Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
Vom Netzwerk:
überhaupt nicht behagte. Keren war gut aussehend, freundlich und durch seine offene Art sehr anziehend für Frauen.
    Alyss lächelte ihn an, so als könnte sie seine Gedanken lesen.
    »Es wäre nur Lady Gwendolyn, die mit ihm tändelt, Will. Und sie ist verlobt, also käme es zu keinen Vertraulichkeiten, wie ich schon sagte.«
    Sie mag verlobt sein, aber du bist es nicht, dachte Will, doch er verdrängte diesen Gedanken sofort. Alyss erledigte schließlich nur ihre Aufgabe.
    Alyss war mit den Gedanken bereits woanders. »Ich ließ einen Mann außerhalb des nächsten Dorfes zurück, falls wir mit Walt oder Crowley in Verbindung treten müssen. Er hat sein Lager draußen im Wald aufgeschlagen, mit einem halben Dutzend Brieftauben, für den Fall, dass wir etwas zu berichten haben.«
    Will räusperte sich. »Ehrlich gesagt, gibt es etwas, was wir ihnen vielleicht mitteilen sollten«, sagte er.
    Alyss sah ihn neugierig an. Will zögerte, er wusste, wie lächerlich das klingen würde, was er zu sagen hatte.
    »Gestern sah ich im Wald von Grimsdell den Krieger der Nacht«, berichtete er.

A lyss hörte aufmerksam zu, als Will von dem Vorfall der vergangenen Nacht berichtete. Und nicht nur sie, bemerkte Will. Auch Max war ganz Ohr. Als er die Stelle erreichte, wo die riesige Gestalt aus dem Nebel auftauchte, wurde das flüssige Spiel etwas holprig. Will konnte ihm nicht einmal einen Vorwurf machen.
    Alyss machte sich hin und wieder in einem kleinen ledergebundenen Buch Notizen. Jetzt las sie diese noch einmal durch. Das Kinn in die Hand gestützt, sah sie zu Will hoch und sagte: »Das muss ganz schön unheimlich gewesen sein.«
    »Das war es auch«, gab Will unumwunden zu. Sie beide kannten sich lange genug, um einander nichts vorzuspielen. Außerdem wurde von ihm erwartet, dass er eine wahrheitsgemäße Darstellung der Lage gab – einschließlich seiner eigenen Empfindungen.
    Nachdenklich trommelte Alyss mit den Fingern auf den Tisch und las noch einmal in ihren Aufzeichnungen. »Deine Hündin …«, begann sie, »wie heißt sie noch mal?«
    »Ich habe ihr keinen Namen gegeben. Ich rufe sie meistens nur meine Kleine oder so.«
    Das war eher nebensächlich, deshalb erwiderte Alyss: »Wie dem auch sei. Jedenfalls sagtest du, sie knurrte, als du zum ersten Mal diese Lichter entdecktest.«
    »Ja.«
    »Und als du das Flüstern hörtest, was tat sie da?«
    Er versuchte, sich genau an die Geschehnisse zu erinnern. »Sie hatte den Kopf zur Seite gelegt«, sagte er schließlich. »Es war typisch für einen Hund, der ein eigenartiges Geräusch hört.«
    »Gut, und dann …«, Alyss machte eine Pause und blickte noch einmal auf ihre Notizen, »dann sahst du den Krieger der Nacht und danach hörtest du ihn sprechen, richtig?«
    Will nickte.
    »Wie viel Zeit verging zwischen dem ersten Wahrnehmen der Gestalt und dem Moment, als sie sprach?«
    Will ließ sich Zeit mit der Antwort, er wusste selbst, wie wichtig es war, sich auch an Kleinigkeiten zu erinnern. »Da war auf jeden Fall eine Zeitspanne zwischen beiden«, antwortete er schließlich. »Vielleicht zwanzig Sekunden. Nicht weniger. Es ist schwer, das genau zu sagen, denn ich hatte ziemliche Angst«, fügte er hinzu.
    Alyss nickte mitfühlend. »Das glaube ich dir. Ich wäre schon längst vorher schreiend davongelaufen.« Dann kam sie auf den Punkt zu sprechen, der ihr aufgefallen war. »Du sagtest, als die Gestalt sprach, sprang der Hund auf und knurrte?«
    »Stimmt.« Plötzlich verstand er, was sie meinte, noch bevor Alyss es aussprach.
    »Also war die Hündin durch die Erscheinung an sich nicht beunruhigt?«
    Will schüttelte den Kopf. »Nein. Sie sprang erst auf und knurrte, als wir die Stimme hörten.«
    Alyss nickte. »Sie benahm sich wegen der Geräusche und Lichter so … was von einem Hund nicht anders zu erwarten ist. Aber was die riesenhafte Gestalt des Kriegers betrifft…?«
    Sie sprach nicht weiter, daher vollendete Will den Satz für sie.
    »Davon nahm sie keine Notiz. Sie sah sie nicht. Oder wenn sie es tat, fand sie es nicht bedrohlich.«
    Alyss lehnte sich zurück. »Weißt du, Will, ich habe kaum Erfahrung mit Übernatürlichem, aber ich habe gehört, dass Tiere in dieser Hinsicht sehr viel feinfühliger sind als wir und Dinge wahrnehmen, lange bevor wir Menschen es tun. Trotzdem blieb der Hund sitzen und rührte sich nicht, während du im Nebel einen riesigen Krieger gesehen hast.«
    »Denkst du vielleicht, ich habe es mir nur eingebildet?« , fragte Will

Weitere Kostenlose Bücher