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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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schmalen Pfad, den sie auf der Karte eingekreist hatte. Der Himmel war bedeckt und es wehte ein beißender Wind. Als die Sonne doch einmal herauskam, merkte Will, dass er wohl etwas spät dran war. Auf einen Schenkeldruck hin fiel Reißer in einen leichten Trab. Auch die Hündin lief nun schneller. Will
betrachtete sie aufmerksam. Die Leichtigkeit, mit der sie sich bewegte, ließ darauf schließen, dass sie diese Geschwindigkeit mit großer Ausdauer und sehr lange beibehalten konnte, wenn es sein musste.
    Es war die Hündin, die Alyss zuerst bemerkte, als sie sich dem Wald näherten. Sie wedelte mit dem buschigen Schwanz und rannte geradewegs auf Alyss zu, die halb verdeckt im Schatten einer Baumgruppe stand. Reißer hob den Kopf, als wolle er sagen: Ich hab sie auch gesehen , und Will tätschelte dem kleinen Pferd begütigend den Hals.
    »Ich weiß«, sagte er.
    Am Vortag hatte Alyss sich als Frau edler Abstammung in teuren Stoff gekleidet. Von dieser Pracht war nun nichts mehr zu sehen. Heute trug sie eine schlichte kurze Tunika, graue Beinkleider und kniehohe Reiterstiefel. Ein Umhang, der ihr bis zur Taille ging, lag um ihre Schultern, und ihr glänzendes blondes Haar wurde durch eine gefiederte Jagdmütze gebändigt. Die grauen Beinkleider zeigten ihre langen und sehr schön geformten Beine, kein Wunder also, dass Will diese Alyss der sorgfältig frisierten, eleganten Lady Gwendolyn vorzog. Ihr Dolch steckte in einer wunderbar gearbeiteten Lederscheide und hing an einem breiten Ledergürtel, der ihre Tunika um die Taille zusammenfasste.
    Alyss lächelte, als er auf sie zuritt. »Du bist spät dran«, sagte sie und streckte ihm die Hand entgegen. Er hielt sie am Handgelenk und zog sie hoch zu sich auf das Pony. Sie schwang sich gelenkig hinter ihn und schlang die Arme um Wills Taille.
    »Wo ist denn dein Pferd?«, fragte Will – nicht dass es ihn gestört hätte, wenn sie nun mit ihm ritt und dabei die Arme um ihn legte.
    »Es reitet mit meiner Eskorte weiter«, erklärte sie. »Und mit einer wunderbaren Puppe als Lady Gwendolyn, die am Sattel festgebunden ist und ihren Reitumhang trägt.«
    Will drehte den Kopf, um sie anzusehen. »War das notwendig?« , fragte er.
    Alyss zuckte mit den Schultern.
    »Vielleicht nicht. Aber kurz nachdem sie ohne mich davonritten, folgten ihnen Soldaten zu Pferd. Es mag ein Zufall gewesen sein, aber wer weiß? Ist das da vorne nun schon dieser unheimliche Grimsdellwald?« Sie deutete auf den Wald, der sich dunkel vor ihnen erstreckte.
    »Das ist er, genau.« Will verspürte ein flaues Gefühl im Magen.
    Sie ritten am Waldrand entlang Richtung Süden, bis sie den gespaltenen Eichenbaum entdeckten, anhand dessen Will sich die Stelle gemerkt hatte, wo er vor zwei Nächten in den Wald gegangen war. Bei Tageslicht war es nicht nötig, vom Pferd zu steigen, es reichte, wenn sie sich gelegentlich duckten, um Ästen und Zweigen auszuweichen.
    Dank Wills hervorragender Ausbildung fanden sie auch die Wege, die er in der Nacht genommen hatte, sofort wieder.
    »Wo hast du die Lichter denn gesehen?«, fragte Alyss.
    Er sah sich aufmerksam um, dann deutete er zur Seite.
»Sie bewegten sich in diese Richtung. Schwer zu sagen, wie weit weg sie waren.«
    Alyss betrachtete das dichte Unterholz und die eng stehenden Bäume. »Es kann nicht allzu weit gewesen sein, sonst hättest du sie niemals durch das Gestrüpp hindurch sehen können. Komm mit!« Sie glitt aus dem Sattel.
    Will stieg ab, und Alyss schlug vor, in die Richtung zu gehen, wo er die Lichter gesehen hatte.
    Will gab Reißer den Befehl, auf dem Pfad zu bleiben, dann schnippte er mit den Fingern und befahl der Hündin vorauszugehen. Erst musste er jedoch den Sachs ziehen und den Weg durch tief hängendes Geäst und verschlungene Ranken freimachen.
    Unvermittelt standen sie dann auf einem schmalen, aber zweifellos von Menschenhand gemachten Pfad, der neben dem Hauptpfad verlief, den sie gekommen waren.

A lyss schaute sich nach beiden Seiten um. »Sieh einer an! Weißt du noch, wohin sich die Lichter bewegten?«
    Will hatte diese Frage bereits erwartet. »Ich denke, es war entlang dieses Pfades.«
    Alyss deutete auf den Boden. »Ich bin keine Fährtenleserin, aber ihr Waldläufer seid es. Irgendwelche Spuren?«
    Will ging mit einem Knie auf den Boden und untersuchte ihn genau. »Es gibt Spuren«, stellte er fest, doch das ist auf einem solchen Pfad nichts Ungewöhnliches.«
    »Und da ist nichts, was darauf schließen ließe, dass hier

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