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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Verantwortung für ihn. Ich werde nicht einfach weggehen und zulassen, dass er meine ganzen Anstrengungen zunichte macht. Ich muss bei euch bleiben, um ein Auge auf ihn zu haben.«
    Will dachte darüber nach, und je länger er überlegte, desto vernünftiger klang Malcolms Vorschlag.
    »In Ordnung«, sagte er und lächelte. »Ich freu mich, dich bei uns zu haben.«
    Malcolm erwiderte das Lächeln. »Ich verspreche auch, dass ich auf mich selbst aufpassen kann, Will. Und wer weiß?
Vielleicht überrasche ich euch alle, indem ich mich als nützlich erweise.«
    Wenn Malcolm sich nicht gerade um Walt gekümmert hatte, war er in den vergangenen Tagen damit beschäftigt gewesen, in einiger Entfernung vom Lager ein kleines Feuer zu entfachen und verschiedene Mittelchen herzustellen, die er dann in der Sonne und über heißen Steinen trocknete, um daraus ein bräunliches Pulver zu gewinnen. Während der Prozedur war ein scharfer Geruch aufgestiegen. Wann immer Will gefragt hatte, was er da tat, hatte der schmächtige Mann nur geheimnisvoll gelächelt und gesagt: »Ich mache mich nützlich, das ist alles.«
    Von Zeit zu Zeit zuckten sie beim Geräusch von kleinen Explosionen zusammen, die von Malcolms Feuerstelle kamen. Beim ersten Mal waren alle zu ihm gerannt, um nachzusehen, ob ihm etwas passiert war.
    »Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen«, hatte er fröhlich gesagt. »Ich hantiere nur mit einem neuen Gemisch auf Jodbasis, das schwer berechenbar ist, und ich muss die Mischung erst noch genau hinbekommen.«
    Mittlerweile hatten sie sich an die Explosionen gewöhnt, die mit der Zeit auch immer seltener geworden waren.
    Als Will jetzt zum Lager zurückritt, hörte er ein ganz anderes Geräusch, das ihm jedoch äußerst vertraut war.
    Es war das dumpfe Summen der Sehne eines Langbogens. Und nicht irgendeines Langbogens. Will folgte dem Geräusch und musste dafür vom Pfad abweichen.
    Hinter dem Buchenhain gab es eine flache Bodensenke, die von älteren Bäumen gesäumt war. Das Geräusch schien aus dieser Richtung zu kommen. Will ritt darauf zu, und als
er die leichte Anhöhe vor der Senke erreicht hatte, sah er Walt. Er hatte seinen Langbogen in der Hand und legte gerade einen Pfeil an, zog und schoss. Will folgte dem Weg des schwarzen Pfeils durch die Luft und hörte ihn in einen schmales Stück Kiefernholz einschlagen, das etwa achtzig Schritte weiter aufrecht dastand. Drei Pfeile steckten bereits in dem weichen Holz, und zwar so dicht nebeneinander, dass man sie alle mit einer Hand hätte herausziehen können.
    »Du lässt die Bogenhand beim Schuss sinken«, rief Will, auch wenn das gar nicht stimmte.
    Sein alter Lehrer schaute sich um, sah ihn und sagte: »Und ich glaube, du hast Tomaten auf den Augen.«
    Er drehte sich wieder um und ließ innerhalb eines Wimpernschlags weitere drei Pfeil los, die alle dicht nebeneinander im Kiefernholz einschlugen.
    »Gar nicht schlecht«, gab Will widerwillig zu.
    Walt hob eine Augenbraue. »Nicht schlecht? Mach du mir das erst mal nach!« Er deutete auf das Reh, das hinter Reißers Sattel hing. »Warst du jagen?«
    Will nickte. »Wir brauchen Fleisch.«
    Walt schnaubte leise. »Das wird nicht viel hergeben. Konntest du nichts Größeres finden? Das ist ja kaum größer als ein Kaninchen.«
    Will runzelte die Stirn und warf einen Blick auf seine Beute.
    »Es ist groß genug«, entgegnete er. »Warum sollte ich denn etwas Größeres schießen?«
    Walt lehnte sich auf seinen Bogen und fragte: »Hast du denn etwas Größeres gesehen?«
    »Na ja, eigentlich nicht«, gab Will zu. »Aber da ist ja wohl genug Fleisch für vier Leute dran.«
    Walt lächelte. »Drei Leute und Horace.«
    Will schmunzelte. »Daran hab ich nicht gedacht.« Er beschloss, das Thema zu wechseln und deutete mit dem Kopf auf das Holzstück mit den Pfeilen.
    »Gibt es einen Grund für die Übung?«, fragte er.
    Walt zuckte mit den Schultern. »Ich wollte nur sicher sein, dass ich wieder genug Kraft für meinen Bogen habe«, sagte er. »Anscheinend hab ich sie.«
    Walts Bogen war einer der schwersten. Will hatte erlebt, wie selbst starke Männer nicht in der Lage gewesen waren, die Bogensehne auch nur bis zur Hälfte zurückzuziehen. Nachdem Will die Schnelligkeit und Genauigkeit gesehen hatte, mit der Walt seine Pfeile abgeschossen hatte, stand für ihn fest, dass Walt tatsächlich wieder bei Kräften war.
    »Willst du aufbrechen?«, fragte er.
    Walt nickte. »Morgen bei Tagesanbruch. Es wird Zeit, dass wir

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