Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
Vom Netzwerk:
angeboten gehabt. Das ließ ihm keine andere Möglichkeit als zu kämpfen, und im Augenblick kämpfte er nicht einmal für sich selbst. Es ging nur noch darum, Enrek und Bowen nicht gewinnen zu lassen. Er hatte ein paar Einheiten nach Süden geschickt, um Enreks Männer im Sechsten durcheinander zu bringen und die Nal-Lords zu unterstützen, die Enrek im Achten und Zehnten bekämpfte, aber die meisten seiner Einheiten befanden sich jetzt im Zweiten, damit Bowen etwas zu tun hatte und Enrek nicht helfen konnte. Das schien die beste Strategie zu sein. Der Zweite lag näher als Enreks Sechster, und Dobs Männer kannten sich dort bestens aus. Also war ihm nur noch eine Einheit geblieben, die die Wohnung bewachte. Er wusste, das war ein bisschen unklug. Aber das war einer der wenigen Vorteile einer so schwachen Position: Keiner der anderen Nal-Lords kümmerte sich mehr sonderlich um ihn. Er war ihnen nicht die Aufmerksamkeit und die Anstrengung wert, die es gekostet hätte, eine weitere Bande von Attentätern zu schicken. Sicher, da war immer noch Jibb. Cedrychs Worte hallten in Dobs Kopf immer noch wie ein Alarm wider: Wenn ihr ihn bis jetzt nicht gefunden habt, dann hat das keinen Sinn .... An deiner Stelle würde ich gut auf mich aufpassen. Die Erinnerung an die Warnung des Oberlords hatte ihn nächtelang im Schlaf heimgesucht, und dennoch hatte er immer noch keine Spur von Melyors Leibwächter gefunden. Niemand hatte Jibb gesehen, seit er in den Tunneln entkommen und in Newells Herrschaftsbereich geflohen war. Mit jedem Tag, der verging, wuchs Dobs Überzeugung, dass sich Jibb ein für alle Mal abgesetzt hatte. Vielleicht war er tot, vielleicht hatten seine Männer ihn ja umgebracht, weil er sie in ein solches Desaster geführt hatte. Oder vielleicht war er zu der Ansicht gekommen, dass es bequemer war, in Alt-Trestor zu leben, als den Vierten zurückzuerobern. Was auch immer, Dob brauchte sich wegen Jibb keine Sorgen mehr zu machen.
    Zumindest versuchte er nun, sich das einzureden. Er blieb stehen und spähte aus dem Fenster in die Nacht hinaus, als könnte er Jibb und seine Männer dort entdecken, falls sie sich der Wohnung näherten. Dann schüttelte er den Kopf über seine eigene Dummheit und begann, wieder auf und ab zu gehen. Selbst ohne dass sich Cedrychs Worte in seinem Kopf ständig wiederholten, würden seine Zweifel bleiben. Jibbs Ruf genügte, um jedem Angst einzujagen. Seine Männer würden sich nicht gegen ihn wenden: Ihre Loyalität gegenüber Jibb und Melyor war beinahe legendär. Und Jibb hätte auch nicht einfach aufgegeben. Ein Mann von seinen Fähigkeiten und seinem Mut, der auf der Straße aufgewachsen war, würde nie vor einem guten Kampf zurückschrecken. Dob hatte nicht die meisten seiner Leute weggeschickt, weil er wirklich glaubte, Jibb los zu sein. Er hatte es getan, weil unter diesen Umständen Bowen und Enrek die größere Gefahr darstellten.
    Ein dreifaches Piepen riss ihn aus seinen Überlegungen und bewirkte, dass er rasch an den Schreibtisch zurückeilte, wo er mit klopfendem Herzen den Sprechschirm einschaltete. Erst als das Piepen wieder ertönte, begriff er, dass es der Handkommunikator war, von dem das Geräusch ausging, und nicht der Sprechschirm. Er holte das Gerät aus der Tasche und nestelte einen Augenblick daran herum, bis er den kleinen Knopf gefunden hatte. Er hasste diese kleinen Dinger, aber er konnte seine Leute schließlich nicht mit Sprechschirmen ausgerüstet in die Blocks schicken.
    »Was ist?«, bellte er in den Kommunikator.
    »Man hat uns zurückgeschlagen, Nal-Lord!«, erklang eine blecherne Stimme. Dob konnte andere Stimmen im Hintergrund hören, ebenso wie Werferfeuer.
    »Wer ist da?«, wollte er wissen. »Wo bist du?«
    »Hier spricht Honid, Nal-Lord! Einheit elf! Ich bin mit Einheit neun und zehn im Zweiten! Aber Bowen hat meine Einheit von den anderen abgeschnitten!«
    Dob schnaubte. Honid war kein schlechter Mann. Er hatte Mut, und er konnte recht gut mit einem Werfer umgehen, wie alle von Dobs Leuten, aber es fehlte ihm an Phantasie. Wenn Dob ihn jetzt zurückschickte, würden er und die anderen vermutlich umkommen.
    »Was ist mit neun und zehn?«, fragte er den Gesetzesbrecher.
    »Ich ... ich weiß es nicht!«, antwortete Honid mit einer Spur von Panik.
    »Also gut«, sagte Dob seufzend. »Macht, dass ihr da rauskommt. Ich könnte hier ohnehin ein paar Leute mehr brauchen.«
    »Jawohl, Nal-Lord!«, antwortete Honid eindeutig erleichtert. »Sofort.«
    Dob

Weitere Kostenlose Bücher