Weg schlecht. Sie erreichten die Stelle, die Baden beschrieben hatte, eine Viertelstunde später. Umgeben vom dichten Föhren- und Fichtenwald am sanften Abhang einer kleinen Erhebung, war die Lichtung bedeckt von dichtem, weichem Gras und Wildblumen in allen erdenklichen Farben. Das laute Summen von tausend Hummeln erfüllte die Luft, Kolibris schossen zwischen den Blüten hin und her, und zwei Rehe schreckten bei der Ankunft der Magier auf und sprangen unter lautem Schnauben und dem Knacken zerbrechender Zweige davon.
    »Hier werdet ihr sicher sein«, murmelte Baden, und er saugte mit seinen Blicken die Umgebung regelrecht in sich auf. »Es gibt nur noch eine Person, die diesen Ort kennt.«
    Jaryd sah den Eulenmeister an, und er konnte sich denken, wer diese andere Person war, aber er schwieg.
    Alayna war vom Pferd gestiegen und betrachtete entzückt die Blüten und Vögel. Schließlich blickte sie zu Baden auf. »Was für ein wunderschöner Ort!«
    Dem Eulenmeister gelang ein Lächeln. »Ich freue mich, dass es dir gefällt.« Er hielt inne, dann räusperte er sich, als wüsste er nicht genau, was er nun sagen sollte. »Ich sollte mich auf den Weg machen«, begann er unschlüssig, dann hielt er wieder inne. »Ich werde euch nicht belügen«, fuhr er nach einer Weile fort. »Es könnte sein, dass unser aller Leben davon abhängt, dass ihr mit euren Beweisen rechtzeitig zur Verhandlung kommt. Aber eure erste Verantwortung sollte euch selbst gelten. Passt auf euch auf, denn ihr seid die größte Hoffnung des Landes. Sollte es dazu kommen, dass ihr euch entscheiden müsst, entweder Sartol und die Fremden aufzuhalten oder uns zu retten ...« Er hielt inne. Dann lächelte er plötzlich. »Hört mich doch bloß an! Ihr beide habt Therons Hain überlebt - ihr braucht meinen Rat nicht, wie ihr mit Sartol verfahren sollt.« »Wir werden es schaffen, Baden«, versicherte Jaryd seinem Onkel, »und wir werden zu eurer Verhandlung da sein.« »Gut«, erwiderte der Eulenmeister. »Dann brauche ich mich nicht mit einem großartigen Abschied abzugeben.« Er wendete sein Pferd und lenkte es zur anderen Seite der Lichtung, wo, wie Jaryd annahm, ein weiterer schmaler Pfad zur Stadt führte. Baden zügelte sein Pferd jedoch noch einmal, bevor er die Bäume erreichte, und drehte sich noch einmal um. »Arick möge euch beide beschützen«, rief er, und seine Miene war viel ernster als nur Sekunden zuvor. Zur Antwort hob Jaryd

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