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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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anzudeuten, dass sie nicht mehr weiterwusste. Jaryd wusste sich ebenfalls keinen Rat. Er spürte, wie sein Zorn und seine Enttäuschung wuchsen. Und in diesem Augenblick fiel ihm wieder ein, dass der Geist bei ihrer letzten Begegnung auf Unterwürfigkeit nicht sonderlich gut reagiert hatte. Tatsächlich waren sie nur weitergekommen - wenn auch zugegebenermaßen nicht viel -, als sie selbstsicherer aufgetreten waren. Also ignorierte er sein Herzklopfen und den Knoten in seinem Bauch, holte tief Luft und stellte sich der Herausforderung, die er in Therons Tonfall wahrgenommen hatte, wohl wissend, dass der Geist sie vielleicht beide töten würde, falls Jaryd sich mit seiner Einschätzung geirrt haben sollte. »Es steht sehr viel auf dem Spiel, Eulenmeister«, sagte er und blickte zu dem zornigen Geist auf, »und daran hat sich seit gestern Abend nichts geändert, ebenso wenig wie an der Tatsache, dass wir es eilig haben. Wenn die anderen weg sind, wie du sagst, dann werden wir ebenfalls gleich morgen früh aufbrechen. Aber du hast uns letzte Nacht herausgefordert. Ich glaube, du sagtest so etwas wie, >Sehen wir, wie ihr eine Nacht als meine Gäste verkraften könnt!< Wir haben uns dieser Herausforderung gestellt, Eulenmeister. Wir haben überlebt. Wir haben verdient, dass du uns anhörst.«
    Therons Augen blitzten vor Zorn, und Jaryd befürchtete schon, sich gewaltig verrechnet zu haben. »Unverschämter Bengel!«, tobte der Geist. »Du wagst es, so mit mir zu sprechen? Ich sollte dich auf der Stelle niederstrecken!« »Dann tu es doch endlich!«, rief Alayna, die Jaryds Taktik begriffen hatte. »Aber hör auf, mit uns zu spielen.« Der Eulenmeister starrte sie zornig an, sein grün schimmerndes Gesicht so hart und kalt wie ein Ceryll. Aber dann nickte er. »Ihr habt Mut«, gab er widerwillig zu. »Das habe ich letzte Nacht schon bemerkt, und ich sehe es nun wieder. Vielleicht gibt es für euren Orden doch noch ein wenig Hoffnung.« Er hielt inne, als würde er über etwas nachdenken. »Ihr habt mich schon zweimal aufgefordert, euch zu töten«, sagte er schließlich. »Ich werde euch nicht ein drittes Mal dazu provozieren. Stellt eure Fragen, Falkenmagier. Aber eines sollt ihr wissen: Ich werde euch nicht einfach die Informationen geben, die ihr braucht. Ihr müsst sie euch verdienen. Ich werde eure Fragen so beantworten, wie ich möchte, und ich werde euch in die richtige Richtung lenken. Aber am Ende müsst ihr selbst herausfinden, um was es geht.«
    Jaryd seufzte erleichtert, und er sah, wie Alayna sich nervös durchs Haar strich. Dann blickte sie ihn an, eine Frage in ihren dunklen Augen. Jaryd nickte.
    »Also gut«, sagte Alayna zu Theron. »Wir sind dankbar für jede Hilfe.«
    Theron bedeutete den jungen Magiern, sich auf einen umgestürzten Baumstamm zu setzen, der in der Nähe am Boden lag. Er ging mit ihnen zu dem Stamm, setzte sich aber selbst nicht, sondern begann, vor ihnen auf und ab zu gehen. Plötzlich schien er lebhafter geworden zu sein; seine Bewegungen waren energisch und ein wenig abgehackt. Wieder wechselten Jaryd und Alayna einen Blick, beide unsicher, was Theron nun von ihnen erwartete. Es war allerdings der Eulenmeister selbst, der das Schweigen brach. »Ihr müsst verstehen«, begann er, »dass dies ein Feind von anderer Art ist als alle anderen Feinde, denen der Orden je gegenübergestanden hat.«
    »Gefährlicher?«, wollte Alayna wissen.
    Theron nickte. »Ja, aber nicht nur das. Anders.« Er klang beinahe, als wäre er erleichtert, darüber reden zu können, aber er konnte die Anspannung in seiner Stimme nicht ganz verbergen. Jaryd fragte sich, ob der Eulenmeister nicht schon die ganze Zeit vorgehabt hatte, ihnen zu helfen. »Mit den üblichen Mitteln könnt ihr diesen Feind nicht besiegen. Der Orden wird sich anpassen, sich verändern müssen.«
    Alayna starrte Theron mit großen Augen an. »Wie denn?« Der Eulenmeister blieb stehen und grinste. »Ihr werdet euch schon ein bisschen mehr anstrengen müssen«, sagte er. Alayna lächelte schweigend, und Jaryd versuchte es auf etwas andere Art. »Was hat Sartol vor? Was ist seine Rolle bei dieser ganzen Sache?«
    Theron begann wieder, auf und ab zu gehen. »Seid vorsichtig, wenn ihr euch mit ihm anlegt«, warnte er. »Er ist sehr stark - seit Phelan gab es keinen stärkeren Magier. Aber macht auch nicht den Fehler, euch ausschließlich auf Sartol zu konzentrieren. Er ist nur ein Teil dieses Rätsels, und selbst wenn ihr ihn besiegen könnt,

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