Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
Vom Netzwerk:
schauen«, erklärte er. »Ich weiß von dem Verräter, weil ich gesehen habe, wie er... bestimmte Dinge tat. Aber über diesen Mann weiß ich nichts. Das könnte allerdings auch nur bedeuten, dass ich nicht gesehen habe, wie er etwas tat, was man als Verrat bezeichnen könnte.« Dann sprach er Alayna direkt an. »Ich möchte allerdings noch eins hinzufügen: Lass dir nicht alle Freundschaften von der Hinterhältigkeit eines Einzelnen verderben. Ihr beiden könnt diesen Kampf nicht alleine führen; ihr werdet irgendwann andere brauchen, denen ihr vertrauen könnt.«
    Alayna dachte einen Augenblick nach, dann nickte sie. Wieder wandte sie sich Jaryd zu, der sie genau beobachtet hatte. »Also gut«, flüsterte sie, »morgen früh werden wir zu Trahn gehen. Aber wir sollten zumindest vorsichtig sein.«
    »Das ist vernünftig«, stimmte Jaryd ihr zu.
    »Hast du gesehen, wie andere Magier außer Sartol... getan haben, was du ihn tun sahst?«, wollte Alayna nun von Theron wissen.
    »Nein«, erwiderte Theron kopfschüttelnd. »Er ist der einzige Verräter, den ich gesehen habe.«
    »Dann, Eulenmeister«, warf Jaryd ein, »kannst du mir vielleicht helfen, eine Vision zu begreifen, die ich vor ein paar Wochen hatte, direkt vor einem der Angriffe.« Er starrte den blauen Ceryll an, der aus dem Stock, den er in der Hand hatte, herausleuchtete, als könne er darin noch einmal den Magier erkennen, den er vor so vielen Wochen im Traum erblickt hatte. »Ich sah einen Mann«, berichtete er. »Damals dachte ich, er müsse ein Magier sein, obwohl ich jetzt nicht mehr so sicher bin. Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen, aber er trug den Umhang eines Magiers. Er hatte einen Stab mit einem roten Ceryll, und auf seiner Schulter saß ein riesiger schwarzer Falke. In meiner Vision reichte er mir eine einzelne schwarze Feder, die in Flammen aufging, als ich sie berührte.«
    »Erinnerst du dich noch an etwas anderes?«, fragte Theron, der die glühenden Augen ein wenig zusammengekniffen hatte, so dass sein Blick etwas Bohrendes bekam. »Vielleicht, was die Augen des Vogels angeht?«
    Jaryd riss ruckartig den Kopf hoch und blickte zu dem Geist auf. »Du hast ihn auch gesehen, nicht wahr?« Der Eulenmeister antwortete nicht darauf. »Was war mit den Augen des Falken?«, drängte er.
    »Ich erinnere mich daran, dass sie seltsam waren, anders als die Augen aller anderen Vögel, die ich je gesehen habe. Aber ich kann sie nicht beschreiben. Sie waren einfach anders.« Fragend schaute er Theron an. »Eulenmeister, hast du diesen Mann auch gesehen?«
    »Ja«, erwiderte Theron, »mehrmals. Und«, fügte er nach kurzem Zögern hinzu, »ich habe auch mehr als nur einen gesehen.«
    »Wie viele?«, wollte Alayna wissen.
    »Meist habe ich sie in Paaren oder Dreiergruppen gesehen. Aber ein oder zweimal hatte ich Visionen von bis zu sechzehn.«
    »Sechzehn!«, rief Jaryd entsetzt.
    Theron nickte. »Ich weiß, dass einer von ihnen gestorben ist, aber die anderen sind immer noch im Land unterwegs.«
    »Wie ist er gestorben?«
    »Das habe ich nicht gesehen.«
    »Um was ging es bei den Augen der Vögel?«, fragte Alayna. »Worauf wolltest du Jaryd mit deiner Frage aufmerksam machen?«
    Wieder zögerte der Eulenmeister. »Um ehrlich zu sein, das weiß ich nicht. Ich habe gesehen, was dein Freund hier gesehen hat, und mir ist ebenso wie ihm aufgefallen, wie fremdartig die Augen der Geschöpfe aussahen. Aber ich weiß nicht, was es zu bedeuten hat.«
    »Du hast eine Theorie«, bohrte sie weiter.
    »Eine Theorie, ja. Aber ich habe nicht vor, sie euch zu verraten.« Das klang sehr endgültig.
    Alayna sah Theron noch einen Moment in die Augen, dann wandte sie den Blick ab. Wieder schwiegen alle drei. Das Geräusch des Wasserfalls wurde zu ihnen herübergeweht, und der Wind rauschte in den Baumwipfeln. »Ich muss es auf meine Weise tun«, brach Theron schließlich das Schweigen, und sein Tonfall ließ keinen Raum für Kompromisse, »aus Gründen, die ich euch bereits mitgeteilt habe, und anderen, die ich euch nicht sagen werde. Ihr haltet mich zweifellos für launisch, aber das ist mir egal. Dies sind die Bedingungen, unter denen ich zugestimmt habe, euch zu helfen. Wenn ihr damit nicht zufrieden seid, könnt ihr gerne gehen.«
    Alayna schüttelte den Kopf. »Wir haben uns einverstanden erklärt, Eulenmeister. Verzeih mir, wenn ich dich verärgert habe.«
    Theron schüttelte den Kopf. »Du hast mich nicht verärgert«, stellte er vollkommen sachlich fest.
    Das

Weitere Kostenlose Bücher