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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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ihren von einem Pfeil niedergestreckt worden war. Außerdem hatte ein Großteil von ihnen Tennyson bereits in Hibernia begleitet und kannte Ferris. Obwohl er angeblich tot war, stand er dennoch vor ihnen und forderte Tennyson heraus.
    »Du willst ihn nicht anrufen?«, sagte Walt. »Na gut, dann tu ich es für dich. Komm schon, Alseiass! Du bist ein Lügengebilde und ein Schwindel und es gibt dich gar
nicht! Wenn es dich gibt, dann zeig dich und streck mich nieder!«
    Ein angstvolles Raunen ging durch die Reihen, und jene, die Walt am nächsten standen, wichen entsetzt zurück. Doch als nichts geschah, als keine Antwort auf diese gotteslästerliche Herausforderung kam, sahen sie argwöhnisch zu dem Propheten, der zu ihnen von diesem Gott gepredigt hatte.
    Sie fingen an zu murren. Die Atmosphäre in der Höhle war plötzlich voller Misstrauen. Walt spürte, dass der Augenblick gekommen war, um die Menschen direkt anzusprechen. Er drehte sich zu ihnen.
    »Wenn Alseiass echt ist, soll er mich jetzt niederstrecken und seine Macht zeigen! Tennyson behauptet, dass Alseiass euch vor den Banditen beschützen kann, die eure Häuser und Bauernhöfe überfallen. Wie kann er das, wenn er nicht einmal auf eine so einfache Herausforderung wie diese antwortet.« Er blickte hinauf zur Höhlendecke. »Komm schon, Alseiass! Streck mich nieder! Wirf einen Lichtblitz! Tu etwas! Irgendetwas!«
    Eine erwartungsvolle Stille breitete sich aus. Die Menschen in der Höhle warteten, doch nichts geschah. Schließlich schüttelte Walt den Kopf und wandte sich wieder an alle. Diesmal sprach er nicht mit einem hibernianischen Akzent, sondern ganz normal.
    »Bürger Araluens, ihr habt selbst gesehen, dass dieser sogenannte Gott nicht die Macht hat, die euch versprochen wurde. Das kommt daher, dass es ihn gar nicht gibt. Er ist ein Schwindel. Und dieser Mann«, Walt deutete in Tennysons Richtung, »ist ein Schwindler, ein Dieb und Mörder. Er ermordete König Ferris von Clonmel, der mir zufällig
sehr ähnlich sieht. Ihr habt selbst gehört, wie er mich Ferris nannte. Ihr habt gesehen, wie viel Angst er hatte, als er dachte, ich sei der aus dem Grab zurückgekehrte König. Wieso fürchtet er sich so? Die Antwort ist ganz einfach. Weil er derjenige ist, der Ferris getötet hat.«
    Tennyson war vor einem Geist zurückgewichen. Als er nun hörte, dass er an der Nase herumgeführt worden war, riss er sich zusammen. Aber er sah auch, dass Walts Worte nicht ohne Wirkung blieben.
    »Er sagte, er sei hier, um euch vor den Banditen zu beschützen, die diese Gegend unsicher machen. Er hat euch natürlich nicht erzählt, dass diese Banditen in Wirklichkeit Hand in Hand mit ihm, ja sogar für ihn arbeiten. Und er hat von euch Gold und Juwelen verlangt, um seinen Altar zu bauen, nicht wahr?«
    Viele nickten. Langsam verwandelten sich Verwirrung und Zweifel in Misstrauen und Wut.
    »Seht euch den Altar einmal genauer an. Ihr werdet feststellen, dass er aus einfachem Holz ist, das mit einer dünnen Goldschicht versehen wurde. Die Edelsteine sind aus Glas. Das echte Gold und die echten Edelsteine hat Tennyson ganz woanders, wahrscheinlich in seinen Satteltaschen, um sich damit aus dem Staub zu machen.«
    »Er lügt!« Tennyson hatte plötzlich seine Stimme wiedergefunden. Nun, da er es nicht mehr mit einem Geist zu tun hatte, kehrte sein Selbstvertrauen zurück. Er wusste, dass er eine Menschenmenge zu seinen Gunsten beeinflussen konnte, wenn es zu einem Wettstreit im Reden kam. Und sein Gegner war ein unbedeutender Mann, ein Niemand, ein völliges Nichts.
    »Er lügt! Alseiass hat euch beschützt! Das wisst ihr! Jetzt kommt dieser Fremde daher und betreibt Gotteslästerung und beschuldigt mich. Ihr kennt mich. Ihr kennt Alseiass. Und wer ist er? Ein Fremder. Ein Landstreicher!«
    »Ein Waldläufer des Königs«, unterbrach ihn Walt. Er griff in sein Hemd und zog das silberne Eichenblatt an seiner Kette heraus und zeigte es den Leuten, die nahe bei ihm standen. Sie reckten den Hals und bestätigten dann, was sie sahen, und erzählten es den anderen weiter.
    Dies war nicht Hibernia, wo die Waldläufer unbekannt waren, sondern Araluen, wo jeder vom Bund der Waldläufer gehört hatte. In Araluen gab es zwar Leute, die sich in der Nähe von Waldläufern unwohl fühlten, aber jeder respektierte sie und wusste, dass sie im Auftrag des Königs für Frieden im Königreich sorgten.
    »Mein Name ist Walt«, fuhr Walt mit erhobener Stimme fort. Wenn die Nachricht, dass er ein

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