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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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»Wir brauchen ihn noch.«
    »Ihm geht es bestens«, erwiderte Will. »Den bringt so schnell nichts um. Und für uns muss er ja nur reden können, nicht stehen.«
    Auf Malcolms Zeichen hin stellte Horace den Genovesen auf die Füße. Der Gefangene beschimpfte ihn in seiner Muttersprache, woraufhin Horace einen Schritt auf ihn zumachte und ihn durchdringend ansah. Etwas im Blick des jungen Ritters machte dem Gefangenen klar, dass er besser den Mund hielte.
    »Wie heißt du?«, fragte Malcolm ihn in Algemeen, der überall gesprochenen Sprache. Der Genovese blickte ihn geringschätzig an und zuckte mit den Schultern. Es war eine Beleidigung und es war ein großer Fehler. Horace schlug ihn mit der offenen Hand so heftig ins Gesicht, dass der Kopf regelrecht zur Seite flog.
    »Pass mal auf, du Mistkerl«, knurrte Horace. »Wir mögen dich nicht besonders. Wir haben kein Interesse daran, dass es dir gut geht. Um genau zu sein, je schlechter es dir geht, desto besser.«
    »Dein Name?«, wiederholte Malcolm.
    Horace merkte, dass der Gefangene wieder mit den Schultern zucken wollte, und ballte die Hand zur Faust.
    »Horace!«, rief Malcolm. Er brauchte den Mann bei Bewusstsein, um Antwort auf seine Fragen zu bekommen.
    Horace hielt die geballte Faust vor das Gesicht des Genovesen. »Er kann auch mit einer gebrochenen Nase noch reden.«
    Doch der Genovese war offenbar zu dem Schluss gekommen, dass es sich nicht lohnte, noch mehr Schläge einzustecken.
    »Bacari«, antwortete er mit einem Schulterzucken. Es schien seine Lieblingsgeste zu sein. Und sie besagte: »Also, mein Name ist Bacari, und wenn schon?«
    Seine arrogante und abfällige Art machte Horace nur noch wütender. Malcolm merkte das und trat rasch dazwischen. Er deutete zum Lagerfeuer.
    »Bring ihn dort hinüber zu Walt, ja?«, bat er Horace und ging ebenfalls zum Lagerfeuer und setzte sich im Schneidersitz. Horace packte Bacari am Kragen und schleifte ihn zum Feuer. Er setzte ihn Malcolm gegenüber und blieb mit verschränkten Armen direkt neben ihm stehen.
    »Lass uns ein bisschen mehr Raum, bitte«, bat Malcolm freundlich.
    Horace machte einen Schritt zurück, ließ den Gefangenen jedoch nicht aus den Augen.
    »Also, Bacari.« Malcolms Ton war ruhig und sanft. »Du hast unseren Freund hier mit einem Bolzen angeschossen.« Er deutete auf Walt, der ein paar Schritte entfernt lag, und dessen Brust sich beim Atmen kaum mehr hob.
    Bacari schien den Waldläufer erst jetzt zu bemerken und seine Augen wurden groß. Immerhin hatte er bei seiner Beerdigung zugesehen. Oder zumindest geglaubt, es zu tun.
    »Er lebt noch?«, rief er überrascht aus. »Er müsste doch längst tot sein!«
    »Tut uns leid, dich enttäuschen zu müssen«, sagte Horace sarkastisch.
    Malcolm fuhr unbeirrt fort. »Du hast die Spitze deines Bolzens mit einem Gift versehen.«
    Bacari zuckte wieder mit den Schultern. »Vielleicht«, sagte er obenhin.
    Malcolm schüttelte den Kopf. »Du hast es nicht vielleicht, sondern ganz sicher getan. Du hast die Spitze deines Bolzens mit Aracoina vergiftet.«
    Nun war Bacari doch überrascht, und er fragte sofort: »Wie kannst du das wissen?« Zu spät wurde ihm klar, dass er sich damit verraten hatte.
    Malcolm lächelte kühl. »Ich weiß so manches.«
    Bacari erholte sich rasch von seiner Überraschung und schob in einer frechen Geste die Unterlippe vor.
    »Dann weißt du auch das Gegenmittel«, sagte er. »Warum gibst du es ihm nicht?«
    Malcolm beugte sich vor und sah seinem Gegenüber in die Augen.
    »Weil ich weiß, dass es zwei Gegenmittel gibt«, sagte er. Wieder sah man dem Genovesen die Überraschung an, auch wenn er sich schnell zusammenriss. »Und ich weiß auch, dass das falsche Gegenmittel ihn töten wird«, schloss Malcolm.
    »Che sarà, sarà«, antwortete Bacari.
    »Was hat er gesagt?«, fragte Horace sofort. Malcolm winkte ab.
    »Er sagte: Was geschehen wird, wird geschehen . Offensichtlich ist er ein Philosoph.« Malcolm wandte sich wieder dem Gefangenen zu. »Sprich Allgemeen. Das ist die letzte Warnung. Sonst könnte es sein, dass mein großer Freund hier nachhilft und dir die Ohren abschneidet und sie in deinen frechen Hals stopft.«
    Es war der fast freundliche Ton, in dem die Drohung vorgebracht wurde, die sie so bedrohlich machte  – dies und der durchdringende Blick, mit dem Malcolm den Gefangenen musterte.
    Bacari schlug die Augen nieder. »In Ordnung. Ich spreche«, sagte er leise.
    Malcolm nickte. »Gut. Nun verstehen wir uns.« Ihm

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