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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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bei all der Aufregung nervös hin und her tänzelte.
    Die Tür zum Turm wurde aufgestoßen, aber Will hatte nicht die Zeit abzuwarten, wer nun heraustreten würde. Er wollte keinen Unschuldigen treffen, deshalb schoss er zur Abschreckung erst einmal einen Pfeil auf Gesichtshöhe ins Holz der Tür. Er hörte einen erschreckten Ausruf und die Tür flog wieder zu.
    »Los jetzt!«, rief er. Es war keine Zeit mehr zu verlieren. Er trieb Reißer an. Das kleine Pferd trabte los und zog die anderen beiden Pferde am Führseil mit sich. Will blickte über die Schulter und sah Xander, wie er sich verzweifelt an der Mähne seines Pferdes festhielt und schon halb aus dem Sattel gerutscht war. So leid es Will tat, er konnte keine weiteren Gedanken an Xander verschwenden.
Sie näherten sich dem Torhaus, und einer der Wachposten rannte unsicher zu der großen Winde, mit der das Fallgatter bedient wurde. Will durfte kein Risiko eingehen und schoss einen Pfeil am Ohr des Mannes vorbei, sodass er sofort den Kopf einzog und sich zu Boden fallen ließ.
    Mehr Geschrei wurde laut und aus dem Augenwinkel nahm Will eine Bewegung auf der Mauer wahr und sah einen Pfeil an sich vorbeizischen.
    Ohne weiter zu überlegen, hob er den Bogen und schoss. Ein Mann stürzte auf das Kopfsteinpflaster im Hof, der Bogen fiel klappernd aus seiner Hand.
    Dann donnerten die Hufe der Pferde über das Holz der Zugbrücke. Sekunden später galoppierten sie bereits über den hart gefrorenen Boden. Ein paar Pfeile wurden ihnen noch hinterhergeschickt, doch es waren nur wenige, und keiner traf. Entweder hatten sie die Wachen völlig überrumpelt, oder es waren doch mehr von Ormans Leuten darunter, die sich weigerten, auf ihren Herrn zu schießen.
    Will blickte sich um und sah, dass Xander es schließlich zurück in den Sattel geschafft hatte. Er ritt neben Orman, der sich zusammengekrümmt am Sattelknauf festhielt.
    Es würde einige Minuten dauern, bevor Kerens Leute die Verfolgung aufnehmen konnten, und Will wusste, wo er sich dann befinden wollte. Er lenkte Reißer Richtung Grimsdell, die anderen Pferde gehorchten sofort, die Hündin lief neben ihnen her und sorgte dafür, dass sie nicht ausbrachen. Im Augenblick war dies jedoch gar
nicht nötig. Sowohl die braune Stute als auch der Grauschimmel folgten Reißer gutwillig, auch ohne das Führseil, das Will bereits gelöst hatte. Der Weg vor ihnen war frei.

W ill zog die Zügel an, als sie den Pfad erreichten, der in den Wald hineinführte. Die anderen beiden Pferde blieben ebenfalls stehen. Will musterte Orman besorgt. Der Mann schwankte im Sattel, die Augen halb geschlossen. Sein Mund bewegte sich, doch es kam kein Laut heraus.
    Auch Xander betrachtete sorgenvoll seinen Herrn. »Wir müssen ihn so schnell wie möglich zu Malkallam bringen«, sagte er. »Er ist einer Ohnmacht nahe.«
    Will nickte und blickte zurück, wo die Verfolger auftauchen würden – er hatte keine Zweifel, dass es Verfolger geben würde.
    »Bringt ihn weiter in den Wald hinein«, sagte er. »Ich bleibe hier und halte unsere Verfolger auf.« Er deutete auf den schmalen Pfad, den er mit Alyss das letzte Mal genommen hatte. »Folgt diesem Pfad etwa eine Viertelmeile, dann wartet auf mich. Dort sieht Euch niemand.«
    Xander zögerte. »Und Ihr?«
    Will lächelte ihn an. Der kleine Sekretär zeigte unerwarteten Mut. Will zog die Kapuze seines Umhangs
über den Kopf und lenkte Reißer weiter in die gefleckten Schatten unter einem Baum. »Jetzt sieht mich auch niemand.«
    Als Xander immer noch zögerte, machte Will eine drängende Handbewegung. »Nun geht schon. Sie werden jeden Augenblick hier sein.«
    Xander sah ein, dass Will recht hatte. Mit einem Nicken nahm er das Führseil von Lord Ormans Pferd und ritt mit seinem Herrn in den Wald. Es dauerte nicht lang und beide waren aus Wills Blickfeld verschwunden. Er nickte zufrieden und blieb bewegungslos stehen. Die Hündin lag flach auf dem Bauch neben Reißer und stieß ein leises Knurren aus.
    »Still« sagte Will, woraufhin sie mit einem kurzen Schwanzwedeln antwortete.
    Ein paar Sekunden später zuckten Reißers Ohren und er scharrte mit einem Huf auf dem Boden. Will hatte bis jetzt noch nichts gehört. Er tätschelte Reißers Hals, und sobald das Pony wusste, seine Warnung war gehört worden, entspannte es sich wieder.
    Es dauerte noch etwa eine halbe Minute, bis die Verfolger schließlich um die Kurve kamen. Es waren acht bewaffnete Reiter, angeführt von einer Will nur allzu bekannten

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