Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
Vom Netzwerk:
Will.
    Trotz seiner Schmerzen verzog Orman das Gesicht zu einem Grinsen. »Nicht gerade sehr unauffällig, oder?«
    Will zuckte mit den Schultern. »Wenn Ihr möchtet, könnten wir auch noch schnell einen Tunnel graben oder raffinierte Verkleidungen wählen. Doch bis wir das geschafft haben, sind wir alle tot. Unsere einzige Chance liegt in der Schnelligkeit und im Überraschungsmoment. Ich nehme an, es sind immer noch einige Eurer Männer auf der Mauer?«
    Orman nickte. »Einige schon. Aber nicht mehr viele.«
    »In Ordnung.« Will blickte zu Xander. »Dann los.
Nicht dass Keren uns im letzten Moment noch alles vereitelt. Wie treffen uns in gut zehn Minuten.«
    Die beiden anderen Männer nickten.
    Will eilte zur Tür, öffnete sie einen Spalt und spähte hinaus. Im Vorzimmer war niemand zu sehen. Xander hatte den Hauptmann anscheinend weggeschickt. Will ging rasch zur nächsten Tür, spähte hinaus und ging weiter. Der Korridor war leer, bis auf zwei Wachen am anderen Ende. Die warfen ihm jedoch nur einen völlig uninteressierten Blick zu, als er sich zwang, ganz ruhig auf die Treppe zuzugehen.
    Seine Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt, als er schließlich die Haupthalle durchquerte und hinaus in den Hof ging. Er wollte natürlich am liebsten rennen, so schnell wie möglich in den Stall kommen. Aber er zwang sich dazu, ganz langsam zu gehen, um keinerlei Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    Sobald er im Stall angelangt war, sattelte er mit fliegenden Fingern sein Pferd. Die Hündin stand schon bei Fuß, als spüre sie, dass etwas nicht stimmte. Sobald Reißer fertig gesattelt war, zog Will die Stangen heraus und steckte seinen Bogen zusammen. Sein Köcher mit den Pfeilen hing an einem Haken an der Wand und er schlang ihn über den Sattelknauf.
    Als Nächstes suchte Will in den angrenzenden Abteilen nach geeigneten Pferden. Sein eigenes Packpferd war zwar nicht schlecht, aber es wäre zu langsam, wenn sie möglichen Verfolgern entkommen müssten. Es gab einige Schlachtrösser, doch auch die wählte Will nicht. Er hatte nicht den Eindruck, dass Orman oder Xander in der
Lage wären, diese mächtigen Rösser zu bändigen. Erst gestern hatte er eine kräftig und flink aussehende braune Stute im Stall entdeckt, die sattelte er jetzt schnell. Er band sie neben Reißer fest und eilte die Verschläge entlang auf der Suche nach einem dritten Pferd.
    Am Ende des Stalls fand er einen Grauschimmel, der passend schien. Er sattelte ihn und führte dann alle drei zur Tür, die er nur einen Spalt öffnete, um zum Hauptturm hinüberzuspähen. Dort sah er eine Bewegung. Das war vermutlich Xander. Eine dunkle Gestalt hinter ihm war gerade noch zu sehen – Orman, hoffte Will. Natürlich konnte es auch einer von Kerens Männern sein. Will zuckte mit den Schultern. Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.
    »Also gut«, sagte er leise und blickte zur Hündin, die ihn mit aufgestellten Ohren erwartungsvoll ansah. »Folgen«, sagte er und fügte dann hinzu: »Leise.« Die Hündin wusste nun genau, was er von ihr erwartete.
    Will band die beiden zusätzlichen Pferde an ein Führseil, das er an Reißers Sattel festmachte. Dann ging er noch einmal zur Tür, öffnete einen der beiden Flügel weit, rannte zurück und schwang sich in Reißers Sattel. Auf einen Schenkeldruck hin ging Reißer los.
    Das Führseil spannte sich kurz, als die Braune und der Grauschimmel noch nicht wussten, was von ihnen erwartet wurde, dann folgten sie Reißer hinaus in den Hof. Die Hündin lief, ohne einen Laut von sich zu geben, neben ihnen her.
    Xander half Orman bereits die drei Stufen hinab, die von der Tür des Hauptturms wegführten. Der Burgherr
schien nach seinem Marsch die Wendeltreppe herunter in äußerst schlechter Verfassung und musste von Xander gestützt werden. Dieser griff nach dem Zaumzeug des Grauschimmels und hielt ihn fest, während Orman versuchte, sich selbst in den Sattel zu ziehen.
    Will hörte sein verhaltenes Stöhnen, vernahm jedoch auch Stimmen von der Burgmauer, als die Wachen auf das Geschehen im Hof aufmerksam wurden. Aus dem Treppenhaus des Turms waren laute Schritte und Geschrei zu hören. Xander bemühte sich immer noch, seinen Herrn auf das Pferd zu hieven. Will drängte Reißer neben ihn, griff mit einer Hand nach Ormans Gürtel und zog ihn hoch in den Sattel, während Xander von unten schob. Orman stöhnte heftig auf, doch er saß immerhin auf dem Pferd. Nun versuchte Xander, auf das andere Pferd zu steigen, das

Weitere Kostenlose Bücher