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Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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ein Stück von Dobs Ohr ab.
    »Also gut!«, jammerte Dob. »Also gut! Hol Melyor zurück! Vielleicht können wir einen Kompromiss finden!« Jibb lächelte. »Zu spät!« Er hob die Klinge zu Dobs Augenwinkel und lachte.
    Dob wandte den Kopf ab, aber Jibbs Männer packten ihn am Haar und zwangen ihn, wieder nach vorn zu schauen.
    Er drückte die Augen fest zu. »Was immer ihr wollt!«, keuchte er. »Ich tue, was ihr wollt!«
    »Gut«, sagte Melyor direkt hinter ihm. »Ich habe mir die Sache folgendermaßen vorgestellt...«
    Er steht in einer Gasse, die direkt von der Hauptstraße eines Blocks abzweigt, und lehnt sich an die kalte, glatte Wand eines Hauses, die Augen geschlossen, den Kopf zum Himmel erhoben. Wasser tröpfelt von einem schmalen Sims auf sein Gesicht, die letzten Reste des frühmorgendlichen Regens. Und für einen kurzen Augenblick stellt er sich vor, er wäre wieder in seiner Zelle in Tobyn-Ser und genösse ein Sommergewitter unter seinem kleinen vergitterten Fenster. Diese Wände hier sind nicht so rau, und es ist zu hell, aber wenn er sich ordentlich anstrengt, kann er es beinahe glauben. Bis ein Transporter vorbeirollt und das laute Brummen und der Gestank den Traum zerstören. Er öffnet die Augen gerade noch rechtzeitig, um die verängstigten Gesichter zu sehen, die aus den Fenstern schauen, als erwarteten die Passagiere, dass im nächsten Augenblick ein Werferblitz das Glas zerschmettert. Das Nal ist im Krieg mit sich selbst, und die Menschen in diesem Transporter wünschen sich nur, einen weiteren Tag zu überleben.
    Ebenso wie Baram.
    Er weiß, dass der Herrscher tot ist, ebenso wie zwei der Oberlords. Er hat auch gehört, dass Cedrych immer noch lebt, und er versteht genug davon, wie das Nal funktioniert, um zu wissen, was das zu bedeuten hat: Cedrych hat sie alle umgebracht oder zumindest umbringen lassen. Und er erinnert sich an genug, um zu wissen, dass er in einer ähnlichen Situation vor mehreren Jahren zu einer dieser Banden gehört hätte, die jetzt nachts durch die Straßen ziehen und sich Feuergefechte mit anderen Banden liefern.
    Stattdessen läuft er nun vor ihnen davon, hält sich an die engen Gassen und die Treppen, die unter die Erde führen. Es wäre dort sicherer, er würde sich besser verstecken können. Aber er hat das bereits einmal versucht, als die Kämpfe begannen. Er erschaudert, als er sich daran erinnert. Er erinnert sich noch vage, wie er vor vielen Jahren als Unabhängiger in den Tunneln gearbeitet und das riesige Labyrinth benutzt hat, um den SiHerr zu entgehen. Und dennoch, als er diesmal versuchte, auf dieselbe Weise vor den Kämpfen zu fliehen, hat er sich verlaufen. Stunden-, ja vielleicht tagelang - er hat keine Ahnung, wie viel Zeit wirklich vergangen ist - hat er sich durch die trüb beleuchteten Gänge getastet und nach etwas Vertrautem oder auch nur einem Weg nach draußen gesucht. Dann hat er endlich eine Treppe gefunden, die ihn wieder nach oben brachte, und seitdem ist er auf der Straße geblieben.
    Er erschaudert ein zweites Mal. Schon der Gedanke an diese Zeit unter der Erde bringt die Panik zurück, die sich in ihm staut wie Regen in einem verstopften Gully. Seine Kleidung stinkt immer noch, weil er sich selbst beschmutzt hat, obwohl er seitdem mehrmals versucht hat, sie zu säubern. Sein Magen knurrt laut, und er erinnert sich, dass er an diesem Tag noch nichts gegessen hat. Er geht auf die Hauptstraße zu. Dabei hört er die Silber- und Goldstücke, die Cedrych ihm gegeben hat, in seiner Tasche klimpern. Er hätte sie ausgeben sollen, er hätte neue Kleider kaufen sollen. Aber bisher hat er sich nur ein bisschen Essen und ein Bier geleistet. Den Rest des Gelds hat er behalten. Betrachte es als Geste meines guten Willens, hat der Oberlord gesagt.
    Vielleicht werden die Geldstücke ihn ja davor schützen, umgebracht zu werden.
    Er ist immer noch nicht wieder zum Oberlord gegangen, aber er ist im Ersten Bezirk geblieben und hat ihn seit seinem Gespräch mit Cedrych nicht verlassen - wenn man von den Stunden unter der Erde absieht; in dieser Zeit hätte er überall sein können. In den letzten Tagen hat er sich gefragt, ob Cedrych ihn überhaupt noch haben wollte. Es ist schon eine Weile her, seit sie sich unterhalten haben, und seitdem ist viel passiert. Aber solange er die Münzen in seiner Hosentasche hören kann, glaubt er, dass die Gelegenheit immer noch existiert. Und im Lauf der Zeit hat er den Gedanken, für Cedrych zu arbeiten, immer

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