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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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dass er überhaupt ein Schwert halten könnte, geschweige denn, es benutzen.«
    Von den anderen kam beifälliges Gemurmel. »Keren ist der Richtige für uns«, meinte ein anderer. »Er ist ein echter Mann – nicht so ein hochmütiger Bücherwurm, der seine Nase ständig in irgendwelche Schriftrollen steckt.«
    »Das heißt, wenn er nicht gerade auf uns runterschaut«, warf ein Dritter ein, und wieder hörte man beifällige Stimmen. »Aber so lange er Syrons Nachfolger ist, müssen wir uns damit abfinden«, fügte der Mann hinzu.
    »Was für ein Mann ist Syron eigentlich?«, wagte Will sich vor. Die Blicke wandten sich ihm zu, und die Männer warteten darauf, dass der älteste unter ihnen, ein Hauptmann, antwortete.
    »Er ist ein guter Mensch und ein tapferer Rittersmann. Er war immer gerecht. Aber er liegt jetzt darnieder, und wie es aussieht, gibt es wenig Hoffnung, dass er sich wieder erholt.«
    »Dabei bräuchten wir ihn mehr denn je, jetzt, wo Malkallam sein Unwesen treibt«, fügte einer der Soldaten hinzu. Es war der Wachmann, mit dem Will in der ersten Nacht geplaudert hatte.
    »Malkallam?«, wiederholte er. »Ist das dieser Zauberer, von dem geredet wird?«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen, dann blickten
sich einige der Männer über die Schultern, als wollten sie sich überzeugen, dass nicht jemand in den Schatten außerhalb des Feuerscheins lauerte.
    Schließlich antwortete der Wachmann. »Genau. Er hat Lord Syron mit einem Fluch belegt und versteckt sich im Wald, umgeben von seinen Kreaturen …« Er hielt inne, unsicher, ob er nicht schon zu viel gesagt hätte.
    »In meiner ersten Nacht hier bin ich in den Wald gegangen«, erzählte Will. »Ihr hattet mich mit euren Warnungen neugierig gemacht. Ich sage euch, was ich gesehen und gehört habe, hat gereicht, damit ich mich in Zukunft von dort fernhalte.«
    »Dachte ich mir schon«, sagte der Wachposten. »Ihr jungen Kerle wisst ja immer alles besser. Ihr könnt froh sein, dass Ihr ungeschoren davongekommen seid. Andere sind es nicht«, fügte er düster hinzu.
    »Aber woher kam dieser Malkallam denn?«, fragte Will.
    Diesmal antwortete ein Soldat, dessen grauer Bart und graues Haar zeigten, wie lange er hier schon diente.
    »Er lebte schon jahrelang unter uns«, sagte er. »Wir dachten alle, er sei harmlos – bloß ein Kräuterkundler und Heiler. Aber er hat uns nur etwas vorgemacht, damit wir unvorsichtig wurden. Dann geschahen merkwürdige Dinge. Da war ein Kind, das starb, obwohl wir alle wussten, dass Malkallam die Macht hatte, es zu heilen. Malkallam ließ es sterben, heißt es. Und andere sagen, er nutze diesen Geist für seine bösen Zwecke. Es gab welche, die wollten ihn dafür bezahlen lassen, aber bevor wir irgendetwas unternehmen konnten, entkam er in den Wald.«
    »Und das war das Ende davon?«, fragte Will.
    Der Soldat schüttelte den Kopf. »Es gab Geschichten … böse Geschichten, dass er sich mit Ungeheuern umgab, mit hässlichen Missgeburten. Kreaturen mit dem bösen Blick und dem Zeichen des Teufels – Bucklige und Zwerge und schlimmer. Manchmal wurden sie am Waldrand gesehen. Wir wussten, dass er Teufelzeug trieb, und als Lord Syron von einem Fluch niedergestreckt wurde, war klar, wer dahintersteckte.«
    »Das konnte kein Zufall sein«, stimmte der Wachmann zu. Die anderen nickten.
    »Und was macht Orman?«, fuhr der Hauptmann fort. »Er liest bis spät in die Nacht in irgendwelchen Schriftrollen, wenn alle anständigen Leute längst im Bett liegen. Dabei brauchen wir so dringend einen Anführer – jemand, der den Mut hat, Malkallam zu stellen und ihn ein für alle Mal aus Grimsdell zu vertreiben.«
    »Dazu bräuchten wir mehr Männer«, sagte der Hauptmann. »Wie sollen wir diesen Ungeheuern mit nur einem Dutzend Mann gegenübertreten? Orman müsste mehr Männer aufstellen. Zumindest tut Keren da etwas.«
    Der alte Soldat schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, ob mir das gefällt, was er tut«, sagte er. »Manche der Männer, die er anbringt, sind halbe Verbrecher, wenn ihr mich fragt.«
    »Wenn man Männer braucht, die kämpfen können, Aldous Almsley, dann nimmt man, was man kriegt«, sagte der Hauptmann. »Natürlich sind das keine Unschuldslämmer, aber ich denke, Keren hat sie im Griff.«
    Will spitzte die Ohren und hörte aufmerksam zu, ohne es die anderen merken zu lassen. Er gähnte ausgiebig, bevor er so beiläufig wie möglich fragte: »Keren stellt Männer auf?«
    Der Hauptmann nickte. »Wie Aldous schon

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