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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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hinweisen.«
    »Aber bei dieser Entfernung …«, sagte Will skeptisch.
    »Es gibt Mittel und Wege, Licht so zu bündeln, Will, glaub mir. Es ist teuer und aufwendig, und man benötigt ein besonderes Wissen, aber es ist möglich.«
    Will war noch nicht überzeugt. »Hier gibt es keine Wand, auf die man den Lichtschein richten könnte.«
    »Doch, eine Nebelwand«, erklärte Alyss. »Der Nebel ist dick wie ein Vorhang. Das erklärt auch das Wabern, das dir aufgefallen ist.«
    Will musste zugeben, dass Alyss’ Erklärungsversuch etwas für sich hatte. Und wenn das stimmte, was sie vermutete, dann würde er jemandem den Schrecken dieser Nacht heimzahlen.
    »Jemand gibt sich große Mühe, Besucher aus dem Wald fernzuhalten«, stellte Alyss nachdenklich fest. »Ich frage mich, warum?«
    Erleichterung mischte sich bei Will jetzt mit Wut.
    »Also los, finden wir den Kerl und fragen ihn«, schlug er grimmig vor.
    Alyss blickte hoch zur Sonne und schüttelte den Kopf. »Wir haben keine Zeit mehr. Meine Eskorte wird bald hier sein, um mich abzuholen. Und da ihnen jemand folgt, können sie wohl kaum sinnlos weiter im Kreis reiten, während ich hier im Wald Verstecken spiele.«
    »In Ordnung«, sagte Will. »Du gehst zurück. Ich suche diesen … wer immer das auch ist.«
    Alyss legte eine Hand auf seinen Arm und ließ sie dort, bis Will ihr in die Augen sah. Sie schüttelte leicht den Kopf, denn sie las Wut und Entschlossenheit in seinen Augen.
    »Nicht jetzt, Will. Lass es erst einmal gut sein und wir kommen später zurück … zusammen!«
    Er antwortete nicht, deshalb sagte Alyss zu ihm: »Lass uns erst noch ein paar Nachforschungen anstellen. Je
mehr wir vorher in Erfahrung bringen, desto besser. Das weißt du doch auch.«
    Widerstrebend nickte er. Schon während seiner Lehrzeit hatte er gelernt, dass es am besten war, so viel wie möglich zu wissen, bevor man sich auf feindliches Gelände begab.
    Alyss lächelte ihn an und nahm die Hand von seinem Arm. »Dann bring mich jetzt zurück zum Waldrand.«
    »Du hast recht«, gab Will nun zu, als er sich auf Reißer schwang und sich dann vorbeugte, um Alyss aufs Pferd zu helfen. »Es ist nur so, dass ich gerne jemanden für den ausgestandenen Schrecken zur Rechenschaft gezogen hätte.«
    Alyss legte die Arme um seine Taille und drückte ihn sanft. »Das verstehe ich ja. Und glaub mir, du wirst diese Möglichkeit noch bekommen.« Sie schwieg, als sie durch den Wald zurückritten und sich immer wieder über Reißers Hals beugen mussten, um tief hängenden Ästen auszuweichen. »Weißt du«, sagte sie, als sie aus dem schlimmsten Dickicht heraus waren, »vielleicht sollten wir Walt und Crowley eine Nachricht schicken, damit sie wissen, was wir bisher herausgefunden haben. Könnte ja sein, dass sie auch eine Idee dazu haben. Wir werden ihnen eine Brieftaube schicken.«
    Brieftauben, das wusste Will, wurden vom Diplomatischen Dienst darauf abgerichtet, immer wieder zum letzten Rastplatz zurückzukehren. Sobald die Taube in ihrer Heimat angekommen wäre und sich ausgeruht hätte, könnte sie wieder dorthin zurückfliegen, wo sie hergekommen war. Niemand wusste, wie die Vögel es schafften,
sich diese Strecken zu merken, doch sie waren zur Verständigung während eines Krieges unersetzlich.
    »Ich werde beobachtet, also muss ich zurück zur Burg. Aber du kannst zurückreiten, dich mit dem Taubenzüchter treffen und einen Bericht schicken, oder?«
    Will nickte. Es gab auf jeden Fall eine Menge zu berichten  – auch wenn bis jetzt noch keine Schlüsse daraus gezogen werden konnten.
    »Wo finde ich den Mann?«
    Alyss beschrieb ihm den Weg dorthin, dann waren sie auch schon am Waldrand angelangt, und es ging schneller voran. Als sie die Stelle erreicht hatten, wo sie sich vorher getroffen hatten, glitt Alyss aus dem Sattel und blickte besorgt den Weg entlang, auf dem ihre Eskorte auftauchen sollte. Zum Glück war bis jetzt noch nichts von ihnen zu sehen, was bedeutete, dass auch ihre Verfolger noch nicht in der Nähe waren.
    »Du solltest dich verstecken«, meinte Alyss.
    Will nickte und führte Reißer hinter ein Gebüsch. Die Hündin folgte und legte sich ohne Aufforderung flach ins Gras.
    Da kam auch schon der erste Reiter der Eskorte in Sicht.
    »Sie sind da«, sagte Will.
    Alyss lief schnell hinter den Busch, löste ihren kurzen Umhang und zog die Tunika über ihren Kopf. Sie trug unter der Tunika nur ein Hemd, und Will drehte sich schnell weg, als er ihren Ausschnitt sah. Er

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