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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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ab.
    Orman verzog das Gesicht zu einem grimmigen Lächeln. »Ihr dachtet, ich sei ein Zauberer? Ihr dachtet, ich stecke hinter der Krankheit meines Vaters?«
    Will nickte. »Es schien mir naheliegend.«
    Orman nickte. »Wie ich schon sagte, wenn jemand unbeliebt ist, denken die Leute schnell schlecht von ihm.« Er seufzte. »Jetzt ist meine einzige Hoffnung, dass Ihr ein Waldläufer seid, denn ich muss hier weg und bezweifle, dass ein einfacher Musikant der Aufgabe gewachsen wäre.« Er machte eine Pause und fügte hinzu: »Ich nehme an, dass Lady Gwendolyn ebenfalls mehr ist, als sie scheint?«
    »Woher wisst Ihr …«, begann Will, dann hielt er inne, denn ihm wurde bewusst, dass er schon zu viel gesagt hatte.
    Orman lächelte. »Glaubt Ihr nicht, dass jemand, der nicht sonderlich beliebt ist, trotzdem denken kann?«, erwiderte er. »Ihr und Lady Gwendolyn seid mehr oder weniger zur gleichen Zeit aufgetaucht. Die Lady hat Euch
noch am selben Tag in ihre Gemächer gerufen. Und dann reitet Ihr auch noch zur gleichen Zeit wie sie aus. Ich bin kein Dummkopf.«
    All diese Neuigkeiten hatten Will so beschäftigt, dass er Alyss ganz vergessen hatte. Er entschloss sich, Orman von dem überraschenden Auftauchen John Buttles zu berichten.
    Der Burgherr runzelte die Stirn. »Das ist schlecht. Er ist natürlich einer von Kerens neu angeworbenen Männern. Keren scheint jeden Dieb und Mörder aufzuspüren, der nur hier entlangkommt. Ich werde Xander schicken, um Eure Nachricht an Lady Gwendolyn zu übermitteln. Am besten wird es sein, wenn dieser Buttle Euch überhaupt nicht zu Gesicht bekommt. Dann müssen wir überlegen, wie wir drei fliehen können.«
    Er griff nach der silbernen Glocke auf seinem Tisch und klingelte. Kurz darauf wurde die Tür geöffnet und Xander trat ein. Schnell gab ihm Orman Anweisungen, während Will eine kurze Mitteilung schrieb, die er Alyss überbringen sollte.
    Der Sekretär sah besorgt drein, steckte die Mitteilung weg und verließ das Zimmer.
    Inzwischen war Will ein anderer Gedanke gekommen, den er jetzt aussprach. »Dieser Krieger der Nacht und die Erscheinungen im Wald von Grimsdell, steckt Keren auch dahinter? Aber was hätte er davon?«
    »Oh, Ihr habt sie also gesehen, ja?«, antwortet Orman. »Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Vielleicht ist es das Werk Malkallams. Keren traue ich so etwas eigentlich nicht zu.« Er verzog das Gesicht, als ein neuerlicher
Schmerz ihn durchfuhr. »Wie auch immer, wir werden herausfinden müssen, was Malkallam vorhat.«
    Will sah ihn fragend an.
    »Er ist wahrscheinlich der Einzige, der mich heilen kann«, erklärte Orman. »Ihr müsst mich zu ihm bringen.«

S eid Ihr verrückt geworden?«, rutschte es Will heraus. »Ihr glaubt, Malkallam wird Euch helfen? Er ist der Feind Eurer Familie!«
    Orman schüttelte den Kopf. »Nur wenn Ihr an Märchen glaubt«, sagte er. »Ich denke nicht, dass Malkallam etwas mit alldem zu tun hat. Der Mann war jahrelang ein Heiler, und noch dazu ein sehr guter. Doch dann passierte irgendetwas und er verschwand. Die Leute sagen, er ging in den Wald und umgab sich mit dunklen Mächten und Erscheinungen.«
    »Was passierte?«, fragte Will.
    Orman zuckte mit den Schultern, bereute diese Bewegung jedoch sofort und verzerrte das Gesicht vor Schmerzen. »Wer weiß?«, antwortete er schwach. Vielleicht haben manche Leute seine Fähigkeiten mit Zauberei verwechselt. So etwas ist schon manches Mal passiert. Jemand entwickelt Talente, die außergewöhnlich sind, und schon glauben die Leute, es sei Zauberei.« Er machte eine Pause, um Luft zu holen, und sah Will bedeutungsvoll an. »Als Waldläufer solltet Ihr das eigentlich verstehen.«
    Will musste ihm beipflichten. Genau so dachten ja auch viele Leute von den Waldläufern. Und schließlich hatten Alyss und er bereits entdeckt, dass viel von Malkallams sogenannter Zauberei im Grunde nur Taschenspielertricks waren. Dennoch …
    »Könnt Ihr dieses Risiko eingehen? Das sind ziemlich viele Vermutungen und wenig genaues Wissen.«
    Orman verzog das Gesicht. »Die Frage lautet eher: Kann ich es nicht eingehen? Malkallam ist der Einzige weit und breit, der vielleicht das Gift erkennt und ein Gegenmittel findet. Ohne ihn werde ich sterben.«
    Will sah ein, dass Orman recht hatte. Wohin sollte er sich sonst wenden?
    Die Tür wurde geöffnet und Xander trat ein.
    Sobald Will seinen Gesichtsausdruck sah, wusste er, dass er schlechte Neuigkeiten überbrachte.
    »Mylord, ich konnte nicht zu ihr.

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