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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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sagte, man darf sich ihre Vergangenheit nicht allzu genau ansehen. Aber ich fürchte, die Zeit wird kommen, da wir harte Männer brauchen, und dann werden wir vielleicht noch froh darüber sein.«
    Will sah sich fragend um. »Aber sie schlafen nicht hier bei euch?«
    Diesmal antwortete Aldous. »Er hat sie im Hauptturm untergebracht. Meinte, dann gäbe es zwischen uns nicht so leicht Reibereien.«
    Offensichtlich hatte niemand von den Soldaten dies infrage gestellt. Will trommelte mit den Fingern gegen seinen Krug. Vielleicht ist das tatsächlich sinnvoll, dachte er. Zwei unterschiedliche Soldatentrupps zusammenzuwürfeln, könnte Ärger geben. Trotzdem fand er die Entscheidung, eine Schar zwielichtiger Gesellen im Hauptturm unterzubringen, etwas beunruhigend.
    »Vielleicht meint Sir Keren, er bräuchte Männer, die ihm treu ergeben sind, angesichts der Situation zwischen ihm und Sir Orman – obwohl er von unserer Seite bestimmt nichts zu befürchten hätte.«
    »Dennoch haben wir geschworen, den Befehlen des rechtmäßigen Burgherrn zu gehorchen. Und da Lord Syron außer Gefecht ist, ist das Orman, ob es uns nun passt oder nicht«, erinnerte sie Aldous.
    »Geschworen oder nicht«, warf ein dritter Soldat ein,
»ich glaube nicht, dass er einen unter uns fände, der sich gegen Keren stellt.«
    Die anderen murmelten beifällig. Doch es war ein leises Murmeln, und ein oder zwei blickten sich um, denn eine solche Ansicht grenzte fast an Rebellion. Schweigen breitete sich aus, und Will hielt es für das Beste, die Soldaten abzulenken. Sie sollten nicht merken, dass er sie ausgefragt hatte.
    »Aber eines ist klar«, sagte er fröhlich. Wenn Sir Kerens Männer im Turm sind, muss der Branntwein hier unter weniger Kehlen aufgeteilt werden. Und es ist nur noch wenig davon übrig.«
    Er grinste sie an und ließ den Krug herumgehen. Dabei tat er so, als fülle er seinen Trinkbecher ebenfalls – obwohl er es die ganze Nacht geschafft hatte, nicht allzu viel zu trinken. Und das war auch gut so. Er hatte einiges erfahren, über das nachzudenken sich lohnte. Vielleicht wäre es besser gewesen, noch einen Tag zu warten, bevor er seinen Bericht an Walt und Crowley geschickt hatte.
     
    Noch während Will das durch den Kopf ging, sahen die beiden Waldläufer den Bericht durch, den die Taube ihnen kaum eine halbe Stunde zuvor gebracht hatte. Heftige Winde und Stürme hatten ihren Weg nach Süden begleitet, doch der brave kleine Vogel war durch Wind und Wetter weitergeflogen und schließlich erschöpft auf Schloss Araluen angekommen. Ein Brieftaubenzüchter hatte vorsichtig die Botschaft von seinem Bein gelöst und das Tier in den warmen Verschlag in einem der Türme
gebracht. Da schlief es nun, nachdem es seine Aufgabe erledigt hatte.
    Nicht jedoch Walt und Crowley. Der Obermeister der Waldläufer ging in seinem Zimmer auf und ab, während Walt Wills verkürzte Sätze noch einmal durchlas. Schließlich sah Walt den Obersten Waldläufer an. »Ich wünschte, du würdest aufhören, ständig auf und ab zu gehen.«
    Crowley winkte ab. »Ich mache mir Sorgen, verflixt und zugenäht.«
    Walt hob eine Augenbraue. »Was du nicht sagst«, erwiderte er mit leiser Ironie. »Tja, nachdem du das nun losgeworden bist und ich es zur Kenntnis genommen habe, könntest du vielleicht diese unaufhörliche Gerenne einstellen?«
    »Wenn ich es einstelle, kann es wohl kaum unaufhörlich sein, oder?«, erwiderte Crowley.
    Walt deutete auf einen Stuhl. »Tu mir den Gefallen und setz dich.«
    Crowley seufzte und setzte sich mit einem Schulterzucken. Er saß ganze zehn Sekunden, dann war er bereits wieder aufgestanden und marschierte auf und ab.
    Walt murrte etwas Unverständliches. Crowley nahm zu Recht an, dass es kein Kompliment war, und achtete nicht darauf.
    »Das Problem ist«, sagte er, »dass Wills Bericht mehr Fragen aufwirft, als Antworten zu bringen.«
    Walt nickte. Er wusste, dass Crowley nicht Wills Bericht tadelte. Er stellte lediglich eine Tatsache fest. Es gab eine Menge unbeantworteter Fragen in den kurzen Zeilen: eigenartige Erscheinungen und Geräusche im
Wald, die offensichtlich von einer oder mehreren unbekannten Personen ausgelöst wurden; Spannungen in der Burg zwischen Orman und seinem Vetter; Ormans Unfähigkeit, Verantwortung zu übernehmen, und die Tatsache, dass jemand, wahrscheinlich Orman, Alyss auf ihrem morgendlichen Ausritt beobachten ließ.
    »Sie sind noch nicht lange dort«, sagte Walt schließlich.
    Crowley ließ sich

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