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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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noch?«
    Berrigan antwortete nicht sofort, sondern drehte sich zu Will. »Lass uns doch noch ein Lied hören, Will. Alles, was du möchtest. Also los!«, forderte er ihn auf.
    Will griff nach der Mandola und… und wieder setzte sein Kopf aus.
    Berrigan hob die Hände. »Seht ihr, was ich meine?«, sagte er. »Der Laie schreckt immer zurück, wenn er gebeten wird, etwas vorzutragen.« Er drehte sich zu Will. »Kennst du Schönste Jenny ? Alte Heimat? Bin ein fahrender Gesell? «
    Er zählte die Titel schnell nacheinander auf und Will nickte düster. Berrigan lächelte. »Nun, jedes der Lieder hätte ausgereicht«, sagte er. »Die Sache ist, man muss sie nicht nur kennen. Sie müssen einem auch zur richtigen Zeit einfallen. Aber das können wir üben.«
    Will blickte zu Walt, woraufhin dieser sagte: »Berrigan wird einen Teil des Weges mit dir reisen, um dich noch zu unterweisen«, sagte er.
    Will lächelte seinen neuen Gauklermeister an. Langsam freundete er sich mit dem Gedanken an und hatte nicht mehr das Gefühl, einfach ins kalte Wasser geworfen zu werden.
    »Damit könnt ihr genauso gut gleich anfangen«, sagte Crowley. Er füllte die Kaffeetassen neu und lehnte sich dann bequem gegen einen Baumstamm. »Lasst uns ein Liedlein hören.«
    Berrigan blickte fragend zu Will.
    »Bunte Wälder «, schlug Will ohne zu zögern vor.
    Berrigan lächelte. »Er lernt schnell«, sagte er zu Walt, der diese Einschätzung mit einem Kopfnicken bestätigte.
    Ehe Berrigan mit dem Unterricht begann, deutete er auf Wills Mandola.
    »Eine Saite muss vorher neu gestimmt werden«, sagte er zu ihm.
    »Das hatte ich auch schon gemerkt«, sagte Walt in überlegenem Tonfall zu Crowley.

A m folgenden Morgen unterzog sich Will der Verwandlung vom Waldläufer zum Gaukler.
    Sein gesprenkelter Umhang in Braun, Grau und Grün wurde eingetauscht gegen einen, der besser zu seiner neuen Aufgabe passte. Will war froh, dass Walt und Crowley nicht allzu bunte Farben, sondern ein einfaches Schwarz-Weiß-Muster ausgewählt hatten. Er legte den Umhang mit Kapuze mit einem Schwung um die Schultern. Das Kleidungsstück kam ihm sofort vertraut vor. Einen Moment später wusste er, was es außer dem Schnitt und der Kapuze noch war: Das Muster des Umhangs war ähnlich gewebt wie das auf seinem Waldläuferumhang. Es gab dem Träger Schutz, indem es ihn leichter mit der Umgebung verschmelzen ließ.
    Walt schien seine Gedanken zu erraten und nickte bestätigend. »Ja, es ist ein Umhang, mit dem du dich notfalls auch verbergen kannst. Er hat zwar nicht die Farben des Waldes, aber wohin du gehst, werden diese Farben nützlicher sein.«
    Da fiel es Will ein. Norgate würde im Winter von einer dicken Schneedecke bedeckt sein. Eine genauere Betrachtung
des Musters zeigte ihm, dass die dunklen Flecken des Mantels in Wirklichkeit gar nicht richtig schwarz waren, sondern eher dunkelgrau. Einem Träger, der in der Kunst bewandert war, sich ungesehen zu bewegen, würde dieser Umhang gute Dienste leisten. In einer Gaststube würde der Umhang natürlich wie ein ganz normales gemustertes Kleidungsstück eines Gauklers aussehen.
    Als Nächstes reichte Crowley ihm ein ärmelloses Wams, das aus hauchdünnem grauem Leder gemacht war. »Deine Doppelscheide kannst du nicht tragen«, sagte er und deutete auf Wills Gürtel. »Die wird nur von den Waldläufern benutzt und würde dich verraten.«
    »Oh«, stieß Will unsicher hervor. Er fühlte sich überhaupt nicht wohl bei dem Gedanken, seinen großen Sachs und das kleinere Wurfmesser nicht bei der Hand zu haben.
    Crowley beruhigte ihn sofort. »Den Sachs kannst du behalten«, erklärte er. »Viele Leute tragen ähnliche Messer bei sich. Und dieses Wams verfügt über eine eingenähte Scheide für dein Wurfmesser.«
    Will zog sein Wurfmesser hervor und schob es in die dafür vorgesehene Tasche. Es passte genau. Walts nächste Worte ließen seine Laune jedoch wieder sinken.
    »Ich fürchte, den Langbogen kannst du nicht mitnehmen. Ein Gaukler hat so etwas einfach nicht«, erklärte er. Er nahm den Langbogen und legte ihn zur Seite. Stattdessen reichte er ihm einen kleinen Jagdbogen und einen Köcher mit dazu passenden Pfeilen.
    Will betrachtete die unscheinbare Waffe. Er bezweifelte, dass das Zuggewicht mehr als zwanzig oder dreißig
Pfund betrug. »Den kann ich genauso gut auch hierlassen«, sagte er. »Damit kann ich ja nicht viel weiter als über meine Nasenspitze hinaus schießen. Außerdem«, fügte er hinzu, während er sich

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