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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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damit sie sich zwischendurch ausruhen können.«
    Horace verspürte eine Hoffnung in sich aufsteigen. Will konnte es tatsächlich in dieser Zeit nach Macindaw schaffen, wenn er beide Pferde ritt. Für die Rückkehr mit Malcolm würde er natürlich länger brauchen.
    »Dann nimm Kobold auch mit«, sagte er. Er merkte, dass Will den Vorschlag ablehnen wollte, und fügte erklärend hinzu: »Reite ihn noch nicht auf dem Hinweg. Spar seine Kraft für den Rückweg. So kann sich immer ein Pferd erholen, während du und Malcolm auf den anderen beiden reitet.«
    Will nickte. Horace’ Vorschlag war sinnvoll. »Gute Idee«, gab er zu. Er sah sich die Karte noch einmal genau an. »Ich kann Zeit sparen, wenn ich hier querfeldein reite.« Er deutete auf eine Stelle, wo die Straße einen großen Bogen um ein hügeliges Gelände machte.
    Horace nickte zustimmend, dann las er einen Schriftzug auf der Karte.
    »Hügelgräber!«, rief er aus.
    »Ja, uralte Grabstätten«, bestätigte Will.
    »Und warum führen sie den Weg so weit daran vorbei?«, fragte Horace, obwohl er sich die Antwort denken konnte.
    Will zuckte mit den Schultern und versuchte unbesorgt dreinzusehen.
    »Ach … wahrscheinlich dachte das Landvolk, dort spukt es oder so ähnlich.«

H orace sah zu, wie Will sich für den Ritt nach Macindaw vorbereitete. Er befreite die drei Pferde von jeglichem Extragewicht und ließ das Kochgeschirr, Vorräte und Satteltaschen auf einem Stoß neben dem Lagerfeuer.
    Auch die beiden Reserveköcher ließ er zurück. Die zwei Dutzend Pfeile in seinem Köcher würden genügen, falls er unerwartet in Schwierigkeiten geriet. Kobold war normalerweise mit Horace’ Schild, Kettenhemd und Helm ausgestattet und mit allem, was ein Ritter sonst noch in einer Schlacht benötigte. Auch das ließ er zurück, sodass die Pferde jetzt nur noch Sättel und Zaumzeug trugen.
    Anfangs würde er Reißer reiten, also lockerte er die Gurte an Abelards und Kobolds Sätteln. Sie sollten es so bequem wie möglich haben. Er wählte einen kleinen Rucksack, räumte die Reservekleidung heraus und packte lediglich die einfache Reiseration ein: einen Laib Fladenbrot, Dörrobst und ein paar Streifen Rauchfleisch. Letzteres war zwar zäh und schwer zu kauen, doch es würde ihn mit den Nährstoffen versorgen, die er brauchte, um seine Kraft zu erhalten. Außerdem konnte er es im Reiten essen, sodass er nicht eigens dafür anzuhalten brauchte.
    »Ich nehme alle drei Wasserschläuche mit«, sagte er zu Horace, als er seine Vorräte in den Rucksack packte. »Du hast den Teich ganz in der Nähe, und ich möchte nicht unterwegs noch nach Wasser suchen müssen.« Zufrieden befestigte er den kleinen Rucksack an Reißers Sattelknauf.
    Horace nickte zustimmend und holte die drei Schläuche. Er schüttelte sie probeweise.
    »Sie könnten alle etwas aufgefüllt werden«, stellte er fest. »Es ist sowieso besser, wenn du mit frischem Wasser losreitest.« Nach ein paar Stunden, das wussten sie beide nur zu gut, würde das Wasser den ledrigen Geschmack der Schläuche annehmen.
    Will lächelte. »Vielen Dank«, sagte er. »Ich werde noch eine Kleinigkeit essen, während du das machst. Bestimmt nicht verkehrt, wenn ich mit vollem Magen losreite.«
    Horace schnitt eine Grimasse. Er hatte gesehen, was sein Freund eingepackt hatte.
    »Wird eine Weile dauern, bis du wieder was Ordentliches bekommst«, sagte er mitfühlend und ging zum Teich.
    Sie hatten am Vorabend zwei Enten geröstet, und von einer war noch ziemlich viel übrig. Will riss ein Bein ab, nahm sich auch noch ein Stück Brustfleisch und fing an zu essen. Dabei ging er ruhelos auf und ab. Er aß das Fleisch mit dem Weißbrot, und die Mischung aus trockenem Brot und geröstetem Fleisch blieb ihm fast im Hals stecken, deshalb sah er sich nach etwas um, womit er es hinunterspülen konnte.
    Der Kaffeetopf war beinahe voll und in der Glut noch warm geblieben. Will füllte sich einen Becher und trank das warme Gebräu. Er versuchte tief durchzuatmen und sich zu entspannen. Er hatte einen Knoten im Bauch, und alles, was
er tun wollte, war aufs Pferd zu steigen und so schnell zu reiten, wie er nur konnte. Es war ihm lästig, Zeit mit essen und trinken und der Vorbereitung zu vergeuden. Aber später würde er froh darüber sein. Die paar Minuten, die er jetzt dafür opferte, würden ihm vielleicht Stunden ersparen. Also zügelte er seine Ungeduld und zwang sich ruhig nachzudenken. Hatte er alles beisammen oder hatte er irgendetwas

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