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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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Schritte hielten inne. »Ich komme in Frieden«, ertönte die Antwort. Es war die Stimme einer Frau, klar und stark, wenn auch vorsichtig leise. »Man hat mich gebeten, euch zu sagen >Wie ihr, so bin auch ich mit Theron verbündet,< obwohl ich das nicht begreife und es mir nicht gefällt, so etwas sagen zu müssen.«
    Jaryd entspannte sich und dämpfte das Licht seines Cerylls. »Ich verstehe, wieso du so denkst«, antwortete er, »aber ich möchte dich bitten, darauf zu vertrauen, dass du schon bald erfahren wirst, was diese Worte bedeuten. Und in der Zwischenzeit heiße ich dich willkommen, Sonel.«
    »Du kennst mich!«, rief sie, und selbst aus der Ferne konnte Jaryd hören, wie überrascht sie war.
    »Ich weiß, wer du bist, und ich ahnte schon, dass Baden dich schicken würde.«
    »Und wer bist du?«
    Jaryd setzte dazu an zu antworten, aber bevor er sprechen konnte, spürte er, wie Alayna ihn am Arm fasste. Als er die junge Frau anblickte, sah er, dass sie warnend den Kopf schüttelte. Es schien unwahrscheinlich, dass jemand anders lauschte oder dass man der Eulenmeisterin gefolgt war. Aber Alayna hatte Recht: Er konnte es nicht wagen, ihre Namen durch den Wald zu rufen. Er zeigte ihr mit einem raschen Nicken, dass er verstanden hatte, dann wandte er sich wieder Sonel zu. »Komm auf die Lichtung«, wies er sie an, »und dann wirst du es sehen.«
    Wieder erklangen Sonels Schritte, das leise Knistern von Fichtennadeln und hin und wieder ein Zweig, der unter ihrem Fuß knackte, und sie kamen immer näher auf die Lichtung zu, auf der Jaryd und Alayna standen. Zur gleichen Zeit wurde das helle Grün ihres Cerylls immer strahlender. Bald schon trat sie unter dem dichten Unterholz hervor ins Gras.
    Sie war größer, als Jaryd sie in Erinnerung hatte - beinahe so groß wie er selbst - und sah auch jünger aus. Sie hatte ihr hellbraunes Haar zurückgebunden, und ihre grünen Augen schienen die Farbe ihres Cerylls einzufangen und zu verstärken. Ihre Eule, in Farbe und Größe Badens Anla ganz ähnlich, saß wachsam auf Sonels Schulter, und die ohrähnlichen Federbüschel standen aufgerichtet über den runden, gelben Augen.
    Als sie auf die Lichtung hinaustrat, hob die Eulenmeisterin ihren Stab und verstärkte das magische Licht des Kristalls, um die beiden Gestalten, die auf sie warteten, deutlicher sehen zu können. Und als sie sie erkannte, riss sie ungläubig die Augen auf und wich einen Schritt zurück. »Aber man hat uns gesagt, ihr wärt tot!«, rief sie. »Ihr beide. Dass Theron euch getötet hätte und -« Sie hielt inne und starrte sie wortlos an. Dann wich die Verwirrung dem Begreifen, und sie lächelte. »Aber selbstverständlich: Badens Parole. >Verbündet mit Theron<. Wahrhaftig!«
    »Zu dieser Parole gibt es noch mehr zu sagen«, erklärte Jaryd, »aber für den Anfang sollte es genügen.«
    »Dafür nehme ich dein Wort«, erklärte sie. »Und ich hoffe, dass ihr beide meine Entschuldigung für meine erste Reaktion annehmt. Dies hier ist ein Geschenk, das ich niemals erwartet hätte. Seid willkommen.«
    Jaryd lächelte. »Danke. Aber sag mir - wie ist es Baden gelungen, dich davon zu überzeugen, dass Sartols Anklagen falsch waren, ohne dass er dir verraten hätte, dass wir noch leben?«
    Sonel lächelt rätselhaft. »Baden würde nicht viel brauchen, um mich von so etwas zu überzeugen. Ich habe Sartol nie geglaubt. Und als Baden mir sagte, dass Freunde von ihm vor der Stadt warteten und seine Unschuld beweisen könnten, genügte mir das. Aber nun musst du mir eine Frage beantworten: Warum wartet ihr hier? Man würde euch doch sicher nicht anklagen wie Baden und die anderen.«
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Aber Baden fürchtet um unser Leben.«
    »Warum?«
    Jaryd zögerte, und es war Alayna, die antwortete. »Weil wir wissen, dass Sartol Jessamyn und Peredur getötet hat; er war derjenige, der uns in Therons Hain jagte.« »Arick steh uns bei!«, flüsterte Sonel. »Ich wünschte, ich könnte behaupten, dass mich das überrascht, aber nach diesem Tag fürchte ich, dass mich nie wieder etwas überraschen wird.« Sie schaute Alayna voller Mitgefühl an. »Für dich muss das besonders schwierig sein. Es tut mir sehr Leid.«
    »Das ist freundlich von dir«, erwiderte die junge Frau ein wenig gequält und fuhr sich verlegen mit der Hand durchs dunkle Haar. »Aber im Augenblick haben wir größere Sorgen als meine Gefühle.«
    Sonel sah aus, als hätte sie gerne mehr dazu gesagt, aber stattdessen nickte sie

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