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Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Titel: Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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da. Jibbs Herz schlug so laut, dass er sich beinahe gefragt hätte, ob Marar es vielleicht würde hören können, und er musste sich sehr zusammennehmen, um nicht aufzuspringen und im Zimmer auf und ab zu gehen.
    Es dauerte einige Zeit, bevor Marar schließlich antwortete. »Ja, Premel. Was ist los?«
    Der Gardist lächelte. »Du scheinst nicht sonderlich froh zu sein, mich zu sehen, Herrscher.«
    »Sollte ich denn? Ich denke, ich habe dir gesagt, dass ich nichts mehr von dir hören möchte, bevor du getan hast, was ich dir befohlen habe.«
    »Daran kann ich mich auch erinnern.«
    Kurzes Schweigen und dann: »Du willst also behaupten -« »Sie sind tot, Herrscher. Offiziell sind sie heute bei einem Feuergefecht mit einem abtrünnigen Nal-Lord umgekommen, der zufällig auch getötet wurde. Du kannst dich an deine üblichen Quellen wenden, die dir meine Worte bestätigen werden.«
    »Das werde ich tun«, sagte Marar verblüfft. »Hat niemand gesehen, wie du es getan hast?«
    »Doch, einer: Dob, ein Oberlord, der selbst Herrscher werden möchte.«
    »Vertraust du ihm?«
    »Ich vertraue niemandem«, sagte Premel und fletschte die Zähne zu einem boshaften Grinsen. »Nicht einmal dir und ganz bestimmt nicht Dob. Aber er braucht die Unterstützung der SiHerr, um Herrscher zu werden, und ich bin nun General der Sicherheitskräfte.«
    »Nun, Premel, ich muss sagen, für einen Mann, der zunächst so zimperlich war, wenn es um die Ausführung meiner Befehle ging, hast du rasch erkannt, worin dein Vorteil besteht.«
    »Ich werde dich nicht belügen - ich hatte Angst. Ich habe es für Gold getan, aber du hast mir auch viel, viel mehr angeboten. Du hast mir eine Gelegenheit gegeben, meinen Ehrgeiz zu befriedigen, und das hat mir erst einmal Angst gemacht. Aber nach unserem letzten Gespräch habe ich begriffen, dass ich von dieser Angst genug habe. Ich habe genug davon, von anderen benutzt und manipuliert zu werden. Das gilt auch für dich.«
    »Und das bedeutet?«
    »Das bedeutet, das ich jetzt General der SiHerr bin und dass ich mein Gold will. Und wenn es weitere Verspätungen bei der Übergabe gibt, werde ich alle Mittel, die mir nun zur Verfügung stehen, einsetzen, um es zu erhalten.«
    Melyor und Jibb wechselten einen Blick. Premels Auftreten brachte eine gewisse Gefahr mit sich, aber er wirkte dabei zumindest glaubwürdig. Tatsächlich wirkte er erheblich überzeugender als am Tag zuvor, als er mit Marar gesprochen hatte.
    »Ich verstehe, dass du versessen darauf bist, deine Bezahlung zu erhalten, Premel. Aber du musst begreifen, dass ich zunächst herausfinden muss, ob du mir auch die Wahrheit gesagt hast.«
    »Selbstverständlich, Herrscher. Du hast einen Tag Zeit.« Marar lachte. »Einen Tag? Das wird wohl kaum genügen, um deine Geschichte zu überprüfen, und erst recht nicht, um mich mit meinen Kurieren in Verbindung zu setzen.«
    Melyor beugte sich vor.
    »Ich brauche mindestens drei Tage«, fuhr der Herrscher fort. »Und selbst das wird knapp sein. Und wenn du jetzt Kommandant der SiHerr bist, was kann mein Gold dir da schon bringen? Verglichen mit dem, was du erhalten wirst, zählt es kaum mehr.«
    »Du magst Recht haben. Aber ich betrachte es als Prüfung deines guten Willens. Du schuldest mir dieses Geld. Ganz gleich, was ich jetzt bin oder was ich einmal sein werde, wir hatten ein Abkommen, und ich erwarte, dass du dich daran hältst. Du hast zwei Tage.«
    »Premel, das ist wirklich kein guter Beginn für diese neue Phase unserer Beziehung.«
    »Welche neue Phase?«
    »Zuvor war ich dein Arbeitgeber. Ich denke, wir sind nun bereit, Partner zu werden.«
    »Bei allem Respekt, Herrscher, ich stehe kurz vor einer Partnerschaft mit dem neuen Herrscher von Bragor-Nal. Was könntest du mir zu bieten haben, das seinem Angebot gleichkommt?«
    Wieder sahen Melyor und Jibb einander an, und diesmal grinste sie, die Augen erstaunt aufgerissen über die Richtung, die Premel bei dem Gespräch eingeschlagen hatte.
    Es dauerte einige Zeit, und Jibb wartete mit angehaltenem Atem auf Marars Antwort. Er konnte sehen, dass Premel das Gleiche tat.
    »Ich will dich etwas fragen«, sagte der Herrscher schließlich. »Bist du je diesem Zauberer begegnet - dem, den Melyor kannte?«
    »Dem Zauberer?«
    Melyor wurde bleich wie jedes Mal, wenn jemand von Orris sprach. Aber sie nickte, und Premel sah es, ohne den Blick vom Bildschirm abwenden zu müssen.
    »Ja«, sagte Premel. »Ich bin ihm begegnet.«
    »Würde er sich an dich erinnern?

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