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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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die Pfeile genauer ansah, »sind diese Pfeile hier viel zu schwer für diesen Bogen.«
    Walt und Crowley tauschten ein kleines Lächeln aus. »Der Bogen ist nicht zum Schießen«, sagte Crowley. »Er ist lediglich ein Vorwand, die Pfeile zu besitzen. Komm mit!«
    In der Lichtung, wo die Pferde weideten, deutete er auf einen Packsattel. »Der gehört jetzt dir«, sagte er mit erwartungsvoller Stimme.
    Will runzelte die Stirn. »Mit meinem alten ist alles in Ordnung«, erwiderte er und fragte sich, was das sollte. Er betrachtete den neuen Packsattel. Er sah unauffällig aus, abgesehen von einem ungewöhnlichen Sattelknauf. Nein, bei näherer Betrachtung war das ganze Packgestell anders als üblich.
    »Auf das hier sind wir sehr stolz«, sagte Crowley. Er griff nach unten und fasste eines der Teile des Packgestells. Will sah jetzt, dass es etwas länger war als sonst und wie ein flaches S geformt war, außerdem hatte es eine Einkerbung im Metall. Wie schon bei dem Umhang kam ihm etwas daran bekannt vor. Crowley grinste, dann griff er ans Ende des Sattels und zog ein einfaches, in Leder gewickeltes Holzstück heraus mit einer Kerbe an jedem Ende.
    Während Will neugierig zusah, steckte Crowley die einzelnen Teile zusammen. Erst da begriff Will, was er vor sich hatte.
    »Meine Güte!«, rief er aus. Kein Wunder, dass ihm das flache Metallstück bekannt vorgekommen war. Als er die Lehre bei Walt anfing, war er noch zu klein für einen Langbogen gewesen. Stattdessen hatte er einen doppelt geschwungenen Bogen bekommen. Und nun, da Crowley die einzelnen Teile zusammengesteckt hatte, blickte er genau auf einen solchen Bogen, und zwar einen, der in drei Teile zerlegt werden konnte.
    »Die Waffenschmiede haben ihn für uns gemacht«, erklärte Walt leise. »Wir hatten die Idee schon länger und sie haben bereits eine ganze Weile daran gearbeitet.«
    Crowley reichte Will den Bogen, der ihn in den Händen wog und begutachtete. Die Kunstfertigkeit der Handwerker war beeindruckend. Crowley gab Will eine Bogensehne und forderte ihn auf, den Bogen zu spannen.
    Als Will damit fertig war, nickte er zufrieden. »Schon besser«, sagte er.
    Walt reichte ihm einen der Pfeile aus dem Köcher. »Probier ihn aus«, sagte er und deutete auf einen Baum, etwa hundertzwanzig Fuß entfernt.
    Will legte den Pfeil an, zog zweimal probeweise, dann hob er den Bogen, ohne den Blick vom Ziel zu wenden, und schoss.
    Der Pfeil schlug in den Baumstamm ein, allerdings fast eine Handbreit unter der Stelle, auf die er gezielt hatte. Für einen Schützen seines Formats war das enttäuschend.
    Walt hob die Hand. »Wundere dich nicht. Dies ist ein völlig neuartiger Bogen. Sobald du ein wenig damit
geübt hast, wirst du deine Treffsicherheit wiedergewinnen.«
    Will nickte nachdenklich. Der Pfeil hatte den Baum mit beeindruckender Durchschlagkraft getroffen. »Reicht er auch dreihundert Fuß weit?«, fragte er.
    Walt nickte. »Vielleicht sogar noch etwas weiter. Du siehst, es ist zwar nicht dein Langbogen, aber du wirst nicht waffenlos sein. Und natürlich hast du auch weiterhin deine Handschläger.«
    Will nickte. Handschläger waren ein weiterer Bestandteil der Ausstattung von Waldläufern. Es handelte sich dabei um Messingzylinder, die so in eine geballte Faust passten, dass an beiden Seiten ein Stück gerundetes Metall herausschaute. Ein Schlag damit gegen das Kinn oder den Schädel würde mit großer Wahrscheinlichkeit auch den stärksten Gegner außer Gefecht setzen. In der Hand eines guten Messerwerfers – wie zum Beispiel eines Waldläufers – konnte ein Handschläger auch als Wurfgeschoss verwendet werden.
    »Sehr gut«, sagte Crowley und rieb sich erfreut die Hände. »Das wäre dann alles. Eines noch: Sobald du dich auf Burg Macindaw eingefunden hast, werden wir dir eine Vertrauensperson schicken, für den Fall, dass du Nachrichten an uns zu übermitteln hast.«
    Will blickte auf. »Und wer wird das sein?«
    Der Oberste Waldläufer zuckte mit den Schultern. »Das ist noch nicht entschieden. Aber wir werden jemanden wählen, den du erkennst.«
    Walt legte eine Hand auf Wills Schulter. »Solltest du Hilfe brauchen, kannst du dich immer an Meralon wenden.
Aber selbstverständlich nur in einem Notfall. Es ist lebenswichtig, dass du deine wahre Identität geheim hältst. Er hat sogar die ausdrückliche Anweisung, einen großen Bogen um dich zu machen. Wenn er in deiner Nähe gesehen wird, könnte es sein, dass die Leute den Mund überhaupt nicht mehr

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