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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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hochreichte. Abelard würde ihm freiwillig folgen, er musst nicht geführt werden.
    »Pass auf dich auf, Will«, sagte Horace.
    Will nickte.
    »In spätestens drei Tagen bin ich zurück«, versprach er. »Darauf kannst du dich verlassen. Und halte die Augen offen, während ich weg bin.«
    Er gab Fersendruck und das Pony trabte los. Kobold folgte am Führseil. Er schien mittlerweile so gern in Gesellschaft der beiden Waldläuferpferde zu sein, dass er gar nicht gedrängt werden musste. Abelard schaute noch einmal zu der Gestalt unter der Decke, warf den Kopf, als wolle er sich verabschieden, und trabte los, um die anderen einzuholen.
    Eine Weile stand Horace da und sah ihnen nach, bis sie seinem Blick entschwunden waren.

    Die Versuchung, Reißer zum Galopp zu drängen, war groß. Will wusste jedoch, dass es auf lange Sicht besser war, ein langsameres Tempo einzuschlagen. Er ließ das Pony in einem gleichmäßigen Galopp laufen, denn diese Gangart konnten Waldläuferpferde stundenlang durchhalten. Kobold, der seine übliche Last nicht zu tragen hatte, konnte
ebenfalls gut mithalten. Das große Schlachtross schien es sogar zu genießen, frei laufen zu können.
    Will erreichte den Fluss und bog nach Osten ab, er folgte dem Ufer und suchte nach der nächsten Furt. Auf der Landkarte war eine Pferdefurt eingezeichnet, zu tief für jeden, der zu Fuß unterwegs war. Deshalb war sie Tennyson und seinen Leute auch versperrt geblieben.
    Nach einem etwa dreistündigen Ritt war Will an der Furt angelangt. Er drängte Reißer weiter in den Fluss hinein. Abelard folgte bereitwillig, nur Kobold scheute anfänglich, als er sah, wie Reißer bis zu den Schultern im Wasser versank. Ob das Schlachtross schließlich erkannte, dass es ja viel größer als das Pony war und deshalb nicht so tief einsinken würde oder nicht, es kam jedenfalls mit einem Mal angetrabt und stürzte sich mit einem solchen Tempo in die Fluten, dass das Wasser nach allen Seiten wegspritzte und die Wellen gegen Reißer schwappten.
    »Ruhig, Kobold«, befahl Will. Er hatte das Gefühl, dass das Schlachtross großen Spaß hatte  – und Spaß war nun wirklich etwas, woran ein Schlachtross nicht unbedingt gewöhnt war. Doch Kobold beruhigte sich rasch und bewegte sich dann gehorsam und ruhig weiter durch den Fluss, bis sie alle drei am anderen Ufer angelangt waren.
    Dort machte Will ein paar Minuten Pause.
    Er ließ die drei Pferde am Fluss trinken, aber nicht so viel, dass sie schwer und aufgebläht waren. Abelard und Reißer hörten selbstverständlich sofort auf, als er das Kommando gab. Kobold trank durstig weiter und musste weggeführt werden. Er schüttelte die Mähne und sah Will böse an. Der junge Waldläufer betrachtete ihn ruhig.
    »Kobold! Tu, was ich dir gesagt habe!«
    Er sagte es fest, ohne zu schreien, aber in seiner Stimme lag ein unmissverständlicher Kommandoton, der dem Schlachtross klarmachte, wer hier das Sagen hatte. Kobold sah zögernd noch einmal zum Fluss, ließ sich dann aber wegführen. Will tätschelte Kobolds Hals.
    »Guter Junge«, lobte er sanft. »Wir machen schon noch ein Waldläuferpferd aus dir.«
    Ein paar Schritte entfernt wieherte Reißer spöttisch.
    Du machst mir manchmal wirklich Spaß.

W ill war einige Stunden lang auf Reißer geritten, und nachdem sie jetzt auf der anderen Seite des Flusses angekommen waren, schien es eine gute Gelegenheit, die Pferde zu tauschen. Er lockerte Reißers Sattelgurt.
    Das kleine Pferd gab sich beleidigt.
    Ich kann immer noch weiter, weißt du.
    »Ich weiß, dass du das kannst«, sagte Will sanft. »Aber ich werde mich nachher noch auf dich verlassen müssen, wenn wir alle todmüde sind.«
    Reißer schüttelte seine Mähne und war einsichtig. Aber das bedeutete nicht, dass es ihm gefiel. Auch wenn Abelard sein Freund war, hätte er Will lieber selbst getragen.
    Will zog Abelards Sattelgurt enger. Auf irgendwelche Tricks brauchte er nicht zu achten. Anders als manche Pferde würde ein Waldläuferpony niemals die Lungen mit Luft aufblähen, während der Riemen festgezurrt wurde, nur um später die Luft auszuatmen und so den Riemen zu lockern. Will zog probeweise am Sattel und wollte schon den linken Fuß in den Steigbügel stellen, als er merkte, dass Abelard den Kopf drehte und ihn erwartungsvoll ansah.
    »Aber natürlich«, sagte er leise. »Entschuldige meine
schlechten Manieren.« Er sah dem Pferd in die Augen und sagte die Worte, die Walt ihm damals vor so vielen Jahren, vor der Hütte des

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