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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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postierten Soldaten geschossen und den Mann schwer verwundet.
    »Alle scheinen genauso verblüfft wie wir, Mylady«, berichtete Max.
    Alyss schüttelte ungeduldig den Kopf und begann wieder, in ihrem Zimmer auf und ab zu gehen. Max hüstelte, weil er nicht wusste, ob er noch gebraucht würde. »Wäre das dann alles, Mylady?«, fragte er.
    »Oh, ja natürlich, Max. Danke. Du kannst gehen.«
    Kaum hatte er das Zimmer verlassen, da klopfte es schon wieder.
    »Herein«, rief Alyss und war überrascht, als Sir Keren
eintrat. Sie hatte angenommen, dass Max etwas vergessen hatte, und brauchte einen Moment, um in die Rolle von Lady Gwendolyn zu schlüpfen. Sie konnte nur hoffen, dass Keren diese Unsicherheit nicht bemerkt hatte.
    »Oh, Sir Keren«, rief sie und klimperte übertrieben mit den Wimpern, »was für eine wunderbare Überraschung! Tretet doch näher!« Dann hob sie die Stimme und rief ins Vorzimmer: »Max, hol uns bitte Wein! Den guten aus Gallica!«
    Draußen im Vorzimmer holte Max den Wein hervor, während Keren ins Zimmer trat und sich dabei umsah. Er sah die Unmengen von Kleidern, Kopfschmuck, Schminke und Schuhen, womit Lady Gwendolyn sich zu umgeben schien.
    Alyss deutete mit einer einladenden Geste auf einen Stuhl am Kamin.
    »Es tut mir leid, Euch stören zu müssen, Mylady«, begann Keren, doch sie unterbrach ihn sofort.
    »Aber nicht doch, Ihr stört doch nie, Sir Keren, niemals. Ganz im Gegenteil, es ist mir ein Vergnügen, mit einem so stattlichen jungen Ritter zu plaudern.« Sie gestattete sich ein albernes Lächeln. »Allerdings bitte ich Euch, diese Bemerkung nicht meinem Verlobten, Lord Farrell, gegenüber zu erwähnen.«
    Keren neigte leicht den Kopf. »Euer Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben, Mylady.«
    Als Max hereinkam und ihnen Wein eingoss, plauderte Alyss immer weiter und überschüttete Keren geradezu mit Nichtigkeiten. Sie bemerkte, dass Keren sie
aufmerksam beobachtete. Als sie schließlich eine Pause machte, um Luft zu holen, warf er etwas ein.
    »Ich frage mich, Lady Gwendolyn, ob Ihr vor etwa einer Stunde eine kleine Unruhe bemerkt habt?«
    Sie riss die Augen auf, als beeindrucke sie diese Vermutung ungemein. »Aber ja, genau so ist es! Eine große Unruhe, um genau zu sein. Pferde galoppierten und Männer schrien. Ich bin ganz fürchterlich erschrocken. Der gute Max erzählte, dass sogar einer der Wachposten verletzt wurde, ist das denn wahr?«
    »Ja, leider. Man versicherte mir jedoch, der Mann würde wieder gesund werden.«
    Alyss beugte sich nach vorne und stützte das Kinn auf. »So sagt doch, Sir Keren, was ist denn geschehen? War das womöglich ein Überfall? Sind rücksichtslose Räuber hier unterwegs?«
    Keren schüttelte traurig den Kopf. »Es ist noch weit schlimmer als das, Mylady. Ich fürchte, es sind Verräter an der Krone hier am Werke.«
    Alyss wich zurück, ihr Mund formte ein überraschtes »Oh!«. Einen Augenblick lang überlegte sie, Keren ihren wahren Namen und den Zweck ihres Aufenthalts zu enthüllen. Er schien ein vertrauenswürdiger Mann zu sein, und sie wusste, auch Will war nahe daran gewesen, ihn einzuweihen. Doch irgendetwas hielt sie davon ab.
    »Verräter, Sir Keren? Hier in Macindaw? Wie furchtbar! Ist die Burg noch sicher?« Die letzte Frage fügte sie mit einem ängstlichen Gesichtsausdruck hinzu.
    Keren beeilte sich, sie zu beruhigen. »Ganz sicher, Mylady. Wir haben alles im Griff. Aber ich fürchte, ich habe
schlechte Neuigkeiten.« Er machte eine Pause, und sie wartete mit großen Augen und offenem Mund, dass er fortfuhr.
    »Lord Orman, der anstelle seines Vaters über diese Burg befehligte, hat sein wahres Gesicht als Verräter gezeigt.«
    »Lord Orman?«, wiederholte sie schrill.
    Keren nickte ernst. »Es sieht ganz so aus, Mylady. Er hatte geplant, die Burg noch vor dem Frühjahr an die Skotten zu übergeben. Und der Musikant Barton steckte mit ihm unter einer Decke.«
    »Nein. Er ist …«, begann Alyss unwillkürlich.
    Doch Keren unterbrach sie. »Ich fürchte doch, Mylady. Anscheinend hat er schon mindestens drei Wochen bevor er hier auf die Burg kam, für Lord Orman Nachrichten an die Skotten übermittelt.«
    Alyss machte den Mund wieder zu. Sie war nahe daran gewesen, Keren zu erzählen, dass Will in Wirklichkeit ein Waldläufer war, der die geheimnisvollen Vorgänge im Lehen untersuchen sollte. Doch die vorsätzliche Lüge des Mannes ließ sie nun innehalten.
    Was er über Orman gesagt hatte, hätte sie sofort glauben können. Es war

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