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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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    Er ging noch einmal alles durch und nickte dann zufrieden.
    Horace kehrte mit den Wasserschläuchen zurück und befestigte sie nacheinander an einem Sattel.
    Will sah ihm zu. »Einer sieht ganz leer aus.«
    Horace lächelte und ging zum Feuer.
    »Das ist er im Moment auch noch. Die anderen beiden sind für die Pferde, der hier ist für dich.« Er hob den Kaffeetopf und goss den Kaffee vorsichtig in den schmalen Hals des Wasserschlauchs. »Den kannst du unterwegs bestimmt brauchen. Ich nehme an, du hast nicht vor, irgendwo anzuhalten und Kaffee zu kochen?«
    Will schüttelte den Kopf. »Ich halte vielleicht an und mache ein paar Minuten die Augen zu, wenn es sein muss. Aber ich werde bestimmt kein Lager aufbauen.«
    »Dachte ich mir schon.« Horace schraubte den Deckel zu. »Der Kaffee wird noch eine Weile warm bleiben, aber selbst kalter Kaffee ist besser als schales Wasser.« Er lächelte dabei, und Will erwiderte das Lächeln dankbar.
    »Gute Idee, Horace.«
    Horace wünschte, er könnte mehr für seinen Kameraden tun, aber diese kleine, mitfühlende Geste sagte alles über ihre Freundschaft aus.
    »Außerdem hilft dir der Kaffee vielleicht, wach zu bleiben.«
    Ihrer beider Lächeln schwand, als sie an den langen Weg dachten, den Will vor sich hatte. Das Land war rau und wild und gefahrvoll. In solch abgelegenen Teilen des Königreichs wurden Fremde nicht immer freundlich empfangen, und es war gut möglich, dass irgendwelche Banditen ihr Unwesen trieben.
    »Ich wünschte, ich könnte dich begleiten«, sagte Horace leise. Sein Blick verriet, wie besorgt er war. Will schlug ihm auf die Schulter und lächelte ihn aufmunternd an.
    »Ich bin froh, dass du hier bist, um auf ihn aufzupassen«, sagte Will schließlich. »Das macht mir den Abschied leichter.« Beide sahen hinüber zu Walt, der still dalag.
    Horace nickte stumm, denn er traute seiner Stimme nicht. Abrupt drehte Will sich um und ging zu Walt. Er stützte sich auf einem Knie ab und nahm die rechte Hand seines alten Lehrmeisters in beide Hände.
    »Ich komme bald wieder, Walt. Das verspreche ich dir. Ich bin in drei Tagen wieder da. Du musst einfach nur auf mich warten, hörst du?«
    Walt bewegte sich, murmelte etwas und beruhigte sich dann wieder.
    Traurig schüttelte Will den Kopf. Es zerriss ihm das Herz, seinen väterlichen Freund so zu sehen. Walt, der sonst immer so stark, so klug und unbesiegbar war, nur noch ein Schatten seiner selbst.
    Will fühlte Walts Stirn. Die Temperatur war anscheinend gesunken. Die Stirn war warm, aber sie glühte nicht mehr fiebrig. Will stand auf und drehte sich zu Horace.
    »Behalte das Fieber im Auge. Wenn es wieder hochgeht, leg ihm kühle, feuchte Tücher auf die Stirn. Und mach die Wunde alle paar Stunden sauber. Jedes zweite Mal kannst du die Salbe darauf streichen.«
    Er bezweifelte, dass diese Behandlung der Wunde noch großen Zweck hätte. Die Vergiftung war wahrscheinlich schon zu weit in Walts Blutkreislauf vorgedrungen. Aber zumindest gab es Horace das Gefühl, etwas zu Walts Rettung beizutragen, und Will wusste, wie wichtig so etwas war.
    Er fasste Horace’ rechte Hand, dann umarmten sie beide sich kurz.
    »Ich kümmere mich um ihn, Will. Ich bewache und schütze ihn mit meinem Leben«, versprach Horace.
    Will nickte, das Gesicht an die Schulter seines Freundes gepresst.
    »Das weiß ich. Und halte nachts Wache. Nur für alle Fälle. Dieser genovesische Söldner könnte womöglich zurückkommen.«
    Er löste sich aus der Umarmung.
    Horace lächelte freudlos. »Weißt du, ich wünsche mir fast, dass er das tut«, sagte er grimmig.
    Sie gingen zusammen zu den Pferden. Abelard trat nervös von einem Fuß auf den anderen und rollte die Augen. Will ging zu ihm, legte seine Hände links und rechts an seinen Kopf und blies sanft in seine Nüstern, damit das Pferd merkte, dass es nun aufpassen musste.
    »Ich weiß, dass du dir Sorgen machst«, sagte er leise. »Aber du musst jetzt mitkommen. Verstanden? Du gehst mit mir und wir holen für ihn Hilfe.«
    Das kleine Pferd schüttelte die Mähne auf die typische Art
der Waldläuferponys. Er hörte auf, nervös mit den Hufen zu scharren und zu wiehern, sondern stand aufmerksam da.
    Horace schüttelte erstaunt den Kopf »Ich könnte schwören, er hat verstanden, was du gesagt hast.«
    Will tätschelte Abelard und sah ihn liebevoll an.
    »Das hat er auch«, erwiderte er. Dann schwang er sich in Reißers Sattel und nahm Kobold am Führseil, das Horace ihm

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