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Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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ihrer Männer mit in den Tod nehmen könnte. Aber nun bot sie ihm so etwas wie Hoffnung. »Was willst du?«, fragte er rasch und mit unverhohlenem Eifer.
    »Als Erstes brauche ich ein paar Antworten«, sagte sie. »Weißt du, ob Cedrych sein Hauptquartier schon verlegt hat?«
    »Ich möchte wissen, um was es hier geht«, erwiderte Dob. »Eine Amnestie? Oder hast du noch mehr zu bieten?« Melyors Augen blitzten zornig, und sie beugte sich vor. »Ich biete dir im Augenblick noch gar nichts!«, sagte sie mit einer Stimme wie ein Werferblitz. »Und ich wäre mehr als glücklich dich umzubringen und einen anderen zu finden, der mir sagen kann, was ich wissen will!« Sie nickte Jibb zu, der vortrat, Dob an den Haaren packte und ihm einen Werfer an die Schläfe drückte. »Wirst du jetzt meine Fragen beantworten?« Dob nickte.
    »Gut«, sagte sie, lächelte wieder und lehnte sich zurück. »Hat Cedrych sein Hauptquartier schon verlegt?«
    »Nein«, sagte Dob heiser. »Er ist immer noch im Ersten.« »Warum das?«
    Er hob beschwichtigend die Hände. »Ich weiß nur, was ich in den Blocks höre. Ich habe seit Tagen nicht mehr mit Cedrych gesprochen.«
    Melyor verdrehte die Augen. »Ich glaube dir, Dob. Was hast du gehört?«
    Er leckte sich nervös die Lippen. »Es gibt Leute, die sagen, er wartete darauf, dass der Herrscherrat offiziell zustimmt. Ich habe auch gehört, dass er den Goldpalast renovieren lässt und nicht einziehen will, ehe die Arbeit beendet ist.« Melyor grinste höhnisch. »Das kann ich mir vorstellen«, sagte sie eher zu sich selbst als zu einem der Anwesenden. »Leiht er dir immer noch Männer aus?«, fragte sie einen Augenblick später.
    Trotz allem musste Dob lachen, obwohl selbst er hören konnte, wie hysterisch es klang. »Was glaubst du wohl?«, fragte er und machte eine Geste, die die Wohnung einschloss. »Wenn ich Hilfe von Cedrych hätte, hättest du dann hier so einfach hereinspazieren können?«
    Jibb packte Dobs Haar fester und drückte ihm den Lauf des Werfers noch fester gegen den Kopf. »Beantworte die Frage!«, knurrte der Leibwächter.
    »Schon gut, Jibb«, sagte Melyor. »Er hat Recht, das war eine dumme Frage.«
    Jibb lockerte seinen Griff ein wenig.
    »Er hat mir seit Durells Tod keine Leute und kein Material mehr geschickt«, erklärte Dob.
    »Wessen Idee war es, dass du dir den Vierten nimmst?« »Seine«, sagte Dob schnell.
    »Jede Wette«, kommentierte Jibb mit bitterem Sarkasmus. Dob schloss einen Moment die Augen, schluckte und sah Melyor dann wieder an. »Ich schwöre bei allem, was mir in dieser Welt geblieben ist, dass es seine Idee war. Ich war damals noch dabei, um den Zweiten zu kämpfen. Ich nahm an, der Vierte würde Jibb gehören. Cedrych setzte sich mit mir in Verbindung und sagte, er würde Bowen den Zweiten geben, und bot mir den Vierten an.« Er zuckte die Achseln.
    »Was hätte ich tun sollen? Nein sagen und zulassen, dass Bowen mich umbringt oder aus dem Bezirk vertreibt?« »Hat er dir gesagt, wieso er das macht?« Melyor ignorierte seine Frage einfach.
    »Nein.«
    »Und nun«, sagte Melyor mit einem dünnen Lächeln, »warst du eine Woche Nal-Lord und denkst schon daran, Oberlord zu werden, nicht wahr?«
    Er bemerkte wieder den Spott in ihrem Blick und wandte sich ab. Sie kannte die Antwort bereits, und sie schien eine ziemlich gute Vorstellung davon zu haben, wie es für ihn aussah. »So hat es angefangen«, sagte er leise. »Aber im Augenblick versuche ich nur noch, Bowen und Enrek davon abzuhalten, mir den Bezirk wieder abzunehmen.« »Der Bezirk, den Cedrych dir gegeben hat«, höhnte sie. »Moment mal!«, entgegnete Dob wütend und ignorierte, dass Jibb ihn wieder fester packte. »Ich habe schon zugegeben, dass ich ihn nicht ohne Cedrychs Hilfe hätte nehmen können, aber es ist nicht gerade so, als hätten er und ich diese Pläne zusammen ausgeheckt! Wenn man bedenkt, was er für das Nal im Sinn hatte, weiß ich nicht mal, wieso er sich mit mir und dem Vierten überhaupt abgegeben hat! Ich weiß nur, dass er mir keinen Gefallen getan hat, als er mich hierher schickte.«
    Melyor zog die Brauen hoch und nickte. »Ich bin froh, das zu hören, Dob.« Sie grinste. »Sehr froh.« Sie stand auf und ging um den Tisch herum, bis sie direkt vor Dob und Jibb stand. »Wir brauchen deine Hilfe, Dob«, sagte sie. »Wir haben vor, Cedrych das Nal abzunehmen, und wir brauchen deine Hilfe.«
    Zuerst dachte er, dass sie einen Witz machte, und fing an zu lachen. Aber niemand

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