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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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nickte. Er war nicht einmal überrascht, dass Alyss den Unterschied kannte. Er öffnete den Kasten und merkte, wie der Kämmerer ein wenig näher trat und genau zusah, wie er die Saiten stimmte.
    »Nur das Instrument, du brauchst nicht zu singen«, sagte Alyss.
    Mit gerunzelter Stirn begann Will, die Eingangsmelodie zu einem alten Volkslied zu spielen. Den Kopf zur Seite gelegt, hörte der Kämmerer genau zu. Alyss wiederum beobachtete den Kämmerer. Nach etwa der Hälfte des Liedes blickte er zu ihr und nickte, woraufhin Alyss zu Will sagte, er könne aufhören. Verblüfft spielte er die Strophe zu Ende und sah sie fragend an.
    Flüsternd deutete sie auf den Kämmerer. »Gib Max die Mandola. Er wird für dich weiterspielen, während wir uns unterhalten.«
    Jetzt begriff Will und reichte ihm sein Instrument.
    Max nahm es und begann sofort zu spielen. Will merkte, dass der Mann seinen Stil genau nachahmte. Da war dieses leichte Verzögern vor dem Akkordwechsel – ein Fehler, den Will ständig auszumerzen versuchte.
    Alyss nahm ihren alten Freund zur Seite, näher ans Fenster, aber nicht so nahe, dass sie von außen gesehen werden konnten. »Jetzt können wir reden. Jeder Lauscher wird hören, wie der Musikant der eingebildeten Lady Gwendolyn vorspielt.«
    »Wer hat sich denn Lady Gwendolyn überhaupt ausgedacht?« , fragte Will.
    Alyss schüttelte den Kopf. »Oh, es gibt sie wirklich. Sie ist zwar nicht gerade die Schlaueste, aber unglaublich loyal. Als wir herausfanden, dass sie vorhatte, um diese Zeit hierher zu reisen, war sie einverstanden, dass ich ihren Platz einnehme. Es war für uns eine unverhoffte Gelegenheit. Die Dame wurde von Lord Syron eingeladen, hier im Winter haltzumachen, lange bevor all diese merkwürdigen Vorkommnisse stattfanden. Orman konnte ja wohl kaum eine Einladung zurückziehen, die sein Vater ausgesprochen hatte. Ich habe Tage damit verbracht, ihr komisches Gekicher zu üben, weißt du«, fügte sie hinzu.
    Will lächelte. »Ist das alles wirklich notwendig?« Er deutete auf Max, der inzwischen ein anderes bekanntes Lied spielte.
    Alyss zuckte mit den Schultern. »Vielleicht nicht. Aber wir können nie sicher sein, ob nicht jemand lauscht oder uns beobachtet, und es ist immer besser, davon auszugehen, dass jemand das tut. Deshalb musste ich dich auch warten lassen, tut mir leid.«
    Er zuckte mit den Schultern. Natürlich hatte sie recht. Er erinnerte sich an die Dienstboten, die ihn im Vorzimmer sitzen gesehen hatten. Jeder von ihnen konnte Orman darüber berichten. Er blickte zu Max. »Er ist sehr gut«, stellte er fest. Dann verbesserte er sich: »Ich meine, er ist sehr gut darin, schlecht zu sein.« Mit einem Grinsen fügte er hinzu: »Spiele ich wirklich so schlecht?«
    Alyss berührte seine Hand. »Ach, du spielst doch gar nicht so schlecht. Aber wir können ihn schließlich nicht wie einen Meister seines Fachs spielen lassen und erwarten,
dass die Leute glauben, du seist es. Jetzt sag mir, was hast du bisher herausgefunden?«
    Will schüttelte den Kopf. »Nicht sehr viel, was wir nicht bereits wissen. Alle Leute in dieser Gegend haben Angst. Niemand redet viel. Ich habe Syron noch nicht gesehen, aber Orman macht auf mich nicht gerade einen sehr liebenswürdigen Eindruck.«
    Alyss nickte. »Ich stimme dir zu. Hast du die Bücher auf seinem Schreibtisch gesehen?« Will schüttelte den Kopf, woraufhin sie sagte: »Zaubersprüche und Beschwörungen war der Titel des einen. Zauberei und Schwarze Kunst lautete der des anderen. Es lagen noch mehr Bücher dort, aber ich konnte nur diese beiden Titel erkennen.«
    Will nickte. »Das erklärt die Lücken in den Regalen der Bibliothek.«
    Alyss setzte sich, zog die Füße an und lehnte sich seitlich auf die Bank. Will fand diese Haltung besonders anmutig. »Was ist mit Keren?«, fragte sie. »Hast du ihn schon kennengelernt?«
    »Ja. Er scheint ein netter Mann zu sein. Geradeheraus. Zwischen ihm und Orman herrscht nicht eben innige Zuneigung. Orman riet mir kurz vor deiner Ankunft, mich von ihm fernzuhalten.«
    Alyss sah nachdenklich drein. »Also wäre es nicht ratsam für dich, seine Gesellschaft zu suchen, um mehr über ihn herauszufinden?«
    Will nickte.
    Alyss seufzte. »Vielleicht könnte ich es tun, ich denke, es passt zu Lady Gwendolyns Art, mit ihm zu tändeln –
besonders da er im Rang unter ihr steht. So kann sie sicher sein, dass daraus nichts weiter erwächst.«
    Will stellte zu seiner eigenen Überraschung fest, dass ihm das

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