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Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Titel: Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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vernichten. Aber er muss wissen, dass ich ihn vernichten könnte, und um das zu erreichen, muss ich in der Lage sein zu beweisen, was in dieser Nacht passiert ist.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Woher soll ich wissen, dass du es dir nicht anders überlegst und diese Männer am Ende doch noch benutzt, um Erland zu vernichten?«
    »Du wirst es nicht wissen, Stepan«, sagte sie ohne den geringsten Versuch, ihren Zorn zu verbergen. »Du wirst mir einfach vertrauen müssen. Du bist derjenige, der zu mir gekommen ist und mir gesagt hat, dass ich bessere Wege finden muss, um meine Stellung innerhalb der Liga zu sichern. Nun, genau das tue ich jetzt. Auf die eine oder andere Weise werde ich uns durch diesen Krieg hindurchführen. Du kannst mir helfen, das in aller Stille zu tun, indem du mir gestattest, Erland mit allen Informationen zu konfrontieren, die ich brauche, um mir seine Mitarbeit zu sichern, oder du kannst mich zwingen, diese Auseinandersetzung vor das Konklave zu bringen, und in diesem Fall wird Erland der Gedemütigte sein.«
    Sie starrten einander über den Tisch hinweg an.
    »Was, wenn du ihn nicht überreden kannst?«, fragte Stepan schließlich. »Du weißt, wie störrisch er sein kann.«
    »Wenn er glaubt, dass ich weiß, wo diese Männer sind, wird er keine andere Wahl haben.«
    Der Eulenmeister lächelte traurig. »Du kennst ihn nicht besonders gut. Ganz gleich, wie die Umstände sind, er gibt ungern auf.«
    »Ich kenne ihn besser, als du glaubst. Such diese Männer für mich, Stepan, und ich erledige den Rest.«
    Er zögerte, aber nur kurz. »Also gut. Lass mir ein oder zwei Tage Zeit.«
    Sie lächelte, und sie war überrascht, wie erleichtert sie sich fühlte. »Danke.«
    »Bedank dich nicht bei mir. Wie ich schon zuvor sagte, ich tue das alles für Tobyn-Ser, für die Liga und für Erland.«
    »Ja, ich weiß«, erwiderte sie. »Und wie ich bereits zuvor sagte, ich bin dir trotzdem dankbar.«
    Der ältere Mann lächelte. »Ich hoffe, es wird funktionieren. Ich hoffe es wirklich.«
    Sie stand auf und ging auf die Tür zu.
    »Arick behüte dich«, rief er ihr nach. »Nichte.«

2
     
    I ch weiß nicht, wie viel du über das, was ich dir schreibe, hinaus von den Ereignissen in Lon-Ser erfährst. Vor deiner Reise in mein Land gab es dazu wenige Möglichkeiten; das hast du mir selbst erzählt. Aber nachdem nun Kaufleute regelmäßig zwischen Tobyn-Ser und Lon-Ser hin- und herreisen, hat sich das vielleicht verändert. Es ist durchaus möglich, dass du von Shivohns Tod gehört hattest, lange bevor ich dir darüber schrieb.
    Aus diesem Grund schicke ich dir diesen kurzen Brief, der direkt auf meinen letzten folgt. Hier geschieht derzeit vieles, was ich dir noch nicht erklären kann, aber du solltest unbedingt wissen, dass nicht alles von dem, was du von anderen über die Ereignisse hörst, der Wahrheit entspricht. Zumindest im Augenblick solltest du nichts glauben, was du nicht von Jibb, Premel oder mir selbst hörst. Es tut mir Leid, dass ich so geheimnisvoll tun muss. Ich hoffe, du wirst mir vertrauen, wenn ich dir sage, dass es absolut notwendig ist. Arick behüte dich, Orris. Denk immer daran, dass ich dich liebe.
    Melyor i Lakin, Herrscherin und Steinträgerin von Bragor- Nal, an Falkenmagier Orris, Tag 4, Woche 7, Frühling 3068
     
    Er selbst hätte Honid nicht für diese Aufgabe ausgewählt. Tatsächlich fielen Jibb mindestens drei weitere Nal-Lords in Dobs Herrschaftsbereich ein, die klüger, mutiger und fähiger waren. Aber es war nicht seine Entscheidung gewesen; Melyor hatte sie Dob überlassen, und Dob hatte sich für Honid entschieden.
    Zumindest in einer Hinsicht war das vernünftig: Honids Bezirk war der Zweite, der direkt an Melyors alten Vierten Bezirk grenzte. Es war für sie alle vertrautes Gelände, aber nicht so vertraut, dass Marar hätte misstrauisch werden können. Dob hatte Melyor und Jibb außerdem versichert, dass Honid der ehrenhafteste Nal-Lord im Herrschaftsbereich war, und obwohl Jibb das vor ein paar Jahren nicht für möglich gehalten hätte, zählte Dobs Wort in solchen Angelegenheiten inzwischen viel für ihn und Melyor.
    Dennoch, ausgerechnet Honid? Es gefiel ihm nicht. Selbstverständlich gefiel ihm der gesamte Plan nicht, aber das war eine andere Sache.
    »Du bist so still«, sagte Melyor, die neben ihm in dem langen schwarzen Transporter saß, der über die Höhe fuhr. »Beschäftigt dich etwas?«
    Jibb zuckte die Achseln und setzte zu einer Antwort an. Aber dann fiel

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